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Preview - Call of Duty: WW II : Ein spielbares Band of Brothers

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Call of Duty: WW II läutet eine neue Ära für die Serie ein. Es ist erst mal vorbei mit Partikel-geschwängertem Michael-Bay-Bombast und mehr Explosionen pro Sekunde als in Transformers. Vorbei auch die Zeit der Prototypen von Special-Forces-Dudes, die sich irgendwo zwischen John McClane und Jack Bauer wiederfinden. Die auch mit drei Kugeln im Bauch noch kämpfen und die Welt retten können. Denn der neue Teil spielt im Zweiten Weltkrieg und dreht sich um einen Typen aus Texas, der mehr Angst als Heldenambitionen hat.

Rod Daniels fasziniert uns als Protagonist, weil er so reagiert, wie das die meisten von uns tun würden. Schockstarre, ungläubiges Umsehen, zittrige Hand. In der Gameplay-Demo ist es ein Major, dem wir unser Leben zu verdanken haben. Er packt uns am Arm, zerrt uns in Deckung, schreit irgendwas von „Reiß dich verdammt nochmal zusammen, Soldat!“. Rod weiß nicht, wie ihm geschieht: Kameraden werden vor seinen Augen förmlich von Kugeln zerfetzt, als die ersten Züge der 1st Infantry Division am Strandabschnitt Omaha Beach landen. Sledgehammer Games, Entwickler von Dead Space und Advanced Warfare, will ganz offensichtlich ein spielbares „Der Soldat James Ryan“ abliefern – und hat keine Angst, zu verstören oder es mit der Gewalt zu übertreiben.

Das hier ist kein Krieg, wie ihn zahlreiche Call-of-Duty-Teile vorher gezeigt haben. Das hier ist ein Schlachthaus wie in „Der Soldat James Ryan“, in dem Leiber geschreddert werden und sich eine dicke, lange Blutspur über den ganzen Strand zieht. „Ich hatte das Gefühl, ich muss diese Geschichte von Omaha Beach erzählen. Ich muss es für die Veteranen tun und ihre Familien, denn sonst werden die Stunden, die sie erlebt haben, in Vergessenheit geraten“, so sagte einst Steven Spielberg. Und auch wenn Studiochef Glen Schofield ein großer Verehrer des ikonischen Hollywood-Regisseurs ist, so will er doch ein paar Dinge anders machen.

Schluss mit Helden

„Ich verehre Spielberg, aber er baut auch eine gewisse Distanz auf. Er filmt viele Szenen von der Seite, nicht mit einer Schulterkamera. Wir machen das anders: Du führst die Waffe, du siehst dieses Grauen aus den Augen von Rod Daniels.“ Auch spielerisch nutzt Sledgehammer dieses filmische Stilmittel und zwar nicht nur mit den üblichen Blur-Effekten, die eine Art Bewusstseinsstarre symbolisieren sollen, sondern wirklich durch zitternde Hände und verziehende Waffen. Das wird sicherlich nicht über die ganze Kampagne durchgezogen, wäre ja nervig. Aber es passt hervorragend zu den ersten Missionen. Das Intro zeigt Rod, wie er in viel zu kurzer Zeit zum Soldaten gedrillt werden soll.

Operation Overlord drohte im Juni 1944 aufzufliegen, man war gezwungen zu handeln. Eines der ersten gezeigten Kapitel, der Angriff auf eine Bunkeranlage, zeigt dabei, welche Marschrichtung das neue Call of Duty einschlagen will: Schonungslos den Krieg präsentieren, in all seinen grausamen Facetten. Wir mussten schon schlucken, nachdem wir Rods Waffe leergeschossen hatten und er einem Soldaten der Wehrmacht innerhalb eines Quicktime-Events mit seinem Stahlhelm den Schädel einschlug. Brutal, vielleicht zu brutal, aber im Krieg wird aus jedem Lamm ein Wolf.

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