Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Die Siedler: Königreiche von Anteria : Ein Siedler-MMO?

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

„Die Missionen spielen sich wie ein Dungeon Crawler. Es gibt einen Anfang und ein Ende, dazwischen liegen jede Menge Monster und Beute. Die Einsätze dauern zwischen fünf und dreißig Minuten. Anfangs sind sie noch sehr leicht, später gibt es dann wirklich komplexe Raids, bei denen viel Taktik gefragt ist“, erklärt Game Designer Guido Schmidt während er seine Truppe zusammenstellt. Die sieben Charakterklassen entsprechen den üblichen Rollenspielklischees: Der Ritter und die Kriegerin sind für das Grobe zuständig. Die Bogenschützin attackiert mit ihrem Pfeilhagel aus der Distanz und der Priester heilt aus dem Hintergrund.

Die Parallelen zu World of Warcraft kommen nicht von ungefähr, denn Die Siedler: Königreiche von Anteria setzt massiv auf kooperative Elemente. Bis zu vier Spieler können gleichzeitig eine Instanz bereisen. Streiterei um eroberte Beute gibt es nicht. Koop-Zocker erhalten grundsätzlich mehr Ruhm, Ehre und Gold als Solisten. Auf diese Art will Blue Byte den Mehrspielermodus sanft fördern. Ob es allerdings Ingame-Käufe – etwa zum schnelleren Aufleveln der Helden oder zum Einladen von Freunden – gibt, ist bislang noch nicht bekannt. Blue Byte wollte zu diesem unangenehmen Thema keine Stellung beziehen.

In den ungezähmten Landen gibt es Story-Missionen, die eine kleine Geschichte über die Völker von Anteria erzählen. Einige Einsätze werden aber auch durch zufällig eingestreute Nebenaufgaben Marke „Rette die Bauerntochter“ eingeleitet und dadurch persönlicher gestaltet. Die Champions wiederum rüstet ihr mit schweren Brustpanzern, wertvollen Klingen und schmucken Helmen aus.

Die Herstellung dieser Objekte erfordert allerdings auch Meisterschmieden und andere wertvolle Produktionsstätte. Insgesamt gibt es in Die Siedler: Königreiche von Anteria rund 2.000 Rezepte, 300 erforschbare Technologien und 70 Gebäude. Im Zweifelsfall benötigt ihr für den Fortschritt seltene Rohstoffe, die ihr eben nur in den Abenteuern oder mit Hilfe des Online-Handels erhaltet. Blue Byte hofft, dass Spieler ihre Waren intensiv anbieten und somit eine Art Online-Ökonomie entsteht. Für den Anfang allerdings genügt es auch, die ungezähmten Lande unsicher zu machen.

Das Abenteuer beginnt!

Bevor ihr in die Schlacht zieht, beladet ihr zunächst euren Wagen. Neben den Champions packt ihr auch herstellbare Verbrauchsobjekte wie etwa Ballisten oder explodierende Fässer, sowie Unterstützungstruppen wie Soldaten oder Bogenschützen ein. Diese begleiten euch dann durch die Mission und sind im Idealfall praktisches Kanonenfutter gegen besonders hartnäckige Widersacher. Grundlegend steuert sich der Action-Part von Die Siedler wie League of Legends oder eben Diablo. Mit einem Mausklick manövriert ihr eure Champions über die Karte, wählt über drei Hotkeys Spezialattacken aus und greift eure Feinde mühelos an. „Wir haben uns gegen das schnelle Twitch-Gameplay entschieden“, analysiert Guido Schmidt. Die Qualität der Entscheidungen und Aktionen ist wichtiger als die Quantität.

Jeder Champion verfügt über zwei Fähigkeitenbäume, deren Fertigkeiten wiederum noch drei Mal ausgebaut werden können. Guido demonstriert die Kampfkünste der Kriegerin: „Mit der sanften Umarmung ziehe ich Feinde an mich heran. Mit dem Stahltanz lasse ich die Klingen kreisen und fertige die Gegner so ab.“ Geht ein Champion im Gefecht zu Boden, gibt es keinerlei Strafen oder gar Cooldown-Phasen. Vielmehr könnt ihr ihn im nächsten Abenteuer sofort wieder einsetzen. Ein Versus-Modus ist leider nicht in Planung.

Die Champions kommen nicht nur in den Abenteuern zum Einsatz, sondern ackern auch in der Stadt. Bestückt ihr bestimmte Gebäude mit den Helden, profitiert deren Produktion davon, was wiederum Ruhm und Ehre einbringt. Ein ganz besonderes Schmankerl hat sich Blue Byte diesmal bei der Komposition des Soundtracks einfallen lassen. Dieser passt sich nämlich äußerst dynamisch an die Wahl der Helden im Abenteuermodus an. Jede Figur besitzt ihre individuellen Instrumente, die abhängig von der Gruppenkonstellation eingespielt werden. Treten etwa ein Priester und ein Ritter an, ertönen im Hintergrund Engelschöre für den Geistlichen und Pauken für den Rittersmann.

Fazit

Olaf Bleich - Portraitvon Olaf Bleich
World of Siedler

Blue Byte wagt den Umbruch. Die Siedler: Königreiche von Anteria ist ein mutiger Mix aus gewohnter Aufbausimulation und Action-Rollenspiel. Die Tatsache, dass ich meine Stadt nur noch aufbauen kann, wenn ich auch online bin, schmeckt mir allerdings gar nicht. Dafür aber empfinde ich die Zusammenarbeit der städtischen Ökonomie und dem Abenteuermodus als ausgesprochen reizvoll. Ich habe hier die Wahl, ob ich lieber mit Champions auf Beutetour gehe oder doch meine Stadt aufbaue. Mit meinem Reich habe ich dann einen optischen Indikator für meinen Spielfortschritt und tatsächlich sieht das neue Die Siedler in Aktion wirklich märchenhaft schön aus. Königreiche von Anteria wird nicht nur das innovativste, sondern vermutlich auch der kontroverseste Siedler-Titel, den Blue Byte jemals entwickelt hat. Die erste Präsentation machte mich immens neugierig, aber auch ein wenig skeptisch.

Kommentarezum Artikel