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Test - FIFA Street 2 : FIFA Street 2

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Neues Jahr, neuer Kick! EA Big verpasst seiner jüngsten Funsport-Reihe pünktlich das erwartete Facelifting und hofft auf erneut reißenden Absatz an trickbegeisterte Couch-Fußballer. Reichen überarbeitetes Combo- und Kontersystem, neue Spielmodi und frei erstellbare Heimplätze, um die Schwächen des Pionierstreiches vergessen zu machen? Klar ist: in diesem Jahr wird geklärt, ob die schönste Nebensache der Welt für ein derart trickbetontes Spiel überhaupt die passende Basis ist.

Sinnfrage

Denn genau dieser Gedanke drängte sich uns beim Spielen des zweifellos passablen Erstlings auf. Zugegeben – den auf Obercool machenden Gegner durch zirkusreife Tricks – hier ’Beats’ genannt – zunächst zum Taumeln zu bringen und den Übertölpelten durch einen anschließenden Treffer vollends zu demoralisieren, sorgte durchaus für ein gesundes Maß an Befriedigung. Doch dicke Hose hin oder her: Meist schon nach dem nächsten Abstoß fand man sein virtuelles, in stilechte Markenhosen gehülltes Hinterteil auf dem staubigen Boden der Tatsachen wieder. Eben noch Bolzplatz-Held in strahlend sauberem Outfit, folgte die Demütigung auf dem Fuße. Man wurde ebenfalls verladen und fühlte sich plötzlich irgendwie gar nicht mehr so toll – machtlos. Hatte man im letzten Angriff doch nur Glück gehabt? Und viel wichtiger noch: War das noch Fußball?

Schnee von gestern?

Was also wird im Jahr der Fußball WM anders? Der Grundgedanke ist jedenfalls derselbe. Heuer wie Anfang 2005 geht es auf eurer sportlichen Weltreise unter anderem gegen (mittlerweile 320) lizenzierte Ballkünstler. Vokabeln wie Seitenaus oder Abseits gehören dabei ebenso wenig zum Lexikon der Kicker wie der Begriff des Schiedsrichters, denn ein solcher Offizieller würde den allerorts zelebrierten Blutgrätschen-Arien nur einen Riegel vorschieben. Wieder einmal treten im besten Arkade-Stil stets nur vierköpfige Teams (drei Feldspieler plus Torwart) gegeneinander an. Wesentlich variabler geben sich nun die Arenen für den Underground-Kick. Die alternierende Größe der Tore und die unterschiedlichen Abmessungen der Plätze sorgen für Abwechslung: Während der römische Hinterhof geradezu Klaustrophobie fördernd dimensioniert ist, lockt die Kameruner Staubmanege mit ausladendem Steppenlook.

Besonders positiv fällt die neue Kameraperspektive ins Auge. Neuerdings dirigiert ihr eure Sportsfreunde aus einer erhöhten Perspektive von der Grundlinie aus über den Asphalt, so lassen sich Mitspieler besser erkennen und freie Bälle schneller abfangen. Insgesamt hat man das, besonders auf Xbox und GameCube recht hübsche, auf PS2 aber an den Polygonkanten leicht flimmernde Geschehen einfach besser im Griff.

Karriere? Geil!

Ihr beginnt also die Karriere eures selbst erstellten Tricksers als Legionär für wechselnde Teams und fummelt euch dank der vorbildlichen Steuerung per rechtem Stick leichtfüßig durch die Reihen eurer Widersacher. Und zwar bis zum Torerfolg, oder so lange bis einer eurer Kontrahenten einen Trick kontern kann und euch um das lederne Rund erleichtert. Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass eure digitalen Knochen Bekanntschaft mit den unnachgiebig heran fliegenden gestreckten Beinen gewaltbereiter Gegner machen. Um dies zu verhindern bleibt euch nichts anderes übrig, als den Ball rechtzeitig zu einem Teammitglied abzuspielen. Die Auswahl eines passenden Adressaten für ein Zuspiel gerät in der hektischen Spielrealität allerdings oft zu einem Glücksspiel. Gerade im Karrieremodus ’Absolut Street’ verliert ihr aufgrund der alles andere als Uniform gekleideten Feldakteure nicht selten den Blick für den freien Mann.

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