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Test - Blood Bowl : Nichts für Weicheier!

  • X360
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Gerade zu Beginn werdet ihr bei den Aktionen, die ihr den Spielern in eurer Runde zuweist, des Öfteren auf den Begriff „Turnover" stoßen, den ihr bald schon leidenschaftlich hassen werdet. Das bedeutet nämlich, dass eine Aktion missglückt und euer Spielzug beendet ist. Ist einer eurer Spieler zum Beispiel zu dusselig, den Ball aufzuheben, war all eure taktische Planung für diese Runde für die Katz und der Gegner ist am Zug. Ein Unterschied, der zwar so in den Warhammer-Regeln zu finden ist, beim echten Football jedoch gibt es derlei nervige Action nicht. Wenn der Ball nicht verloren geht, werden dort immer alle vier Versuche absolviert. Also ist es wichtig, die richtigen Spieler mit den passenden Aufgaben zu betreuen, bei denen zumindest eine gewisse Chance besteht, dass sie das auch hinbekommen.

Am besten nicht alleine

Ist euer Geldbeutel gut gefüllt, könnt ihr natürlich auch Spieler kaufen, was bei der teilweise recht hohen Ausfallrate durchaus angebracht ist. Nebenbei sind aber auch solche Nettigkeiten wie das Bestechen des Schiedsrichters oder das Einsetzen von Magie möglich, etwa um einen Gegner mit einem Feuerball vom Feld zu fegen. Diese Optionen sind aber kein Firlefanz, sondern tragen durchaus zur taktischen Tiefe des Spiels bei. Blood Bowl ist in der rundenbasierten Version tatsächlich ein Spiel für Taktiker - und ein verdammt gutes dazu. Eine Saison zu gewinnen, ohne dass allzu viele Spieler auf dem Sportfeld der Ehre zurückbleiben, erfordert schon einiges an strategischem Geschick, vor allem wenn ihr nach dem Originalregelwerk spielt.

Alternativ steht euch auch noch ein Echtzeitmodus zur Verfügung, der zwar schnell ist, aber so gut wie keine taktische Tiefe mehr besitzt. Hierbei erteilt ihr den Spielern nur grundlegende Befehle, wie offensives oder defensives Spiel, und könnt das Spiel auch kurz pausieren, um eine genauere Anweisung zu erteilen. Das funktioniert zwar recht gut, ist aber extrem hektisch und wird sehr schnell völlig unübersichtlich. Das wirkliche Highlight für Fans ist aber auch auf der Xbox 360 der Mehrspielermodus. Hier dürft ihr online in Ligen gegen menschliche Spieler antreten. Es stehen euch dabei im Großen und Ganzen dieselben Möglichkeiten wie im Einzelspielermodus zur Verfügung.

Die Präsentation ist ein zweischneidiges Schwert, auf der Konsole noch mehr als am PC. Die Spieler, vor allem wenn ihr sie langsam hochrüstet, sehen wirklich gut aus, allerdings wiederholen sich die Animationen auf dem Spielfeld und die Grundeinstellung der Kamera ist viel zu weit weg, um irgendwelche Details zu zeigen. Die Stadien wirken auch recht hübsch, sind aber seltsam leer. Hier wäre eine tobende Menge durchaus angebracht gewesen, aber man kann wohl nicht alles haben. Auf der Sound-Seite sieht es ähnlich aus: Die Kommentatoren haben witzige Sprüche drauf, die sich aber leider recht bald wiederholen. Die Effekte sind durchschnittlich und auf Musik wurde während der Spiele ganz verzichtet. Nicht unerwähnt bleiben sollen übrigens die teilweise sehr langen Ladezeiten, die eure Geduld ziemlich strapazieren können. Vor allem, weil die dann eingeblendeten Tipps schneller wechseln, als man sie lesen kann.

Fazit

von Juergen Siegordner
Blood Bowl ist eine gelungene Umsetzung des bekannten Tabletop-Titels - zumindest im rundenbasierten Modus. Strategische Tiefe und Abwechslung bei den Teams lassen da keine Wünsche offen und auch mit dem X360-Controller geht die Steuerung genauso leicht von der Hand wie am PC. Der Echtzeitmodus ist allerdings eher etwas für Masochisten. Fans von Sportspielen und Kennern des Tabletops ist der Titel uneingeschränkt zu empfehlen, vor allem wegen des spaßigen Mehrspielermodus. Einsteigern wird der Zugang aufgrund der komplexen Regeln und des miesen Tutorials aber viel zu schwer gemacht.

Überblick

Pro

  • Originalregeln
  • gelungene Grafik
  • lustige Kommentatoren
  • sehr unterschiedliche Teams
  • herausfordernder Mehrspielermodus

Contra

  • unzureichendes Tutorial
  • chaotischer Echtzeitmodus
  • lange Ladezeiten
  • automatisch geführte Kamera zu weit von Spielfeld entfernt
  • viele Frustmomente wegen misslungener Würfelversuche

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