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Test - Corsair Gaming VOID Wireless SE Yellow Jacket : Wie ein Sofa für die Ohren

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Corsair kennt man ja vor allem von den zahlreichen Rechnerkomponenten, doch mittlerweile hat der Hersteller sich auch bei der Peripherie einen Namen gemacht. Passend zum heißen Spieleherbst kommen nun weitere Produkte von Corsair auf den Markt, darunter das VOID Wireless Headset. Selbiges gibt es in zwei Ausführungen: in der Standardversion für rund 130 Euro sowie in der uns vorliegenden Special Edition, genannt Yellow Jacket, für knapp 160 Euro mit anderer Farbgebung sowie einer USB-Station für den Wireless Dongle. Ist das schwarz-goldene Stück seinen Preis wert?

Zum Lieferumfang des VOID Wireless gehört natürlich das Headset selbst, wer hätte das gedacht. Begleitet wird der Bügel von einem USB-Dongle, der mit 2,4 GHz die Signale vom PC zu den Ohrmuscheln pustet, sowie einem USB-Ladekabel und einer USB-Station, mit der ihr den Dongle etwas weiter von eurem PC entfernt platzieren könnt. Praktisch vor allem für diejenigen, die ihre Peripherie gern an der Rechnerrückseite anschließen. Wer das nicht macht, sollte zur günstigeren der beiden VOID-Varianten greifen. Schade ist, dass das Headset nicht über diese Station geladen werden kann.

Leider verzichtet Corsair wie so viele andere Hersteller darauf, einen Aufbewahrungsbeutel oder etwas Ähnliches mitzuliefern. Bei vier Einzelkomponenten wäre das durchaus sinnvoll, damit nicht irgendwann die Suche nach dem fehlenden Dongle oder Kabel beginnt, wenn man mit dem Headset mal unterwegs ist. Ein Quick-Start-Guide ist ebenfalls im Paket. Die Installation ist einfach: Dongle einstöpseln, die Treiber werden automatisch installiert. Wer möchte (und das solltet ihr), kann noch die CUE-Software von der Corsair-Seite herunterladen und installieren. Einmal kurz den Rechner neu starten (sicher ist sicher) und schon ist das VOID in der Lage, euch lautstark anzubrüllen.

Voluminös, aber sehr bequem

Zunächst zu den Äußerlichkeiten: Das Headset erscheint auf den ersten Blick recht wuchtig, was natürlich unter anderem der Tatsache geschuldet ist, dass neben den 50-mm-Treibern auch noch Akku und Wireless-Empfänger ein lauschiges Plätzchen finden müssen. Dafür wirkt das Headset robust und wertig. Das Gewicht bleibt mit etwa 370 Gramm aber recht moderat und an Bequemlichkeit mangelt es ohnehin nicht. Das VOID ist eines der komfortabelsten Headsets, die bisher auf unserem Kopf thronen durften.

Die sehr weichen Memory-Foam-Polster an Kopfband und Ohrmuscheln sind mal nicht mit Kunstleder, sondern mit weicher Mikrofaser umhüllt. Statt der üblichen ovalen Form der Ohrmuscheln wurde eine etwas mehr der Ohrform angepasste Variante gewählt. Zudem sind die Muscheln um etwa 90 Grad seitlich drehbar. Alles in allem schmiegt sich das Headset extrem bequem an den Kopf. Der Seitendruck ist minimal und dank der weichen Polster bekommen auch Brillenträger keine Probleme. Das Gewicht wird zudem durch die weiche Polsterung des Kopfbands gut abgefangen. Selbst lange Zocksitzungen sind damit kein Problem.

Alles an einem Ohr

Die Bedienelemente befinden sich komplett am linken Ohr. Der An-/Ausschalter und die Mikrofontaste sind schnell gefunden. Der Lautstärkeregler erfüllt gleich mehrere Funktionen. Neben der Regelung der Lautstärke könnt ihr durch Druck noch die Audio-Presets wechseln sowie durch längeres Drücken den Surround Sound (de-)aktivieren – eine clevere Entscheidung, das Headset nicht mit zu vielen Bedienelementen vollzustopfen. Das Mikrofon befindet sich an einem ausklappbaren Bügel, kann aber leider nicht abgenommen werden und die Justierung ist nur mit recht hohem Kraftaufwand möglich. Da gibt es geschicktere Lösungen auf dem Markt.

An den Ohrmuscheln entdeckt ihr ein beleuchtetes Corsair-Logo, das über die CUE-Software konfiguriert wird – ohne Bling-Bling geht es halt nicht mehr. Der Mikrofonarm verfügt über kleine LEDs für diverse Statusanzeigen. Man muss allerdings ganz schön die Augen verdrehen, um das während des Zockens auf die Schnelle zu erkennen. Zudem scheint die aktuelle Firmware noch Nachbesserungsbedarf zu haben, denn vor allem die Anzeige des Akkustands ließ deutlich zu wünschen übrig. Schade, dass auch Corsair diesbezüglich keine vernünftige Lösung anbietet.

Wuchtiger Gaming-Sound

Auf der klanglichen Seite leistet sich das VOID Wireless so gut wie keine Schwächen. Die fünf Audio-Presets gehen schon in der Grundfunktion in Ordnung, zudem bietet die CUE-Software einen Equalizer, sodass ihr etwaige individuelle Vorlieben problemlos umsetzen könnt. Aber bereits in den Grundeinstellungen überzeugt das VOID und bringt für den Gaming-Bereich eine sehr gute Leistung. Die Bässe sind satt und voluminös, die Höhen klar, wenn auch nicht brillant, und die Mitten sind ausgewogen. Die 50-mm-Treiber leisten auch im Surround-Modus gute Arbeit und liefern einen schönen, breiten Raumklang, der es ermöglicht, jede Klangquelle akkurat zu lokalisieren.

Man sollte es allerdings mit den Bässen nicht übertreiben, da sie sonst dazu neigen, die restliche Klangkulisse ein wenig zu überlagern. Aber das ist eine reine Einstellungssache im Equalizer. Insgesamt konnte uns das Headset bei Spielen voll überzeugen, bei Musik oder Filmen und Videos kam eine insgesamt gute Leistung zustande. Die Lautstärkeleistung des Headsets ist sogar gewaltig. Wer den Bügel voll aufdreht, darf sich schon mal ein Hörgerät aussuchen. Alles in allem ordnet sich die Klangqualität klar im oberen Bereich dieser Preisklasse ein.

Mikrofon, Akku, Reichweite

Wer mit Voice-Chat spielt, sollte allerdings auf den Surround Sound eher verzichten. Die Sprachausgabe hatte da etwas zu viel Hall. Das Mikrofon leistet solide Arbeit, ohne zu brillieren. Die Sprache klingt unterm Strich ein wenig gedämpft und hat wenig Bass. Dafür sind aber immerhin so gut wie keine Nebengeräusche wahrzunehmen. Die Dämmung des Headsets ist eher schwach, bedingt durch die Art der Polsterung. Außengeräusche sind immer noch gut wahrnehmbar, was nicht jedermanns Sache ist. Wer beim Zocken die Türklingel wegen des Pizzalieferdienstes oder den Anruf der Freundin mitbekommen möchte, ist beim VOID also gut aufgehoben.

Bleiben noch einige Kleinigkeiten zum Abschluss. Die Reichweite der Wireless-Übertragung wird mit 12 Metern angegeben. Das kommt hin, sofern sich keine Wand dazwischen befindet. Bis etwa 10 Meter funktioniert die Übertragung bei uns im Büro jedenfalls störungsfrei. Die Akkulaufzeit beträgt nominell etwa 16 Stunden, natürlich abhängig von der Lautstärke. Auch dieser insgesamt gute Wert wird ungefähr erreicht. Praktisch: Das VOID kann genutzt werden, wenn es am Ladekabel hängt. Zudem schaltet es sich ab, wenn es einige Zeit nicht verwendet wird, was Akkuleistung spart.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Bequemes Headset mit starkem Klang

Schon das erste Aufsetzen machte Hoffnung: Selten hatte ich ein derart bequemes Headset auf der Birne. Flauschig weiche Polster, kein spürbarer Druck auf den Brillenbügeln, kein schwerer Kopf, und das trotz des robusten Aussehens. Bei der Bequemlichkeit sammelt das VOID Wireless sofort Punkte. Aber auch der Sound kann sich sehen oder besser hören lassen. Höhen, Mitten und Bässe wirken klar, kräftig und ausgewogen, das Lokalisieren von Klangquellen ist ein Kinderspiel. Wem das nicht reicht, der darf per CUE-Software am Equalizer schrauben. Reichweite und Akkulaufzeit können ebenfalls überzeugen.

Allerdings ist auch dieses Headset nicht der perfekte Gefährte. Das Mikrofon erfüllt seinen Zweck ohne störende Nebengeräusche, allerdings wirkt die Sprache etwas gedämpft und bassarm. Zudem gibt es ein paar kleinere Macken, wie die derzeit noch fehlerhafte Ladestandsanzeige, das nicht abnehmbare Mikrofon oder schlicht das Fehlen einer Tasche für Transport und Aufbewahrung. Nichtsdestotrotz ist das VOID Wireless in nahezu allen Belangen seinen Preis wert. Hoffentlich wird die Ladestandsmacke der Firmware schnell beseitigt.

Überblick

Pro

  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • guter Raumklang, Geräuschquellen sehr gut lokalisierbar
  • überaus bequem auch bei langer Nutzung
  • ausgewogener Klang mit kräftigen Bässen und klaren Höhen
  • simple Software mit Equalizer
  • einfache Bedienelemente
  • gute Akkulaufzeit
  • gute Reichweite
  • Headset schaltet sich ab, wenn länger nicht genutzt = Energieersparnis
  • Headset auch während Aufladung nutzbar

Contra

  • Mikrofon nicht abnehmbar, Justierung könnte einfacher sein
  • keine Aufbewahrungstasche
  • Ladestandsanzeige mangelhaft
  • Laden via USB-Station nicht möglich
  • Sprachübertragung etwas gedämpft und bassarm

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