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Test - Der Pate : Der Pate

  • X360
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Es gibt kein Entrinnen: Auch auf der Xbox 360 und der PSP bittet Don Corleone die Videospieler um einen Gefallen. Wir haben uns in den cineastisch-brutalen Mafia-Alltag gewagt und überprüft, was die späten Umsetzungen von ’Der Pate’ an Neuerungen zu bieten haben. Die Antwort lest ihr im folgenden Review.

Willkommen in der Familie

Verkehrte Welt: Einst präsentierte Electronic Arts beeindruckende erste Bilder aus einer Videospiel-Umsetzung vom Kino-Klassiker ’Der Pate’ und es war ein offenes Geheimnis, dass diese von Microsofts Xbox 360 stammen. Doch die Verwunderung war dann groß, als der Titel im Frühling 2006 nur noch für PS2, PC und Xbox erschienen ist und von einer NextGen-Version nicht mehr die Rede war. Nun hat sich EA anscheinend umentschieden und schiebt doch noch die X360-Fassung nach, gleichzeitig mit der Handheld-Umsetzung für die PSP. Beide Versionen orientieren sich stark an den schon veröffentlichten Vorlagen – wer diese also schon besitzt, kann sich die neuen Versionen sparen.

Doch zunächst zur Story: Nach dem Mord an seinem der Mafia-Familie Corleone nahe stehenden Vater schwört dessen junger Sohn blutige Rache. Jahre später wird Aldo selbst in die Reihen der Corleones berufen. Lose den wichtigsten Punkten der Filmhandlung folgend, übernehmt ihr die Kontrolle des von Rachegelüsten getriebenen Senkrechtstarters, um die geschwächten Corleones in allen fünf Stadtteilen der Millionenmetropole an der Spitze der Cosa-Nostra-Nahrungskette zu platzieren. Dabei ist ’Der Pate’ allerdings zu keinem Zeitpunkt so storygetrieben wie die ruhig und getragen erzählte Filmvorlage. So werdet ihr Zeuge der Ermordung Luca Brasis, fahrt Michael Corleone zum legendären Treffen mit dem zwielichtigen Solozzos und verfolgt Sonnys letzten, fatalen Alleingang. Dennoch sind die mit gut synchronisierten und durchaus überzeugenden digitalen Darstellern aufs Medium Spiel übertragenen Filmszenen stets nur ein Mittel zum Zweck, um den Spieler anschließend in actionreiche Missionen zu entlassen.

In der Folge wird also Vergeltung geübt, geflüchtet oder verfolgt. Dass zu diesem Zwecke hier und da die Filmlogik ein bisschen verbogen wird, wird bei vielen Fans der Zelluloid-Vorlage zweifellos für grimmiges Zähneknirschen sorgen. Schade auch, dass euer Charakter trotz der sorgsamen Einführung und der vorbildlichen (nur per Hauptmenü zu bewerkstelligenden) Gestaltungsmöglichkeiten stets ein blasser Mitläufer bleibt. Auf der PSP müsst ihr gar komplett auf dieses Feature verzichten und übernehmt einen vorgegebenen, ziemlich langweilig aussehenden Charakter. Identifikation? Fehlanzeige! Ab und an stehen auch sehr reduzierte Schleichmissionen auf der To-do-Liste des angehenden Dons. Viel mehr, als euch geduckt und im Rücken der Gegner zu bewegen, wird von euch allerdings niemals verlangt. Werdet ihr entdeckt, gibt euch das Spiel meist die Gelegenheit, euren Fehler durch rohe Gewalt wieder wettzumachen.

Bewegungsfreiheit nur für die Großen

Abseits der Storymissionen habt ihr zumindest auf der X360 stets Gelegenheit, den belebten Big Apple auf eigene Faust zu erkunden. Tatsächlich machen eure Alleingänge à la ’GTA’ einen Großteil der eigentlichen Spielerfahrung aus. Schließlich streben vier weitere Familien nach der Vorherschafft über den Ostküsten-Schmelztiegel. Die recht freie Interpretation Little Italys und Co. wirkt durchaus lebhaft – Windhosen wirbeln Zeitungsfetzen durch die Luft und wahre Heerscharen munter daherplappernder NPCs säumen die Gehsteige. Klar, dass es dabei durchaus auch zu dem einen oder anderen Autodiebstahl, zu Fluchtfahrten, überfahrenen Passanten und Verfolgungsjagden mit der Polizei kommt. Außerdem solltet ihr stets auf der Hut vor feindlichen Ganoven sein. Alternativ geht ihr auf Shopping-Tour und kleidet euch neu ein, ändert euer Aussehen und kauft euch bei dubiosen Waffenhändlern neue Wummen.

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