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Test - Brothers in Arms: Hell's Highway : Atmosphäre-Granate im Anflug

  • PC
  • PS3
  • X360
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Spannend? Langweilig?

Wer nach den bisherigen Absätzen den Eindruck gewonnen hat, dass Brothers in Arms: Hell's Highway langweilig und monoton ist, den können wir beruhigen. Okay, die Spielmechanik ist, insgesamt gesehen, etwas eintönig, aber dafür stimmt die Präsentation, die Schusswechsel sind zuweilen recht knackig und spannend. Das akustische Drumherum kommt sehr gut ohne Musik aus, denn dann würden wir die Flugzeugmotoren, das Gewehrgeratter und den Kanonendonner nicht mehr hören. Einige Missionen spielt man zudem alleine in Häusern, in einem Panzer oder als Scharfschütze auf einem Dach.

Wovon das Spiel aber wirklich lebt, das ist völlig Shooter-untypisch die Geschichte und deren Erzählweise. Mehrere Minuten lange Zwischensequenzen sind keine Seltenheit. Es geht dabei um Kameradschaft, eine unglückliche Liebe, die holländische Bevölkerung und deren Reaktion auf die Alliierten sowie viele tragische Schicksale, die so ein Krieg mit sich bringt. Baker selbst hat Geheimnisse. Gleich zu Beginn gibt es immer wieder Rückblicke auf seine Jugend und bestimmte Ereignisse bei der Armee. Ab der Mitte des Spiels dreht Brothers in Arms: Hell's Highway erzählerisch sogar noch auf und überrascht mit neuen Elementen. Die zehn Kapitel sind spannend inszeniert und man freut sich richtig, nach dem Geballer mal wieder ruhige Momente zu erleben. Ganz großes Kino.

Mehrspielermodus für die Tonne

Während die Kampagne also zu begeistern weiß, würden wir über den Mehrspielermodus am liebsten den Mantel des Schweigens hüllen. Was uns Gearbox hier abliefert, ist schlichtweg dreist. Wenn man sich vollkommen dem Einzelspieler widmen will, ist das okay! Aber bitte nicht diesen aufgesetzt wirkenden, nicht zu Ende gedachten und umfangarmen Kram vorsetzen. Bis zu zwanzig Spieler dürfen sich in sechs kleinen Maps und einem Spielmodus die Kugeln um die Ohren jagen. Abwechselnd spielen Amis und Deutsche Angreifer und Verteidiger.

Immerhin gibt es einen Anführer, der vor jeder Runde jeder der drei Gruppen Zielorte zuweisen kann. Was wenig bringt, wenn die Kameraden den Befehlen nicht Folge leisten. Panzer spielen eine wichtige Rolle. Die Runden sind in der Regel allerdings ziemlich kurz.

Eine Sache stößt allerdings besonders auf. Im Serverbrowser wurden ein paar Spiele gefunden, doch ständig erhielten wir die Mitteilung, dass die Verbindung unterbrochen wurde. Warum?! Als es uns endlich eine Verbindung gelang, fragten wir die anwesenden Spieler, ob sie auch dieses Problem hätten. Antwort: Ja! Auflösung der Misere: Die deutsche Version wurde geschnitten und unterscheidet sich daher von der internationalen. In Folge dessen können deutsche Spieler keinem internationalen Server beitreten. Doch eine Kennzeichnung, welcher Server die deutsche Version bietet, fehlt. Auf Trial & Error bei der Serversuche hatten wir sehr schnell keine Lust mehr.

Cut!

Zum Schluss noch eine Anmerkung zu den Schnitten der deutschen Version. Blutig wird es zu keiner Zeit zugehen. Selbst in den Zwischensequenzen bleibt das Spiel sauber. Auch die sonstigen Gore-Effekte, wie abreißende Körperteile durch Granaten oder durch Zeitlupe in Szene gesetzte Kopfschüsse, mussten dem Jugendschutz zum Opfer fallen.

Fazit

von Dennis Hartmann
Wer viel Wert auf eine ordentlich erzählte Geschichten in Shootern legt, kommt um dieses Spiel nicht herum. Die Zwischensequenzen begeistern mit toller Kameraführung, nicht platt wirkenden Dialogen und einigen emotionalen Momenten. Das Gameplay wirkt ein wenig angestaubt und man könnte sich an dem Leveldesign stören. Realismus sieht jedenfalls anders aus. Völlig misslungen ist der Mehrspielermodus.

Überblick

Pro

  • grandiose Präsentation
  • kinoreife Erzählweise
  • spannende Gefechte
  • mehrere Trupps befehlen
  • KI ist in Ordnung

Contra

  • sehr konstruiert wirkende Levels
  • überflüssiger Mehrspielermodus
  • Tearing vor allem in Zwischensequenzen

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