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Preview - F1 2010 : Auf der Überholspur

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Im freien Training bietet die einstündige Session genug Zeit, um das Auto und die Strecke kennenzulernen sowie weitere Justierungen am Setup vorzunehmen. Schließlich zählt in der Formel 1 jede Zehntelsekunde. Wer nicht das komplette Training benötigt, kann die Zeit beschleunigen und direkt zum Qualifying springen. Je nach Einstellung besteht das aus dem realen dreigeteilten Modus oder einer einzigen zwanzigminütigen Session.

Der Höhepunkt des Rennwochenendes ist aber zweifellos der Rennsonntag, der euch - wie auch in allen Sessions davor - vor allerlei Herausforderungen stellt. Ab einer Rennlänge von 20 Prozent muss die voll animierte Boxen-Crew ans Werk und den Pflichtboxenstopp zum Reifenwechseln über die Bühne bringen. Wie im echten Leben kann das zum nervenstrapazierenden Poker werden, denn das dynamische Wettersystem kann jederzeit für einen plötzlichen Regenschauer und völlig veränderte Streckenverhältnisse sorgen. Auf Kursen wie in Spa-Franchorchamps kann es sogar passieren, dass ein Teil der Strecke völlig unter Wasser steht, während auf einem anderen Abschnitt die Ideallinie langsam wieder trocken gefahren wird. Die richtige Reifenwahl zur richtigen Zeit kann daher über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Die Wetterlage hat natürlich entscheidenden Einfluss auf die Steuerung und macht sich sofort bemerkbar. Man spürt, dass das Fahrzeug auf nasser Piste förmlich schwimmt und kaum Bodenhaftung hat. Aber auch bei trockener Strecke ist es nicht immer einfach, auf der Piste zu bleiben. Trotz der vielfältigen Schwierigkeitsgrade, die eine sehr individuelle Einstellung zulassen, ist ein Williams-Cosworth spürbar unruhiger zu fahren als ein Red-Bull-Renault, der wie ein Panzer in den Kurven liegt. Sogar die Tankmenge wirkt sich auf das Fahrverhalten aus. Glücklicherweise macht nicht nur ihr Fehler, auch die künstliche Intelligenz verpasst mal den Bremspunkt oder baut Unfälle. Auf der Expert-Stufe kommt ihr um ein Lenkrad dann aber nicht mehr herum. Codemasters unterstreicht damit seinen Anspruch, die gesamte Palette vom blutigen Einsteiger bis zum beinharten Simulationsfan zu bedienen.

Nach dem Ende des Rennens springt ihr aber nicht einfach weiter zur nächsten Strecke. Landet ihr auf einem der ersten drei Plätze, müsst ihr euch bei der offiziellen Pressekonferenz den Fragen der Weltpresse stellen. Auch im Motorhome wartet die Presse, um euch mit Fragen zu löchern. Nach einem verpatzten Rennen heißt es dann: Nerven bewahren und nichts Falsches sagen. Entsprechend euren Antworten zeigt sich zudem, ob ihr Egomane oder Teamplayer seid. Und: Je erfolgreicher ihr fahrt, desto mehr Pressevertreter versammeln sich vor dem Motorhome eures Rennstalls.

Neben dem Karrieremodus, der zweifellos das Herz- und Prunkstück von F1 2010 ist, könnt ihr auch schnell für ein Rennen eurer Wahl auf die Piste oder euch nach Belieben eine Meisterschaft zusammenstellen. Auf einen Modus mit geteiltem Bildschirm hat man der Übersicht wegen verzichtet, sodass nur übers Internet und per System-Link gerast werden kann. Allerdings können maximal zwölf Fahrer am gemeinsamen Rennspaß teilhaben.

Auf der technischen Seite überzeugt die aus Colin McRae: DIRT 2 und Race Driver: GRID bekannte EGO-Engine von Codemasters, die nochmals optimiert und um das beeindruckende Wettersystem erweitert wurde. Der Motoren-Sound kann ebenfalls überzeugen und ist im Kampf um die Positionen besonders wichtig, denn die Pferdestärken des Kontrahenten hinter euch sind deutlich herauszuhören.

Fazit

Yves Günther - Portraitvon Yves Günther
F1 2010 wird aller Voraussicht nach ein rundherum exzellentes und von vorne bis hinten durchdachtes Rennspiel, wie es sich Hobby-Rennfahrer schon seit Jahren wünschen. Die Fülle an Features – sei es der fordernde Karrieremodus, das dynamische Wettersystem, die unberechenbare KI oder die grandiose Atmosphäre – in Kombination mit den detailliert umgesetzten aktuellen Strecken und Fahrzeugen lassen Formel-1-Fans das Wasser im Munde zusammenlaufen. Einzig der etwas magere Mehrspielermodus, der nur für bis zu zwölf Spieler konzipiert ist, trübt den ausgezeichneten Gesamteindruck etwas.

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