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Test - Fracture : Höhen und Tiefen im Sci-Fi-Shooter

  • PS3
  • X360
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Weniger originell ist dagegen die Verteilung von Bonusmarken in den Spielabschnitten. Habt ihr davon zehn Stück gefunden, schaltet ihr einen Übungsplatzmodus frei, in dem ihr euch nach Lust und Laune mit Waffen und der Spielphysik austoben dürft. So habt ihr immerhin noch etwas zu tun, wenn ihr die Solokampagne nach etwa sieben bis neun Stunden durch habt. Reicht euch das noch nicht, tobt ihr euch im Multiplayer-Modus aus. Dieser konzentriert sich ganz auf Online-Gefechte mit bis zu zwölf Teilnehmern.

So weit klingt Fracture nach einem teils mittelmäßigen, teils passablen Third-Person-Shooter ohne Ecken und Kanten. Das stimmt auch, wäre da nicht die Geländeverformung („Terraforming"). Brody ist mit einer speziellen Waffe ausgerüstet, mit der er natürlichen Boden einfach mal so heben und senken kann. Dadurch entstehen Mulden oder gar Löcher in der Erde. Oder aber ihr lasst auf Knopfdruck einen Hügel emporwachsen.

Dieses Feature ist schlicht genial. Ihr könnt die Geländeverformung in den Kämpfen wunderbar zu eurem Nutzen einsetzen, indem ihr einfach einen Schutzwall erstellt, die Feinde in Abgründe fallen lasst oder sie gewissermaßen eingrabt. Mit etwas Cleverness und Geschick ist es darüber hinaus beispielsweise möglich, einen Graben zu den Gegnern zu basteln und Explosionskugeln dahin rollen zu lassen.

Auch das eine oder andere Rätsel setzt auf das Terraforming, wenn ihr etwa mittels Erdsäulen unerreichbar scheinende Ebenen zugänglich macht, eine Brücke über einen Säurebach erstellt, Geschütztürme durch einen Hügel aus den Angeln hebt oder einen verschütteten Tunnel freilegt. Schade nur, dass die KI der Feinde nicht besser ist - denn dann hätte der taktische Einsatz der Geländeverformung im Kampf für noch mehr Spaß gesorgt.

Natürlich geht dieses Heben- und Senken-Feature Hand in Hand mit der überzeugenden Physik. Besonders spektakulär: Eine Granate reißt ein Loch in den Boden und saugt alle Feinde sowie kleinere Objekte ein. Wir hätten uns allerdings gewünscht, dass man in der Umgebung noch mehr zerstören hätte dürfen. Es kommt zwar hin und wieder vor, dass eine Wand munter einstürzt oder eine Plattform zerbröselt wird, das ist dann aber immer streng geskriptet und funktioniert somit nur an einigen wenigen Stellen im Level.

Multiplayer, Grafik und Sound

Klar, dass das Terraforming auch im Multiplayer-Modus der eigentliche Star des Spiels ist. Hier wünschen wir uns allerdings etwas besser gestaltete Maps und mehr Online-Spieler. Außerdem fällt gerade in den Mehrspielerpartien auf, dass die Figuren einfach zu viele Treffer einstecken können und dass es irgendwie an einem überzeugenden Treffer-Feedback mangelt. Insgesamt acht Spielvarianten stehen im Mehrspieler-Part zur Auswahl, die Match-Typen folgen allerdings dem Genre-Standard.

Die Grafik ist, für sich gesehen, eigentlich sehr schick, doch auch die leidet an der akuten Ideenlosigkeit der Designer. Die Optik erinnert an einen viel zu brave Version von Unreal Championship 2. Schade, denn so fallen die eigentlich hübschen Effekte, die gelungene Weitsicht, die stabile Framerate und die teils sehr detaillierten Umgebungen kaum auf. Fazit: Handwerklich gut bis sehr gut, die Kreativität hingegen eine kleine Katastrophe.

Gerade im Soundbereich wissen die LucasArts-Spiele meistens zu überzeugen, und das gilt auch für Fracture. Der orchestrale Soundtrack würde in jedes Action-Epos passen und auch die Surround-Effekte gehen mehr als in Ordnung. Die deutsche Sprachausgabe kommt dagegen nicht über das Mittelmaß hinaus.

Fazit

von David Stöckli
Die Jungs und Mädels der Day 1 Studios sollten doch bitte mal bei ihren Kollegen in anderen LucasArts-Abteilungen vorbeischauen. Ein in vielen Bereichen derart eklatanter Mangel an Kreativität ist wirklich erschreckend. Das ist wirklich schade, denn mit etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit hätte Fracture locker über die 80-Prozent-Marke hüpfen können. Natürlich ist das Geländeverformungsfeature originell und der Star des Spiels, es kann den Shooter aber nicht in Hitregionen hieven, zumal man mit diesem Spielelement noch weit mehr hätte machen können. Darüber hinaus vermisse ich schmerzlich eine bessere Gegner-KI. Trotzdem sollten Genre-Fans gerade wegen des Terraformings dem Titel eine Chance geben, denn unterhaltsam ist die Sci-Fi-Ballerei im Singleplayer sowie im Multiplayer allemal.

Überblick

Pro

  • spaßige und taktisch nutzbare Geländeverformung
  • sehr saubere Steuerung
  • weitgehend unterhaltsames Leveldesign
  • ordentliche Physik

Contra

  • in vielen Bereichen enorm ideenlos
  • schwache Gegner-KI
  • zu wenig Treffer-Feedback
  • lahme Story und Charaktere

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