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Test - Go West! : Lucky Luke reitet in neue Abenteuer

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  • Wii
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Zusammengeklautes Minispiel-Einerlei

Schade, dass ihr von der amüsanten Story kaum etwas mitbekommt. DS-Besitzer werden immerhin ab und zu mittels kurzer Zwischensequenzen und Bildtexten über das Geschehen informiert, in der Wii- und der PC-Version hingegen dürft ihr nur einige mehr oder weniger passende Filmschnipsel bewundern, welche euch aber über die gesamte Handlung weitgehend im Dunkeln lassen. Auch sonst sind Wii- und PC-Fassung inhaltlich identisch, Nintendos DS bekommt hingegen einen eigenen Spielinhalt. Alle Fassungen haben jedoch eines gemeinsam: Es sind Minispielsammlungen. Hierbei haben die polnischen Entwickler frecher geklaut als die Daltons, denn schamlos bedienten sie sich etwa bei ’Rayman Raving Rabbids’ (Wii/PC-Version) und ’The Rub Rabbids’ (DS-Version), aber auch diverse Musikspiele, der Puzzle-Klassiker ’Chu Chu Rockets’, ’Cooking Mama’ oder gar der Oldie ’Space Invaders’ standen für das eine oder andere Spielchen Pate.

Sonderlich viel Mühe gaben sich die Entwickler aber nicht, die Umsetzungen der Vorlagen wurden ohne Feingefühl und Originalität vorgenommen, sodass die Minispiele nur mäßig Spaß machen. Einige Minispiele, etwa das Nachzeichnen von Symbolen unter Zeitdruck, wirken sogar eher wie eine langweilige Arbeit. Weitere Minispiele auf den Heimplattformen sind unter anderem eine Sternensammelei zu Pferde durch ein simples 3D-Städtenetz, eine Art Lightgun-Shooter-Passage, ein Flug durch Ringe oder ein Tanzspiel. Auf DS finden sich beispielsweise eine Zutatenmix-Kocherei, ein schlichtes 2D-Jump’n’Run bzw. Geschicklichkeitsspiel und eine Wegsuche-Knobelei. Wer will, kann sich im Mehrspielermodus zu zweit (entweder abwechselnd oder gleichzeitig) gen Westen wagen.

Zu einfach

Insgesamt gibt sich der Umfang nicht sonderlich überzeugend. Zwar bietet ’Go West!’ viele Levels, allerdings wiederholen sich die insgesamt über 30 Minispiele ständig, nur der Schwierigkeitsgrad wird angezogen. Apropos Schwierigkeitsgrad: Vor allem die PC- und die DS-Version sind extrem einfach – wer ein wenig Erfahrung mit Videospielen hat, wird die erste Hälfte der Minispiele locker beim ersten Versuch schaffen. Die Wii-Fassung ist nicht nur wegen der etwas anspruchsvolleren Steuerung merklich kniffliger, aber immer noch recht einfach ausgefallen. Immerhin kann die Steuerung in allen Versionen gefallen, der Wii-Luke punktet gar mit der einen oder anderen witzig umgesetzten Verwendung der Wiimote. Die Grafik ist dagegen höchstens Mittelmaß. Die Charaktere der Comicvorlage wurden gut umgesetzt, die sonstige Optik ist aber arg unspektakulär – Comic-Flair hin oder her. Visuelle Highlights sind lediglich das Intro und das Menü im Stil eines Cartoon-artigen Filmvorspanns aus 60er-Jahre-Komödien. Der Sound gefällt zwar mit fröhlichen Jazz- und Westernmelodien, allerdings loopt die Musik gerade auf dem DS viel zu schnell.

Fazit

von David Stöckli
Eine alles andere als aufregende Lizenzspielerei: Die frech zusammengeklauten Minispiele sind leidlich spaßig, die Story der Vorlage wird zu wenig vermittelt und der niedrige Schwierigkeitsgrad beschäftigt vor allem auf PC und DS nur blutige Videospielneulinge. Einzig der ’Lucky Luke’-Charme und die insgesamt saubere handwerkliche Arbeit der Programmierer lässt den Trip an die US-Westküste nicht in tiefere Wertungsregionen absinken.

Überblick

Pro

  • ordentliche Steuerung
  • Figuren aus den Comics
  • nettes Menüdesign

Contra

  • kaum Story
  • langweilige Minispiele
  • sehr niedriger Schwierigkeitsgrad (PC, DS)

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