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Test - Final Fantasy XI : Final Fantasy XI

  • X360
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Während europäische PS2-Besitzer leer ausgingen, kommen nun wenigstens die Xbox-360-Anhänger in den Genuss des Online-Rollenspiels ’Final Fantasy XI’. Ob der mittlerweile in die Jahre gekommene Titel aus dem Hause Square-Enix wohl auf der NextGen-Konsole zu überzeugen vermag?

Vana´diel erwartet Zuwachs

Microsoft-Fans horchen erfreut auf: Das erste ´Final Fantasy´ für Xbox 360 ist da. Der leicht umstrittene Online-Klassiker, den es seit einiger Zeit zumindest in Übersee für PS2 und PC gibt, wurde grafisch überarbeitet, trotzdem ist das Ergebnis heißer Kandidat für den Award "Liebloseste Konvertierung des Monats".

Konzept und Design haben sich gegenüber der PC- und der Playstation-2-Version selbstredend nicht verändert: Erneut gibt es fünf Rassen und sechs Standardjobs, vom Krieger bis zum Magier. Hinzu kommt noch ein Haufen weiterer, spezifischerer Berufe, wie zum Beispiel Barde, Paladin oder Ninja. Bleibt noch die Wahl zwischen den drei Gebieten Bastok, San D´Oria und Windurst: Je nach Länderzugehörigkeit kann der Spieler an besonders schweren Missionen teilnehmen, um seine Region zu unterstützen.

Das Kampfsystem ist typisch MMORPG: Ihr visiert einen Gegner an und drückt auf den Angriffsknopf, woraufhin euer Charakter automatisch Schläge verteilt. Ein ausgefeiltes Skillsystem sorgt dafür, dass sich Schrittchenweise eure Waffen- oder Ausweichfertigkeiten verbessern. Alternativ benutzt ihr Magie oder Items, in auswegslosen Situationen könnt ihr auch fliehen. Letzteres ist jedoch nur innerhalb einer Gruppe empfehlenswert, da die Gegner euch ansonsten bis ans Rand des Gebietes verfolgen und trotz sichtlichem Abstand treffen können.

Gruppenzwang

Sich mit anderen Spielern zusammenzutun ist das A und O in ´Final Fantasy XI´, denn schon ab dem fünften Charakterlevel müsst ihr euch verstärkt mit Monsterpartys auseinander setzen, wenn am Ende auch ein gutes Bündel Erfahrungspunkte dabei herausspringen soll. Leider legt Square-Enix auch Xbox-Besitzern zwei altbekannte Steine in den Weg: Erstens verliert ihr bei einem Lebensverlust einen Teil jener Punkte und schlimmstenfalls sogar einen ganzen Level. Zweitens könnt ihr euch den Server, auf dem ihr spielen wollt, nicht selbst aussuchen. Dies geht nur über den so genannten Weltenpass, der je nach Wechselwunsch viel virtuelles Geld kosten kann. Damit erschwert Square-Enix das Zusammenspiel unter Freunden, welche erst nach vielen Stunden auf einen gemeinsamen Server ausweichen dürfen.

Schnellschuss Umsetzung

Davon abgesehen ist ein Ausflug nach Vana´diel trotz ordentlich großer Spielwelt (den drei integrierten Add-ons sei dank) für X360-Besitzer nur bedingt zu empfehlen. Die Benutzerführung ist, gelinde gesagt, eine Frechheit und hat sich gegenüber der PC-Version keinen Deut geändert. Dies bedeutet ganz nebenbei auch, dass euer Xbox-Live-Account völlig außen vor gelassen wird. Ihr müsst all eure Daten erneut eintippen und extra für das Spiel monatlich Geld bezahlen (plus einen Doller für jeden zusätzlichen Charakter).

Was dem Ganzen die Krone aufsetzt, ist die Installation: Geschlagene drei Stunden haben wir benötigt, bis endlich ein Spielcharakter über den Fernseher huschte. Obwohl die PAL-Version zum Zeitpunkt unseres Teststarts nicht mal einen Monat alt war, mussten wir allein anderthalb Stunden Downloads über uns ergehen lassen, wohlgemerkt mittels DSL-Verbindung.

Headsets werden ebenso wenig unterstützt, immerhin können PC-Besitzer ihre USB-Tastatur an die Xbox 360 klemmen. Rein mit dem Joypad ist eine vernünftige Kommunikation völlig undenkbar, da viel zu langsam oder unter Zuhilfenahme der Makros zu unflexibel. Bleibt noch die aufpolierte Grafik, und die kann allenfalls mit leicht verbesserten Gebäudetexturen auftrumpfen. Außenareale und Dungeons sind hingegen erschreckend öde designt, ihr merkt dem Spiel sichtlich sein Alter von gut vier Jahren an.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Konzept, Design und Umfang zeigen zwar Stärken, doch die heftige Einsteigerunfreundlichkeit macht vieles kaputt. Hinzu kommt eine hoffnungslos veraltete Präsentation, weshalb nur absolute MMORPG- und ´Final Fantasy´-Fans zuschlagen.

Überblick

Pro

  • große Spielwelt
  • ausgefeiltes Skillsystem
  • inklusive aller Add-ons
  • gute Musik

Contra

  • extrem einsteigerunfreundlich
  • lieblose 1:1-Konvertierung
  • Grafik wirkt trotz leichter Verbesserungen veraltet
  • keine freie Serverwahl
  • hohe Monatskosten bei mehr als einem Spielcharakter

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