Test - Condemned 2: Bloodshot : Brutaler Horrortrip
- PS3
- X360
Nichts für zart Besaitete
Die Gegner sind nicht immer menschlicher Natur und agieren mitunter recht clever. Sie nutzen ebenfalls Objekte aus der Umgebung, ziehen sich angeschlagen zurück und versuchen, euch in Deckung aufzulauern. Oft sind die Gegner brettharte Brocken, die viel einstecken und viel austeilen können. Glücklicherweise sind die automatischen Speicherpunkte sehr fair verteilt, sodass ihr nie längere Passagen wiederholen müsst. Die wuchtig und gut animiert in Szene gesetzten Schlägereien und Kämpfe sind äußerst sehenswert, allerdings mitunter auch sehr brutal und nichts für schwache Nerven.
Aber es geht nicht immer nur um den Waffeneinsatz, schließlich ist Ethan Polizist. Hin und wieder dürft ihr das Forensiksystem zu nutzen, um Tatorte und Beweismittel zu begutachten. Das wurde sehr interessant umgesetzt. Habt ihr die Möglichkeit, Spuren zu begutachten, wird euch dieses kundgetan und ihr könnt Opfer oder Spuren mit oder ohne Hilfe von Kamera, UV-Licht und anderen Hilfsmitteln untersuchen. Dabei müsst ihr nicht nur Beweise finden, sondern aus selbigen auch die richtigen Schlüsse ziehen. Sehr gut und glaubwürdig gemacht - daran sollten sich die müden 'CSI'-Adventures von Ubisoft mal ein Beispiel nehmen. Sogar Bewertungen gibt es dafür und am Abschluss eines Levels eine Gesamtbewertung sowie Belohnungen, wie beispielsweise eine Schutzweste und andere Goodies.
Neben der Singleplayer-Story, die euch etwa acht bis zehn Stunden beschäftigen dürfte, gibt es noch einige Challenges im Fight-Club-Modus sowie zahlreiche freischaltbare Extras und Belohnungen. Der Multiplayer-Modus bietet vier brauchbare Spielmodi wie Bum-Rush, Crime-Scene, Deathmatch und Team-Deathmatch für bis zu acht Spieler, die aber allesamt nicht so recht begeistern können. Eine nette Ergänzung, sofern ihr auf den arg wenigen Servern mal Mitspieler findet.
Monolith spielt mit euren Nerven
Visuell zieht Monolith einige Register, um den Spieler das Gruseln zu lehren. Leider wird damit nicht ganz so geschickt umgegangen wie im Vorgänger. Stapfte man damals quasi jede Sekunden mit einem Gefühl höchsten Unbehagens durch die Levels, stehen hier doch eher oberflächliche Schockelemente im Vordergrund. Das heißt nicht, dass 'Condemned 2' nicht über Atmosphäre verfügt. Allein schon die kaputten, verfallenen und düsteren Umgebungen sorgen für Stimmung, ergänzt durch jede Menge sehr gezielt eingesetzte unbehagliche Geräusche und beklemmende Hintergrundmusik.
Mit einem dicken Haken: Auf der Sony-Konsole ist nicht nur die eine oder andere Textur etwas schwächer als in der X360-Fassung: Bei der PS3-Version wurde darüber hinaus massiv gepfuscht - es kommt in weiten Abschnitten des Spiels zu Sound-Aussetzern oder stotterndem Sound, was einem derb auf den Wecker geht und die Stimmung schnell absacken lässt. Völlig unverständlich, wie das Spiel mit solchen Fehlern auf den Markt kommen konnte. Dafür versöhnen die sehr gute englische Sprachausgabe, tolle Kampfanimationen und einige hervorragend inszenierte Momente. Englisch-Kenntnisse sind allerdings vonnöten, denn auf deutsche Bildschirmtexte wurde verzichtet.
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