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Preview - Das schwarze Auge: Book of Heroes : Wenn der kleine Rollenspiel-Hunger kommt

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Rollenspiele sind Fluch und Segen zugleich: Für gewöhnlich breiten sie riesige Spielwelten vor dem Spieler aus, in die er sich endlos verlieren kann. Skyrim, Divinity: Original Sin, The Witcher 3 – wer sich auf diese Spiele einlässt, sollte gut und gerne 100 Stunden im Terminkalender freischaufeln. Doch woher all die Zeit nehmen, wenn nicht stehlen? Das schwarze Auge: Book of Heroes will die Antwort auf diese Frage sein.

Das schwarze Auge: Book of Heroes ist gewissermaßen das Spiele-Pendant zum Müllermilchreis: der Dungeon-Happen, wenn der kleine Rollenspiel-Hunger kommt. Keine ausufernde Open World, keine epischen Questlines, keine 100+ Stunden Spielzeit. Stattdessen konzipieren die finnischen Entwickler von Random Potion ihr Spiel bewusst für den flotten Rollenspiel-Quickie in der Mittagspause oder der Lücke zwischen Abendessen und Kinder-ins-Bett-bringen.

Die Dungeons dauern im Schnitt eine halbe, auf keinen Fall länger als eine volle Stunde. Ähnlich wie in Diablo werden sie zufällig generiert, indem die Bestandteile aus Gängen, Gewölben und Hallen wie Dominosteine in unterschiedlicher Anordnung aneinandergereiht werden. Mit bis zu drei Freunden (wahlweise auch mit fremden Online- oder KI-gesteuerten Mitstreitern) als klassischer Party bestreitet ihr dort klassische Echtzeit-Kämpfe nach DSA-Regelwerk Ausgabe 5 und löst kleinere Rätsel.

Wer mit dem DSA-Universum vertraut ist, dem wird das Mittelreich, das aus der Zweiten Dämonenschlacht hervorging, ein Begriff sein. Dort spielt Book of Heroes. Die Welt selbst lässt sich nicht bereisen. Stattdessen wählt ihr auf der Karte per Mausklick auf Icon den nächsten Dungeon an, in den es gehen soll.

Zwischen den Quests erholt ihr euch in der Taverne zum Schwarzen Keiler, in der ihr nicht nur mit anderen Gästen den Krug heben und Informationen austauschen könnt, sondern auch neue Ausrüstung kauft, bestehende verbessert und Tränke beim Alchemisten braut. Dann geht es auch schon weiter in den nächsten Dungeon.

12 Klassen wird es geben, die jeweils ihre eigene kleine Geschichte zu erzählen haben – kein Epos wie die Origins-Handlungsbögen von Dragon Age, sondern eher dünne rote Fäden, die sich durchs Spiel spinnen, die Handlung motivieren und ihr Ziel definieren.

Wie es sich für ein Party-Rollenspiel geziemt, stehen Zusammenspiel und Absprache an vorderster Front wie Tank und Damage Dealer, während Heiler und Zauberer sich im Hintergrund halten. Wenngleich die Kämpfe in Echtzeit ablaufen, läuft im Hintergrund das volle Programm des DSA-Regelwerks, sprich: Jede Aktion wird mit Würfeln ausgeführt, die typischerweise mehr als sechs Seiten haben und in komplizierten Formeln mit euren Charakterwerten verrechnet werden. Die gelegentlichen Rätsel sollen den Spielfluss nicht hemmen, sondern ihn lediglich auflockern. Dabei genügt es oftmals schon, Statuen auf die passenden Bodenplatten zu stellen – bloß nichts zum Haareraufen.

Das Schwarze Auge: Book of Heroes - Gameplay Trailer

Das berühmte Pen-and-Paper-Rollenspiel Das Schwarze Auge kommt mit Book of Heroes auch auf den PC.

Das schwarze Auge: Book of Heroes wird von einem kleinen Team aus lediglich elf Mann im finnischen Tampere für den Münchner Publisher Wild River entwickelt. Trotz des ähnlichen Looks sollte man es nicht mit cRPG-Schwergewichten wie Divinity: Original Sin oder Pillars of Eternity messen. Die Dungeons aus den gleichen drei Grafiksets von Höhle, Ruine und Wald wiederholen sich schon nach kurzer Zeit. Ob das ausreicht, um über die versprochenen 20 Stunden Spielzeit zu fesseln und die 40 Euro rechtfertigt, wird beim Release im Frühsommer zu klären sein.

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