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Test - Cossacks 2: Napoleonic Wars : Spiel der Woche 16/05

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Die Heimatfront

Vor allem in der Kampagne sowie in Gefechten gegen den Computergegner müsst ihr stets für eine optimale Versorgung eurer Armee Sorge tragen. In der Heimatstadt beziehungsweise -basis errichtet ihr Stadtzentren zur Ausbildung von Arbeitern und Kasernen zur Rekrutierung von Soldaten. Da ein Krieg sehr viele Ressourcen verschlingt, müsst ihr zudem die Kontrolle über angrenzende Dörfer erlangen, um an Rohstoffe wie Gold, Eisen und Kohle zu kommen.

Da in der Regel nur grundlegende Rohstoffe wie Nahrung, Holz und Stein im Bereich eurer Heimatstadt zur Verfügung stehen, werdet ihr bereits sehr früh gezwungen, militärische Operationen zur Eroberung feindlicher Dörfer samt ihrer Ressourcen zu planen. Ansonsten steht eure Armee ohne die Versorgung mit Nahrung sowie Schießpulver ziemlich schnell auf dem Trockenen und euch bleibt ähnlich wie Napoleon nur noch der Rückzug aus Russland übrig.

Technik mit Höhen und Tiefen

Für ’Cossacks 2: Napoleonic Wars’ wurde eine neue 3D-Engine entwickelt. Diese ermöglicht insbesondere hoch detaillierte und abwechslungsreiche Landschaften sowie über 180 verschiedene, liebevoll dargestellte Gebäude in den Städten und Dörfern. Das Strategie-Spiel wirbt vor allem damit, bis zu 64.000 Einheiten gleichzeitig auf einer Karte darstellen zu können. Da dies einen sehr hohen Aufwand an die Rechenleistung erfordert, werden im Gegensatz zur Umgebung die Einheiten in 2D realisiert. Aus diesem Grund wirkt ein Regiment dann auch grafisch wenig spektakulär, schlecht detailliert und ist nur mit genauem Hinschauen von anderen Truppenteilen zu unterscheiden. Zur stilgerechten Atmosphäre tragen hingegen kleine Filmsequenzen bei, die während der Kampange ständig eingeblendet werden und in denen Statisten Soldaten in zeitgemäßen Uniformen spielen.

Auch musikalisch gibt sich der Titel eher schlicht und bescheiden; viel Abwechslung bekommt man nicht zu hören. Die Sounds während der Gefechte zeigen sich hingegen überdurchschnittlich gut, wenn Gewehrfeuer, Artilleriefeuer und markige Befehle der Offiziere über das Schlachtfeld tönen.

Einer der größten Kritikpunkte an ’Cossacks’ ist der sehr hohe Schwierigkeitsgrad, der mit Sicherheit strategisch unerfahrene Spieler zu Beginn verzweifeln lässt. Echten Profis wird dieser andererseits all ihr taktisches Geschick abverlangen und sie zum weiterspielen animieren. Gott sei Dank wurde trotz der hohen Schwierigkeit und der fordernden KI an ein intuitives Gameplay gedacht. Ohne ein solches hätte man größte Probleme, die umfangreichen Befehlsmöglichkeiten über die Schwadronen überhaupt zu nutzen, geschweige sich nebenbei noch dem Aufbau der eigenen Basis zu widmen. Außerdem wurde die Versorgung mit Ressourcen aus angrenzenden Regionen weitgehend automatisiert, sodass ihr euch um das Anlegen von Handelsrouten oder die Suche nach Arbeitskräften für die Güterproduktion nicht kümmern braucht. Sobald ihr ein Dorf eingenommen habt und die Straßen zur Heimatstadt freihalten und kontrollieren könnt, fließt der Nachschub gemütlich in eure Lager.

Fazit

von Stephan Lindner
Mit ’Cossacks 2: Napoleonic Wars’ hat GSC Game World einen würdigen Nachfolger geschaffen, der zudem ausgereifter als das Erstlingswerk ausgefallen ist. Das Strategie-Spiel ist historisch glaubwürdig, bietet beim Befehlen der Soldaten zahlreiche Möglichkeiten für den Hobby-General und verfügt über ein eingängiges Gameplay. Einzig der ausgesprochen knackige Schwierigkeitsgrad wird strategisch eher unbedarften Spielern starkes Kopfzerbrechen bereiten.

Überblick

Pro

  • Strategie mit fundiertem historischem Hintergrund
  • taktisch anspruchsvoll: Formationen, Marsch sowie Fern- oder Nahkampf
  • Moral, Erfahrung und Kondition sind kampfentscheidend
  • hochdetaillierte Spielumgebung
  • Physik-Engine mit realistischer Darstellung von Geschoss-Flugbahnen

Contra

  • sehr hoher Schwierigkeitsgrad
  • aus Performance-Gründen wenig detaillierte 2D-Einheiten

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