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Special - Cursed Mountain – Interview : Fragen zum Horror-Adventure

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GW: In einem früheren Gespräch hast du sehr spezielle Bestattungen erwähnt. Was hat es damit auf sich?

MG: Diese Bestattungen nennt man Sky Burial oder Luftbestattung. Die Welt Tibets befindet sich auf einer Meereshöhe, die den Boden das gesamte Jahr über gefroren lässt. So genannter Permafrostboden. Dadurch ist das Ausheben von Gräbern nicht möglich. In dieser Höhe gibt es auch kaum Holz, das deshalb ein sehr wertvolles Material ist, und die Tibeter mussten sich eine andere Art der Bestattung überlegen. Im Buddhismus ist der Körper nur eine leere Hülle, nachdem die Seele ihn verlassen hat. Bei einer Luftbestattung wird der tote Körper zerhackt, mit Mehl vermengt und danach den Geiern zum Fraß vorgeworfen, um ihn somit wieder in den natürlichen Kreislauf des Lebens zurückzuführen. Eine Tradition, die wir nicht erfunden haben, sondern die bis zum heutigen Tag in dieser Region zum Einsatz kommt.

GW: Woher nehmt ihr eure Ideen? Welche Filme, Bücher oder Spiele haben die Entwicklung beeinflusst?

MG: Wir glauben, dass das „richtige" Leben genug Inspiration und Anleihen zur Verfügung stellt, um ein Spiel mit spannendem Gameplay auszustatten. Daher beruhen viele Dinge in unseren Spielen auf wahren Tatsachen und Begebenheiten. In Cursed Mountain sind zahlreiche Referenzen vorhanden, die es dem interessierten Spieler ermöglichen, sich auch außerhalb des Spiels in diese Materie zu vertiefen. Unsere Recherchearbeit hat sich vor allem mit dem Höhenbergsteigen befasst, hier speziell mit den sehr beeindruckenden Dokumentationen über diverse Mount-Everest-Besteigungen. Außerdem haben wir viel Zeit in das Verstehen der tibetischen Kultur und der buddhistischen Religion investiert. Hierzu gibt es sehr viel Buchmaterial, aber auch interessante Dokumentationen über Tibet und den Dalai Lama. Natürlich kamen auch Spielfilme nicht zu kurz, wie zum Beispiel Touching the Void (dt. Sturz ins Leere, Anm. d. Red.), um ein Beispiel zu nennen.

GW: Auf welche besonderen Spielelemente dürfen sich Spieler freuen? Und wie setzt ihr die Wii-Fernbedienung ein?

MG: Das Besondere an Cursed Mountain sind sicher die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Protagonisten. Denn der Spieler tritt seinen Gegnern mit der Kraft von Ritualen gegenüber, die auch mit Gesten ausgeführt werden. Was uns bereits zur Wii-Fernbedienung führt. In bisherigen Horrorspielen mit klassischer Gamepad-Steuerung sitzt der Spieler steif und verkrampft im Dunklen allein vor dem Fernseher. Durch die Gestensteuerung in Cursed Mountain wird diese Körperhaltung deutlich geöffnet, da die Gesten zum Besiegen der Gegner ausladend sind und teilweise mit beiden Händen durchgeführt werden. Damit ziehen wir den Spieler auch automatisch viel stärker in das Spielgeschehen mit ein und lassen ihn aktiv an der Geschichte teilhaben.

GW: Auf der Wii dürfen wir sicherlich keine Grafikwunder erwarten. Hattet ihr Schwierigkeiten mit der limitierten Rechenleistung der Konsole? Wo musstet ihr Abstriche machen?

MG: Das würde ich so nicht sagen. Die derzeit am Markt befindlichen Spiele reizen die Hardware noch nicht vollständig aus. Wir hoffen, mit unserer Technologie neue visuelle Maßstäbe auf der Wii zu setzen und uns damit deutlich von unseren Mitbewerbern abzuheben. In Bezug auf Licht, Shader, Geometrie, Audio und Animation bringen wir die Konsole an ihre Grenzen.

GW: Wie sieht euer Zeitplan aus, wann soll Cursed Mountain fertiggestellt sein?

MG: Cursed Mountain wird im Laufe des Jahres 2009 im Handel erhältlich sein.

GW: Habt ihr Pläne, Cursed Mountain auch auf anderen Plattformen zu veröffentlichen?

MG: Nein, derzeit arbeiten wir ausschließlich an einer Version für die Wii.

GW: Viel Erfolg weiterhin und danke für das Interview!

MG: Vielen Dank. Einen schönen Gruß an alle Leser aus Wien.

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