Preview - God of War 2 : Göttliche Action mit Kriegsgott Kratos

Doch damit nicht genug: Auf Knopfdruck entfesselt Kratos ein regelrechtes Inferno der Magie, die ab sofort in mehrere Elemente unterteilt ist. So schleudert er zu Beginn des Spiels beispielsweise mit tödlichen Blitzen um sich, die jeden Gegner in der direkten Umgebung kräftig durchbrutzeln. Um sowohl den Manavorrat als auch die Lebensenergie wieder aufzufrischen, öffnet Kratos verschiedenfarbige Truhen, deren Inhalt seinen gestählten Körper wohltuend durchströmt. Hierbei kommt erneut die R1-Taste zum Einsatz, die bei allen kleinen Rätseleinlagen Verwendung findet. Davon gibt es in 'God of War 2' so einige. Um beispielsweise ein Fallgitter zu öffnen, verschiebt Kratos eine riesige Statue auf eine Bodenplatte. Wenig später befördert er die Marmorskulptur per Fußtritt den Gang entlang, um eine weitere Tür zu öffnen – gefolgt von einer eleganten Flugrolle. Diese Einlagen sind eine willkommene Abwechslung zur Daueraction, scheinen aber erneut nicht sonderlich tief greifend zu sein.

Das ändert sich jedoch spätestens bei den Bossfights. In unserer Vorabversion haben wir uns dem zum Leben erweckten Koloss von Rhodos in einem mehrstufigen Kampf gestellt, der in Bezug auf Imposanz und Dramatik so manches Gefecht aus dem Vorgänger in den Schatten stellt. Statt blinder Klopperei stehen die Interaktion mit der Umgebung sowie die bekannten Reaktionstests im Vordergrund. Einmal nahe an den Giganten rangekommen, startet eine automatische Sequenz, bei der ihr im richtigen Zeitpunkt die eingeblendete Taste drücken müsst. Die daraufhin folgende Kette an akrobatischen Kampfmanövern lässt so manchen Kiefer nach unten klappen. Allerdings ist bereits dieser Boss um einiges schwieriger als seine Kollegen aus der Vergangenheit. Bisher ist es nicht möglich, den Schwierigkeitsgrad zu ändern, was sich hoffentlich bis zum Release noch ändert. Ansonsten solltet ihr den Kauf einiger neuer Controller in Erwägung ziehen.

Einige bereits angekündigte Neuerungen, wie zum Beispiel die Flugtiere mitsamt den Kämpfen in luftiger Höher, konnten wir bisher leider noch nicht anspielen. Was uns jedoch schon jetzt völlig begeistert, ist die grandiose Präsentation von 'God of War 2'. Obwohl wir fest davon überzeugt waren, dass die Entwickler das Niveau des Vorgängers kaum übertreffen können, haben sie eindrucksvoll das Gegenteil bewiesen. Sowohl die butterweichen Kampfanimationen als auch die üppig eingesetzten Spezialeffekte wie Feuerstürme, Blitzgewitter und Detonationen lassen sofort die Kiefer der Beobachter nach unten klappen. Hinzu kommen die gigantischen Bossgegner mitsamt den Reaktionssequenzen, die nicht selten den Eindruck erwecken, dass man eine PS3 vor sich hat. Es ist phänomenal, was die Designer noch aus der alten PS2 rausholen. Selbiges gilt auch für die Soundkulisse: Orchestrale Musikstücke, eine gelungene Sprachausgabe sowie das wummernde Klanginferno bringen eure Lautsprecher zum Beben. Die Präsentation von 'God of War 2' ist einzigartig.

Fazit

von André Linken

Ich bin ein bekennender Fan von 'God of War', der sich das Erstlingswerk am liebsten in einen goldenen Rahmen zimmern würde. Entsprechend groß war meine Skepsis, ob der Nachfolger das hohe Niveau wird halten können – er kann. Zwar durfte ich bisher nur einen kleinen Teil von 'God of War 2' anspielen, doch schon dieser kurze Ausflug mit Kratos hat mich erneut vom Stuhl geblasen. Imposante Bossfights, nette Rätseleinlagen und sinnvolle Neuerungen lassen auf ein weiteres Highlight im Action-Olymp hoffen – wenn die Entwickler es mit dem Schwierigkeitsgrad nicht gar so sehr übertreiben. Dieses Spiel unbedingt vormerken – eure PS2 wird es euch danken.