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Test - Cabal Online : Ernsthafte Konkurrenz für World of Warcraft?

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Typische Hausmannskost

Die ersten Schritte in der Spielwelt von Cabal Online werden alteingesessenen MMORPG-Spielern bekannt vorkommen. Die Entwickler machen keinen Bruch in der typischen Spielmechanik und vertrauen auf die bekannten Stärken süchtig machender Langzeit-Online-Rollenspiele. So nehmt ihr Quests an, verdrescht Monster, findet immer stärkere Waffen und Ausrüstungsgegenstände und schließt euch mit anderen Spielern zu Partys zusammen, um gemeinsam auf Erkundungstour zu gehen. Das alles dient natürlich einem Zweck: seinen Charakter im Level hochzuzüchten.

Die Quests gestalten sich leider sehr unspektakulär, werden aber übersichtlich in einem Journal aufgelistet. Mit jedem Levelanstieg schaltet ihr weitere Aufgaben frei. Nett: Ihr werdet darauf hingewiesen, wenn Questgeber eine neue Aufgabe für euch haben. Das ist auch bitter nötig, denn man wird das Gefühl nicht los, dass die Quantität der Quests genau ausreicht, um den nächsten Charakterlevel zu erreichen. Beim Design der Aufgaben wühlte Gameforge in der Klischeekiste. Meist geht es darum, als Botschafter Briefe zu überbringen, bestimmte Feinde zu töten oder Sammelaufgaben zu erledigen. Zudem tritt wiederholt eine feindselige Diebesgilde in Erscheinung, gegen die ihr in Dungeons antreten müsst. Die Dungeons sind sehr einfach gestrickt, verlaufen könnt ihr euch hier nicht.

Keine Probleme bereiten euch Interface und Inventar. Letzteres müsst ihr wie in Diablo stets aufräumen, da nur eine begrenzte Anzahl an Slots zur Verfügung steht. Charakter-Screen, Fertigkeiten und euer aktueller Titel im Spiel sind übersichtlich zusammengefasst. Freundeslisten und Suchmöglichkeiten sind ebenso vorhanden wie ein recht spartanisches Gildenmenü. Eure Spezialfertigkeiten legt ihr auf eine Hotkey-Leiste am unteren Bildschirmrand. Entweder greift ihr per Mausklick darauf zu oder benutzt die Zahlentasten auf der Tastatur.

Leider haben es die Entwickler versäumt, die Party-Funktion so zu gestalten, dass sie in der Praxis förderlich für die Charakterentwicklung ist. Sollt ihr zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Wildfüchsen töten, wird die Quest innerhalb der Gruppe nicht richtig geteilt. Stattdessen entscheidet immer der letzte und somit tödliche Schlag, wer in der aktuellen Quest weiterkommt. Das ist ärgerlich. Immerhin bekommt ihr als Mitglied einer Party einen Gruppenbonus, wodurch ihr mehr Erfahrungspunkte erhaltet.

Das Highlight stellt jeder zehnte Stufenanstieg dar. Dann erwartet euch eine Questreihe, die euch zu den Lehrmeistern der drei Städte schickt. Zusätzlich erweitert ihr durch einen Rangaufstieg Slots für Kampf- und Magiefertigkeiten sowie Spezialattacken. Sehr früh werdet ihr die Kombofertigkeit erlernen. Hier ist Timing gefragt. Startet ihr eine Kombo, müsst ihr zum richtigen Zeitpunkt eine Attacke auswählen. Je nach Charakterlevel können auf diese Weise mehrere Angriffe aneinandergereiht werden. Weil wir gerade das Thema Spezialfertigkeiten anreißen: Davon gibt es massig und jede Klasse erlernt spezifische Angriffe.

Viele starke Monster verlieren klassenspezifische Waffen, das Salz in der Suppe ist jedoch das Crafting, das ihr ab Stufe 50 erlernt. Dieses ist grundsätzlich sehr simpel gestrickt, wird euch aber viel Zeit abverlangen. Durch das Crafting verbessert ihr euer Equipment und macht es stärker. Der Clou: Jeder Charakter kann sich auf bestimmte Waffen oder Rüstungsgegenstände spezialisieren und so ganz individuelle Items anfertigen.

Der Alchemist wird im Verlaufe des Abenteuers zu eurem besten Freund. Nicht nur, weil ihr bei ihm Mana- und Gesundheitstränke erwerbt, auch ist zu Beginn nur er in der Lage, eure Rüstungen und Waffen zu verstärken. Allerdings benötigt ihr hierfür Kristalle, die in Cabal Online so selten zu finden sind wie Wasser in der Wüste. Dementsprechend hoch werden sie im Auktionshaus gehandelt. Wer wissen will, wie gut er seinen Charakter beherrscht, fordert seine Mitspieler zum Kampf heraus, denn eine PVP-Option ist im Spiel ebenfalls zu finden. Seit Kurzem gibt es außerdem die Chaos-Arena, in der es seltene Ausrüstungsgegenstände und Waffen zu erbeuten gibt. Sechsmal täglich, um 3 Uhr, 7 Uhr, 11 Uhr, 15 Uhr, 19 Uhr und 23 Uhr geht es hier so richtig zur Sache.

Fazit

Patrick Schröder - Portraitvon Patrick Schröder
Eigentlich dachte ich, dass ich nach World of Warcraft nicht mehr der Sucht von Online-Rollenspielen verfallen werde, doch Cabal Online hat mich erneut infiziert. Auch wenn das Quest-Design nicht sonderlich originell ist und sich am bekannten Schema F entlanghangelt, stellt sich sofort ein Suchtfaktor ein. Dank des leichten Spieleinstiegs und der übersichtlichen Spielwelt ist das MMORPG aus dem Hause Gameforge sogar noch einen Tick einsteigerfreundlicher als der Blizzard-Konkurrent. Allerdings solltet ihr mit etlichen Spielstunden und vielen schlaflosen Nächsten rechnen, bevor die Gruppendynamik richtig greift. Erst ab Stufe 80 geht das gemeinsame Questen richtig los, davor werdet ihr Nevareth überwiegend als Solospieler unsicher machen.

Überblick

Pro

  • süchtig machendes Spielprinzip
  • hohe Langzeitmotivation
  • einfacher Einstieg
  • massig Rüstungsgegenstände und Waffen
  • gutes Balancing
  • stabile Server
  • interessante Crafting-Funktion

Contra

  • altmodische Quests
  • vergleichsweise kleine Spielwelt
  • sinnloses Quest-Teilen
  • nerviger Soundtrack

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