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Special - Cursed Mountain : Ausflug in den Himalaja

  • Wii
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Warum Wii?

„Im Buddhismus funktioniert sehr viel über Gesten", sagt Filipp. „Daher haben wir uns vor zwei Jahren, als Deep Silver mit der Entwicklung von Cursed Mountain begann, die Steuerung der Wii angeschaut. Damals war die Wii auch noch nicht so groß. Aber wir haben uns gleich dafür entschieden, weil dadurch das Gameplay und die Stimmung besser rüberkommen." Beim Klettern überlässt das Spiel es einem aber, ob man mit den Controllern herumfuchteln will oder nicht. Dafür geht man mit Eric im modisch orangefarbenen 80er-Jahre-Bergsteiger-Anzug entweder einfach an eine Wand und er klettert automatisch los. Optional können dabei auch die Controller links und rechts wie Pickel ins virtuelle Eis geschlagen werden. „Damit ist man zwar schneller, aber ein Horror-Fan, der  diese Spielerei vielleicht nicht mag, kann sie auch einfach ausschalten", meint Filipp.

Die Geistergegner

Als Nächstes sehen wir die Stadt Lhando - eine Geisterstadt. „Die Sherpas sind geflohen", erzählt Filipp. „Aber wir wissen zu dem Zeitpunkt noch nicht, warum." Ein Vorgeschmack: der erste Geist. Der sieht aus wie ein blasser Zombie. Wie in Resident Evil schlurft er auf uns zu. Schwarze Partikel schwirren durch die Luft, wir sind mit der Schattenwelt in Verbindung getreten. Eric nimmt seinen Pickel, zielt und schießt damit auf den Geist. „Anfangs gab es nur einen normalen Pickel, aber damit haben die Kämpfe nicht wirklich funktioniert", sagt Filipp. „Das bringt jetzt mehr Vielfalt ins Spiel. Und mehr Action." Hat man den Geist mit einigen Treffern zurechtgewiesen, erscheinen Pfeile auf dem Bildschirm: die Finishing-Moves. Esther schlägt mit den Controllern einmal links, einmal rechts und stößt einmal in Richtung Bildschirm. So sieht das also aus, wenn man einen Geist mit einem Gebet erlöst.

Nur ein Sandkorn in der Spielwelt

Im nächsten Ausschnitt wird uns der Weg ins Kloster präsentiert. Hohe Mauern, ein riesiges jahrhundertealtes Gebäude, dahinter der unbezwingbare Berg. Die Spielfigur wirkt hier verdammt klein. Aber das soll auch so sein. Schließlich wird der Spieler so daran erinnert, dass er nur ein verschwindend kleines Lebewesen und den Elementen praktisch schutzlos ausgeliefert ist. Beim Kloster angekommen schwenkt die Kamera über das Tal. Darüber liegt nicht bloß ein weißer Wolkenschleier wie in vielen anderen Spielen. Von hier aus sieht man hinunter auf die Spielarenen, wie eben die Felder oder die Stadt, die man bereits durchlaufen hat.

Cursed Mountain - Artifact Trailer
Mit Cursed Mountain will Deep Silver auch auf der Wii-Konsole im Adventure-Bereich punkten.

Endlich Eis

In der nächsten Einstellung steht Eric in einer Eishöhle. Das sieht der Höhle, in der wir noch vor einer Stunde waren, sehr ähnlich. Die Grafik, die die Athena-Engine auf den Bildschirm zaubert, ist für Wii-Verhältnisse recht ordentlich. Alles ist in ein blasses Licht getaucht. Der vorherige Levelboss hat uns in eine Gletscherspalte geworfen und jetzt müssen wir eben einen Ausweg aus dem Eis finden. Dazu kommt gegen Ende des Spiels drohender Realitätsverlust. Merkwürdige Halluzinationen plagen Eric, die er anfangs auf die dünne Bergluft schiebt. Und Sauerstoffgeräte gibt es nur an wenigen Stellen des Spiels.

Der Horror endet nie

Spätestens wenn er Anweisungen aus einem eigentlich nicht mehr funktionsfähigen Walkie-Talkie bekommt, ist die Horror-Erfahrung perfekt. Denn die Sprachausgabe erfolgt via Controller-Lautsprecher. Der erste Funkspruch muss, wenn man nächtens allein vor der Wii sitzt, einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Und selbst Martin Filipp gibt zu, dass er, wenn er abends allein im Büro mit dem Rücken zur Tür den Titel zockt, ein gewisses Unbehagen nicht unterdrücken kann. Dann ist Eric auch schon fast beim Ausgang, muss nur mehr über eine Gletscherspalte balancieren. Und stürzt natürlich ab. Was bedeutet: neuen Weg suchen. Das Eis gibt ihn so schnell nicht frei.

Das Szenario von Cursed Mountain ist erfrischend unverbraucht. Ein Survival-Horror-Titel ohne Waffen und ohne dunkle Gänge, aber mit einer ständigen subtilen Bedrohung in der Bergwelt des Himalaja. Dazu kommt die große, zusammenhängende Spielwelt, in der man durch die weite Sicht immer den Pfad vorausahnen oder auf bereits erledigte Gebiete hinunterblicken kann. Und das auf Gesten basierende Kampfsystem erfordert ständig Konzentration und richtiges Timing. Einziger Wermutstropfen: Auf das Spiel müssen wir noch bis Herbst warten. Uns hat der Ausflug ins Salzkammergut jedenfalls richtig gut gefallen. Und wir freuen uns schon auf das nächste Deep-Silver-Event.

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