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Preview - Far Cry : Far Cry

  • PC
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Aktuell spielt sich der Multiplayer-Modus noch sehr schnell und artet eher in ein Run&Gun als in echtes Teamplay aus, hieran soll aber noch geschraubt werden, um das Ganze taktischer zu gestalten und den Long-Range-Combat-Aspekt stärker ins Spiel zu bringen. So soll das Waffenbalancing noch etwas überarbeitet werden, die Trefferanfälligkeit der Spieler und das Spieltempo wird aller Voraussicht nach gedrosselt. Spaß macht das Ganze aber jetzt schon allemal, zumal bereits deutlich zu bemerken ist, dass mit etwas Optimierung ein taktisch fordernder Multiplayer-Modus, speziell im 'Assault', auf der Piste steht.

Mächtig, mächtig - der Editor
Wo wir beim Thema Multiplayer sind, kommt natürlich ein weiterer Aspekt ins Spiel, nämlich der Editor. Abgesehen davon, dass CryTek durchaus in Erwägung zieht, später weitere Spielmodi und Maps zu veröffentlichen, setzen die Entwickler auch sehr auf die Community. Der Editor, benannt 'Cry-Engine Sandbox', soll dementsprechend Hobby-Codern und Mod-Entwicklern alle Möglichkeiten bieten, eigene Maps, Mods und sogar Total Conversions zu erstellen. Der mächtige Editor macht dabei einen exzellenten Eindruck und bietet WYSIWYG-Funktionen. Erstellte Levels und Maps werden stets in 3D angezeigt, Objekte können simpel per Point&Click beziehungsweise Drag&Drop platziert werden. Eine dicke Besonderheit: Ihr könnt eure selbst erstellten Levels sogar direkt im Editor probespielen. Doch damit nicht genug: Prinzipiell ist es sogar möglich, mit Hilfe des Editors komplette Spiele zu entwickeln, die auch aus völlig anderen Genres bis hin zum Rennspiel sein dürfen. Auch hier setzen die Coburger also auf Innovation und wollen der Community einen Anreiz geben, sich ausgiebig mit 'Far Cry' zu beschäftigen.

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Alles voll korrekt, ey
Bleibt zum Schluss noch der technische Bereich. Beginnen wir beim eigens entwickelten Physik-System. Selbiges sorgt dafür, dass sich so ziemlich alles im Spiel akkurat und physikalisch korrekt bewegt, Gegner realistisch zu Boden stürzen und Objekte beispielsweise bei Explosionen durch die Gegend fliegen. Das bietet zugleich auch einen beträchtlichen Grad an Interaktion, denn ihr könnt Objekte durchaus nutzen, um Gegner damit auszuschalten, indem ihr beispielsweise Fässer einen abschüssigen Pfad herunterrollen lasst. Auch das Ragdoll-System ist ansehnlich, wobei hier der Realismus allerdings zugunsten einer cineastischen Wirkung etwas übertrieben wird. So fliegen dann bei Explosionen Gegner und Objekte etwas weiter durch die Gegend, als die Gesetze der Physik es eigentlich erlauben. Geschmackssache, ich persönlich fand es teils etwas überzogen, anderen mag es wiederum gefallen und den 'Boah!'-Effekt entlocken. Dennoch, insgesamt kann sich das hauseigene Physik-System durchaus mit bekannten Engines wie 'Havoc' oder 'Karma' messen.

Tropische Grafikpracht mit passendem Sound
Besagter 'Boah!'-Effekt kommt jedoch vor allem bei der Grafik zum Tragen, denn die Cry-Engine lässt einige Konkurrenten sehr blass aussehen. Was vor allem begeistern kann, ist die bereits erwähnte immense Sichtweite von mehreren Kilometern, bei der das Snipern zu einem echten Vergnügen wird und das Fernglas zu einem sinnvollen Spielelement. Die Landschaften sind unglaublich realistisch und detailliert, es mangelt auch nicht an Abwechslung. Hinzu kommen tonnenweise animierte Objekte, vom Gras bis hin zur heimischen Fauna wie Fischen im Wasser und herumfliegenden Vögeln. Die Animationen der Gegner sind per Motion-Capturing erstellt und bis auf wenige Ausnahmen sehr gelungen. Speziell die Innen-Bereiche der Umgebungen glänzen mit extrem realistischer Ausleuchtung und ungemein realistischen Schattenwürfen. Dank Poly-Bump-Mapping wirken die Objekte immens detailliert und realistisch. Schwächen lässt die Grafik nur in wenigen Details erkennen, so wirken die Cockpit-Texturen der Fahrzeuge etwas mau und hier und da könnten ein paar der Waffen-Models noch etwas Feinschliff vertragen und das alte Problem, dass die dichte Vegetation (speziell die Blätter) zugunsten der Performance nur mit wenigen Polygonen dargestellt werden kann, fordert einen kleinen Tribut. Dafür kann der Special-Effects-Bereich wieder auf ganzer Linie punkten.

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Auch akustisch gibt es wenig zu bemängeln. Die Waffensounds klingen satt und realistisch, ebenso gut kommen die Umgebungsgeräusche wie raschelndes Pflanzenwerk und Schritte herüber. Die Gegner unterhalten sich, rufen sich Befehle zu und brüllen wut- oder panikerfüllt durch die Gegend, wenn es zum Kampf kommt. Das wird durchaus auch zu einem nützlichen Element, denn wenn auf einmal ein Gegner ruft 'Was war das?' oder 'Ich hab ihn gesehen, ergreift ihn!', dann wird es Zeit, langsam das Weite zu suchen oder sich auf einen Kampf einzustellen. Nicht ganz überzeugen kann bisher die musikalische Untermalung, die nicht immer passend eingesetzt wird, aber auch hier gilt: Der Release ist weit weg und es wird noch einiges getan.

Was ist noch zu tun?
CryTek ist jedenfalls derzeit dabei, noch einiges an Problemchen zu fixen und sowohl Balancing als auch KI feinzutunen, wobei der Großteil der letzten Release-Verschiebung offenbar darauf beruht, dem Multiplayer-Modus noch den letzten Schliff zu geben. Immerhin wurden dafür namhafte Entwickler engagiert, wie Chris Auty, der an zahlreichen bekannten 'Counter-Strike'-Maps gearbeitet hat oder Richard Tsao. Auch zeigte sich CryTek beim Event sehr interessiert am Feedback der anwesenden Redakteure, die immerhin aus ganz Europa angereist waren. Auf jeden Fall aber werden sich Spieler auch vor dem Release noch von den Qualitäten von 'Far Cry' überzeugen können, denn sowohl Single- als auch Multiplayer-Demo sind fest eingeplant, auch wenn der Termin dafür noch nicht feststeht.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Far Cry' hat auch nach intensiverem Anspielen das Zeug dazu, zu einem Klassiker des Shooter-Genres zu werden. Die bildschöne Grafik und die gnadenlos gute KI, gepaart mit erfreulich intelligentem Gameplay und guter Wiederspielbarkeit sorgen für Begeisterung und auch der Multiplayer-Modus kann sich sehen lassen, selbst wenn dort noch etwas Arbeit fällig ist. Hinzu kommt der immense Möglichkeiten bietende Editor, der für reichlich Nachschub in Sachen Maps und Mods sorgen dürfte. Wenn nun auch noch eine vernünftige Story hinter dem ganzen Action-Spektakel sitzt und die wenigen verbliebenen Mankos und Bugs akkurat ausgebügelt werden, steht einem Erfolg kaum noch etwas im Wege. Somit steht 'Far Cry' neben Spielen wie 'Half-Life 2' oder 'S.T.A.L.K.E.R.' ganz oben auf meiner 'Most Wanted'-Liste. Wenn es doch nur nicht noch so lange hin wäre bis zum Release...

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