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Test - Call of Duty : Call of Duty

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Aber auch die Gegner sind nicht von schlechten Eltern. Zum einen bekommt ihr es wie auf dem echten Schlachtfeld mit wahren Massen zu tun, allerdings nie übertrieben, zum anderen stellen sich die Gegner auch nicht gerade dusselig an, obwohl auch hier viele hervorragend gescriptete Elemente zum Einsatz kommen. Die Gegner schießen sehr gezielt, suchen Deckung und verhalten sich allgemein auch sehr mobil. Ich konnte beim Test sogar beobachten, dass ein Gegner eine von mir geworfene Granate aufhob und flugs zurückwarf. Lediglich bei Gegnern, die feste Stellungen besetzen, zeigen sich KI-Schwächen und berechenbares Verhalten. Anstatt in einem Schützengraben die Position zu wechseln, lugen die Kerlchen alle paar Sekunden immer wieder an der gleichen Stelle über ihre Deckung. Insgesamt aber auch hier ein besserer Eindruck als beim bisherigen Genre-Primus.

Authentisches Vernichtungs-Arsenal
Um mit diesen Gegnern fertig zu werden, steht euch ein umfangreiches Arsenal aus authentischen Waffen zur Verfügung, wobei ihr Pistole, Granaten und zwei Gewehre beziehungsweise Maschinenpistolen tragen könnt. Gegnerische Waffen können aufgehoben werden, allerdings müsst ihr dann natürlich eine eurer eigenen fallen lassen. Die Waffen in den jeweiligen Missionen entsprechen der Rolle eures jeweiligen Soldaten. Zum Arsenal gehören Wummen wie Thompson, PPS, M1 Garand, Moisin Nagant, KAR und andere Vernichtungsgerätschaften. Gelegentlich dürft ihr auch zur Panzerfaust greifen, um den fiesen Kettenfahrzeugen eins auszuwischen. Munition und Medipacks könnt ihr, ebenso wie Waffen und Granaten, auf dem Schlachtfeld finden - oft lassen erlegte Gegner das eine oder andere Nützliche liegen. Das Verhalten der Waffen selbst ist recht akkurat, von den Nachladezeiten bis hin zum Schussverhalten. Übrigens könnt ihr auch in 'Call of Duty' - wie derzeit in Mode - auch über Kimme und Korn zielen, was um einiges genauer ist, aber auch in der Bewegung einschränkt.

Mehrspieler-Spaß für 64 Mann
Wer sich ausgiebig mit dem kurzen Singleplayer-Modus beschäftigt hat, sollte auf jeden Fall einen Blick auf den Multiplayer-Modus werfen, in dem ihr wahlweise auf Seiten der Alliierten oder der Achsenmächte agieren könnt. Neben den beiden Standard-Modi 'Deathmatch' und 'Team Deathmatch' sind drei teambasierte Modi vertreten. In 'Bergung' hat ein Team die Aufgabe, ein Objekt vom anderen Team zu stehlen und zu einem bestimmten Punkt zu bringen, während das andere Team genau das verhindern soll. In 'Suchen und Zerstören' geht es darum, bestimmte Objekte zu sprengen und in 'Hinter feindlichen Linien' gilt es, solange wie möglich zu überleben und so viele Gegner wie möglich zu erlegen, wobei es sowohl für die Zeit als auch die erledigten Gegner Punkte gibt. Je nach Modus stehen euch bis zu zwölf Maps zur Verfügung, die an die Locations des Singleplayer-Modus angelehnt und teilweise sehr umfangreich geraten sind, was mit entsprechend hoher Spielerzahl zu einer sehr spaßigen und spannenden Sache wird. Der Multiplayer-Modus entpuppt sich unterm Strich als gelungen - auch wenn das Rad nicht gerade neu erfunden wird - und an Features wie einem integrierten Serverbrowser und Voting-Möglichkeiten fehlt es nicht. Auch die Pingwerte der bereits zahlreich vorhandenen Server können sich sehen lassen.

Viel Atmosphäre bei Grafik und Sound
Was die technische Seite angeht, so setzen die Entwickler auf Altbewährtes und arbeiten mit einer hochgradig modifizierten 'Quake III'-Engine, bei der wohl kaum noch originale Bestandteile übrig sind. Wer jetzt meint, er bekäme altbackene Grafik zu sehen, der ist auf dem Holzweg, denn die Optik von 'Call of Duty' ist sehr ansehnlich und kann ohne Weiteres mit gängigen Shootern mithalten. Überzeugen können vor allem die sehr detaillierten Landschaften, die gelungenen Charakter- und Waffen-Models und die wuchtigen Special-Effects. Erstaunlich ist auch, wie ungemein viele Gegner und Fahrzeuge sich in einigen Szenen ohne große Performance-Probleme auf dem Schirm tummeln. Nicht ganz gelungen sind die Animationen der Soldaten, die mal vor allem durch Vielfältigkeit überzeugen können, mal aber eher so aussehen, als hätten die Kerlchen einen Kaktus an empfindlichen Teilen. Schön ist jedoch der dreckige Look, der dem ganzen Spiel anhaftet und zusammen mit dem Gameplay die intensive Atmosphäre betont.

Ergänzt wird das auch durch die exzellente Soundkulisse, die nicht nur mit wuchtigen Explosionen und sehr guten Waffensounds begeistern kann. Hier sind es vor allem die Nebengeräusche, die für viel Stimmung sorgen. Soldaten brüllen sich Befehle und Warnungen zu, permanent sind Schüsse und Bombeneinschläge zu hören. Mit einer Surround-Anlage kommt das Mittendrin-Gefühl sogar noch um einiges besser rüber und grenzt manchmal fast ans Beängstigende.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Wer dachte, dass die intensive Atmosphäre eines 'MoH: Allied Assault' nicht mehr getoppt werden könnte, sieht sich eines Besseren belehrt. Dadurch, dass bei 'Call of Duty' einfach mehr eigene und feindliche Soldaten auf dem Schirm sind und diese auch noch sinnvoll agieren, fühlt man sich noch mehr ins Kriegsgeschehen eingebunden, zumal auch das ganze Drumherum noch dichter und intensiver ausgefallen ist. Erfreulicherweise ist das Spiel trotz ansehnlicher KI auch noch um einiges fairer als der ältere Bruder, so dass selbst Shooter-Neulinge nicht in die Tischkante beißen müssen. Nur schade, dass die Missionen unabhängig von der geschichtlich korrekten Reihenfolge mehr oder minder zusammenhanglos aneinandergeklatscht wurden und die Spieldauer so immens kurz ist, was dem Titel letztendlich eine 90er-Wertung versagt. Dafür versöhnt allerdings der gelungene Multiplayer-Modus, so dass man Action-Fans mit Hang zu Atmosphäre nur eines sagen kann: kaufen!

Überblick

Pro

  • tolle Atmosphäre
  • spannende und abwechslungsreiche Missionen
  • vergleichsweise gute KI
  • gelungener Multiplayer-Modus
  • schöne Grafik

Contra

  • viel zu kurz
  • zusammenhanglose Missionen

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