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Test - Blood Will Tell : Blood Will Tell

  • PS2
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Mittels gut versteckter Schriftrollen erlernt Hyakki diverse Magieattacken, die bei aufgeladener Seelen-Leiste gezündet werden dürfen. Die eher langsamen Schwerter, die allüberall gefunden werden können, dienen ebenfalls nicht nur der Zierde, sondern verleihen zahlreiche Statusboni: Feuerschwerter verschaffen beispielsweise Immunität gegen das heiße Element. Wählt also mit Bedacht, welche Klinge ihr halftert.

Gemeinsam stark!

Auch euer quirliger Sidekick will von Zeit zu Zeit durch die düsteren Szenarien dirigiert werden. So löst ihr in der engen Haut des Knirpses triviale Schalterrätsel oder bewältigt etwas holprige Sprungpassagen. Insgesamt liefern Dororos Einsätze eine gelungene Abwechslung von dem gelegentlich etwas eintönigen Schlachtengetümmel – wenngleich sie sicher nicht das spielerische Sahnestück von ‚Blood Will Tell’ sind.

Dieses bilden hingegen eindeutig die 60 Bosskämpfe, in denen der hölzerne Samurai Stück um Stück seine Menschlichkeit zurückerlangt und gleich einem Rollenspiel eine Reihe von Statuswerten aufpäppelt. Der angenehmste Nebeneffekt dieser stückweisen Menschwerdung ist, dass das Spiel mit jedem Körperteil wächst. So lässt euch euer linkes Bein sprinten, während euer Gleichgewichtssinn im Ohr euch ermöglicht, nach Attacken wieder auf den Füßen zu landen, anstatt erstmal betäubt am Boden zu liegen.

Schlichte Eleganz

Die Grafikengine mag nach heutigen Gesichtspunkten mitsamt ihrer störrischen Kameraführung nur noch wenig Begeisterungsstürme auslösen, aber das will sie auch gar nicht. Zusammen mit den Designern von Red Entertainment hat sich Sega voll und ganz auf die angemessene Inszenierung des Buddy-Epos konzentriert. Schließlich liegt ’Blood Will Tell’ der legendäre Manga ’Dororo’ vom nicht weniger legendären Tezuka Osamu (’Gott des Manga’) zu Grunde. Die vielen und vor allem wunderbar stilvollen Zwischensequenzen erzählen die packende Geschichte des ungleichen Duos dermaßen stimmig, dass man einfach weiterspielen muss, während euch die fantasievollen und abwechslungsreichen Szenarien mühelos ins ’Blood Will Tell’-Universum versetzen. Dass die Soundkulisse - bis auf einige wenige maue Effekte - dem in nichts nachsteht, bedarf fast nicht der Erwähnung. Nahtlos fügen sich fernöstliche Sphärenklänge und Percussions ins Gesamtbild ein – ein stilistisches Desaster wie das Hardrockinferno, das die letzte Expedition des Persischen Prinzen ’veruntonte’, ist hier jedenfalls nicht zu vermelden.

Fazit

von Alexander Bohn
’Blood Will Tell’ ist nicht einfach zu bewerten. Während einigen die spielerisch konservative Schlachtplatte eher wenig Freude bereiten wird, frohlocken andere ob der kraftvoll dargebrachten Geschichte. Ähnlich Segas ’Berserk’ wird hier auf höchst stilvolle Art und Weise ein simples Spiel um eine geniale Manga-Vorlage gestrickt, welches Fans des Materials auf keinen Fall enttäuschen wird. Ganz so trivial wie das Buttongehämmere in ’Berserk’ ist ’Blood Will Tell’ dann aber doch nicht: Fordernde Bosse, Charakterwerte und zahlreiche Combos verleihen dem Spiel eine kleine Portion Tiefe, sodass man auch das optionale achte Kapitel gerne löst.

Überblick

Pro

  • wundervolle, stimmig präsentierte Geschichte
  • einfallsreiche Szenarien
  • motivierende Körperteil-Suche
  • Bosskampf-Overkill

Contra

  • störrische Kameraführung
  • unspektakuläre Inszenierung
  • unbrauchbarer Multiplayer-Part

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