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Preview - Civilization IV: Colonization : Das Remake des Klassikers

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Vor allem ist aber deren Militärmacht nicht zu unterschätzen. Erklärt ihr eure Unabhängigkeit zu früh, wird euch die Armee eures Mutterlandes einfach überrollen. Doch auch den, der zu spät kommt, bestraft das Leben. Denn dann ist die europäische Kriegsmaschinerie so riesig, dass ihr endlose Runden mit der Revolution zu tun habt. Ausschlaggebend ist zudem noch, welche Staatsverfassung ihr wählt: Ist Sklaverei erlaubt oder nicht? Darf jedermann Waffen tragen? Und sind die Ureinwohner gleichberechtigte Staatsbürger?

Gut ausbalancierte Kolonien

Doch bevor es überhaupt zur Revolution kommt, muss eure Kolonie erst einmal prosperieren. Dabei kommt dem Handel mit dem Mutterland eine entscheidende Bedeutung zu. Das Schiff, mit dem ihr die Neue Welt erreicht habt, verwendet ihr zum einen dazu, wertvolle Waren in euer altes Heimatland zu schicken und damit ordentlich Profit zu machen. Das ist nicht so einfach, wie es sich anhört, denn dazu müsst ihr nicht nur genug Waren produzieren, sondern auch noch welche, die sich gut absetzen lassen, ohne den Markt zu überfluten oder die Missbilligung eures Souveräns herauszufordern, der dann mit höheren Abgaben reagiert.

Habt ihr diesen Punkt gemeistert, steht ihr noch vor dem Problem, möglichst viele, gut ausgebildete Emigranten mit eurem auf der Rückfahrt leeren Schiff in die Kolonie zu befördern. Denn nur Fachleute werden das Gedeihen eures neuen Staates sicherstellen. Zieht ihr aber zu viele Ressourcen aus dem Mutterland ab, werdet ihr mit Sicherheit Ärger mit deren Vertretern bekommen. Wie nicht anders in einem Sid-Meier-Titel zu erwarten, ist auch in 'Civilization IV: Colonization' die Balance aller Spielelemente das A und O zum Erfolg. Hier vielleicht sogar noch ausgeprägter als in der 'Civilization'-Reihe.

Und doch ein bisschen 'Civ 4'

Auch das Spiel von sich aus ist - wie im Grunde nicht anders zu erwarten - gut ausbalanciert. Die vier Völker unterscheiden sich natürlich durch ihre Eigenschaften und lassen sich dadurch auch unterschiedlich spielen, aber ohne dass eine Nation gegenüber der anderen im Vorteil wäre. Auch die so genannten Gründerväter - das Äquivalent zu den Weltwundern der 'Civilization'-Reihe - fügen sich sehr ausgeglichen in das Spiel ein. Das Balancing lässt hier, im Gegensatz zu vielen anderen Strategietiteln, sehr deutlich die die Handschrift eines Profis wie Sid Meier erkennen.

Da 'Civilization IV: Colonization' auf der 'Civ 4'-Engine basiert, sind grafisch und akustisch keine Wunder zu erwarten. Trotzdem kommt das Spiel immer noch ansprechend und solide daher. 'Civilization'-Kenner werden sich bei Menüführung und Bedienung in vertrauten Bahnen bewegen können. Neueinsteiger sind natürlich angesichts der Komplexität anfangs etwas überfordert, werden aber dank eines umfangreichen (aber auch abschaltbaren) Tutorials und der schon klassischen „Civipädie" nicht im Regen stehen gelassen. Besonders wichtig: Auch in 'Civilization IV: Colonization' stehen wieder vielfältige Multiplayer-Optionen zur Verfügung, von Hot-Seat über LAN und online bis zu Spielen per E-Mail ist an alles gedacht worden, um den Spielspaß auch mit Freunden teilen zu können.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Wer das Spiel noch im Original kennt und jetzt im zeitgemäßen Gewand spielen will, sollte zuschlagen. Auch 'Civilization IV'-Kenner, die neue Herausforderungen suchen, sind hier an der richtigen Adresse. Ebenso kommen Rundenstrategie-Fans auf der Suche nach einem komplexen Spiel mit stetigen, aber gut ausbalancierten Herausforderungen und viel Spaß im Multiplayer nicht um diesen Titel herum. Mit anderen Worten: Ein Spiel für jeden, der auch nur im Entferntesten etwas mit ausgefeilter Rundenstrategie am Hut hat. Und mal ehrlich: Weniger würde wohl auch niemand von einem Titel des Altmeisters Sid Meier erwarten.

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