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Test - FIFA 09 : Der erste Aspirant im Fußballduell

  • PS3
  • X360
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Die Spielermodelle schauen in diesem Jahr übrigens tendenziell besser aus als im Vorjahr, zumindest was das Aussehen im Vergleich zum Original betrifft. Es gibt nicht viele Kicker, die ihren Vorbildern überhaupt nicht entsprechen (BVB-Verteidiger Patrick Owomoyela als blonder Weißer beispielsweise - das kann nur eine ironische Anspielung sein), die meisten kann man zumindest mehr oder weniger wiedererkennen. Da ist noch nicht alles perfekt, aber es gibt schon deutlich weniger Grund zum Meckern als noch letztes Jahr. Politik der kleinen Schritte.

Einer für alle

Auch wenn es langsam abgedroschen klingt, weil sich offenbar zur Vorjahresversion ebenfalls recht wenig getan hat, aber: Auch die Modi glänzen nur in Details durch Verbesserungen. Es gibt nach wie vor keinen Trainingsmodus, um gleich mal den größten Kritikpunkt vorwegzunehmen. Immerhin dürft ihr euch während der Lade-Screens wieder mit der Steuerung vertraut machen und ein Eins-gegen-eins mit eurem Torhüter veranstalten. So wird es wenigstens nicht langweilig bei den doch recht langatmigen Wartezeiten.

Großes Lob verdient sich abermals der umfangreiche Managermodus, der sich perfekt wie im Vorjahr präsentiert. Jahrelang könnt ihr so Mannschaften coachen, sie an die Spitze führen, junge Talente zu Superstars entwickeln und die Infrastruktur eures Vereins verbessern. Neuerungen gibt es nicht, zumindest keine, die wirklich ins Gewicht fallen. Gut gefällt weiterhin das transparente Upgrade-System der Spieler.

Wer nicht alle, sondern nur einen Spieler steuern will, der kann sich erneut im Be-a-Pro-Modus beweisen. Hierbei könnt ihr zu Saisonbeginn einen neuen Spieler erstellen oder die Daten eines Lizenzspielers nutzen. Mit diesem dürft ihr euch dann in der Liga messen - wer gut spielt, bekommt Punkte, die in Verbesserungen investiert werden können. Wie schon in UEFA Euro 2008 können nun bis zu vier Spieler an bis zu vier Saisons teilnehmen. Das dürfte im Hot-Seat-Modus für allerlei Beschäftigung an langweiligen Nachmittagen sorgen.

Wem das noch nicht reicht, der hat neben Be-a-Pro und Managermodus natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, Turniere zu spielen. Der Herausforderungsmodus der PC-Version ist aber leider nicht dabei. Schade.

Alle für einen

Richtig viel getan hat sich offline also nicht, dafür kann EA mit dem Onlinemodus noch eine Schippe drauflegen. Nach dem fulminanten Erfolg der Online-Adaption von Be-a-Pro im Vorjahr will man diesen Erfolg nun erneut feiern. Statt es aber beim Fünf-gegen-fünf zu belassen, stürmen nun zwei Mannschaften mit jeweils zehn Spielern auf den Platz. Zwanzig Mann! Online! Auf einem Feld! Wahnsinn! Die Pings blieben dabei im grünen Bereich, das Spielen war völlig flüssig möglich, ohne Ruckler, ohne Auszeiten – klasse! Achtung Konami: So wird das gemacht!

Und weil das noch nicht verrückt genug ist, hat EA die aktuelle FIFA-Version noch in ein Mini-MMOG verwandelt. Dank des Features FIFA 09 Club könnt ihr nun virtuelle Vereine gründen und andere Spieler dürfen diesen beitreten. Insgesamt können 50 Spieler einem Club angehören – das klingt spannend und dürfte auch das Starten von 10on10-Matches erleichtern. Schade allerdings: Eine Spielerentwicklung findet nicht statt. Jeder hat die Basisstärke von 85 und es kommt so einzig und allein auf das eigene Können an. Eine Umsetzung wie im Einzelspielermodus hätte uns da besser gefallen – ein klares Zugeständnis an alle Einsteiger und Wenigspieler. Aber sei's drum.

Der 1on1-Modus funktioniert wie im Vorjahr schon prächtig. Hier tritt man in Ranglisten gegen andere Spieler an, wenngleich die Gegnerauswahl auch in diesem Jahr nicht vollends überzeugt – so trifft man selbst als Rookie oft auf halbe Profispieler, der Spielspaß versiegt so recht zügig. Schön dagegen: Wenn man ein Match absolviert hat, kann man den Gegner sofort zu einer Revanche auffordern. Das war im Vorjahr noch nicht möglich und erforderte nerviges Umhergeklicke in den Menüs. Nun kann man sich das also sparen. Die interaktiven Ligen sind übrigens ebenfalls wieder am Start.

Noch eine Erwähnung wert ist die als kostenpflichtiger Download beworbene Adidas Live Season. Dabei handelt es sich um ein permanent gepflegtes Datenpaket, welches die Spielerdaten anhand aktueller Ereignisse berechnet und aktualisiert. Spielt Poldi wieder schlecht, wird er abgewertet. Trifft dagegen Petric weiter, so dürfte er bald zu den Topstürmern im Spiel gehören – das ist das ganze Prinzip dahinter. Nötig ist dieses Feature nicht wirklich, da es schlicht nur für den Einzelspielermodus ausgelegt ist und die Kader ohnehin regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden.

Fazit

Sören Lohse - Portraitvon Sören Lohse
Geil, einfach nur geil. Mehr fällt mir nicht ein. Dieses FIFA ist das Beste, was EA seit langen Jahren hervorgebracht hat. Kritikpunkte? Nichtig. Details. Feinheiten. Etwas für Nörgler und Meckerer. Für Fanboys. Nichts für mich, denn ich bin begeistert: Die Grafik ist weiterhin das Beste, was das gesamte Sportgenre zu bieten hat. Viel Spielraum nach oben besteht nicht. Das Lizenzpaket ist so mächtig, dass alle auf ihre Kosten kommen. Der Einzelspielermodus wurde aufgepeppt, hat jetzt noch mehr Umfang. Und der Mehrspielermodus geht als eigenes Online-Spiel durch – genial! Wer als Fußballfan nicht (zusätzlich) zu FIFA 09 greift, dem ist nicht mehr zu helfen!

Überblick

Pro

  • Be-a-Pro-Modus erweitert
  • toller Managermodus
  • neue Animationen
  • überarbeitete Physikberechnung
  • Einführung der Custom Tactics
  • dickes Lizenzpaket

Contra

  • nach wie vor miese Kommentatoren
  • kein Trainingsmodus
  • Herausforderungsmodus der PC-Version fehlt

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