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Special - NVIDIA RTX : Raytracing: Der heilige Gral der Grafik?

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Das geschieht physikalisch korrekt, sodass auch Schatten oder Verfärbungen natürlich und glaubwürdig wie im richtigen Leben dargestellt werden können. Der Effekt ist auf den ersten Blick nicht gravierend, im direkten Vergleich aber äußerst sehenswert und beeinflusst die bildliche Wahrnehmung enorm. Die Spielegrafik wirkt somit (bei gelungener Umsetzung) glaubwürdiger und realistischer. Nicht wenige der Effekte sind eher dezent, wie beispielsweise bei Beleuchtung und Schatten, aber speziell bei Reflexionen ist die Wirkung von Raytracing sehr deutlich.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es den Entwicklern frei steht, inwieweit Raytracing implementiert wird. So finden sich in aktuellen Spielen mit RTX-Unterstützung nicht selten Hybridlösungen aus alter und neuer Technik oder es werden nur Teilbereiche des Effektportfolios genutzt, um eine möglichst optimale Performance herauszuholen. Call of Duty: Modern Warfare beispielsweise nutzt RTX zur verbesserten Darstellung von Schatten. Metro Exodus hingegen setzt auf Global Illumination und Emissive Lighting zur Verbesserung der Beleuchtung. Remedys Actiontitel Control hingegen reizt das Portfolio der RTX-Möglichkeiten nahezu vollständig aus.

Minecraft - gamescom 2019 GeForce RTX Ray-Tracing Reveal Trailer
Minecraft demnächst mit Raytracing! Hier der Trailer dazu.

Gerade im Falle von Control sind die Unterschiede zwischen aktiviertem und abgeschaltetem RTX massiv. Dadurch, dass mit RTX auch nicht sichtbare Objekte und Lichtquellen bei der Beleuchtung, bei Schatten und Reflexionen berücksichtigt werden, wirkt die Grafik deutlich realistischer. So spiegeln sich beispielsweise nicht im sichtbaren Bild befindliche Lichtquellen in Scheiben oder Blutpfützen. Selbst die Farben nicht im Sichtfeld befindlicher Lichtquellen oder Objekte hat Auswirkung auf die Darstellung. DLSS ersetzt zusätzlich das leistungshungrige Antialiasing, lagert dessen Last quasi auf die Tensor Cores aus und sorgt im Optimalfall für schicke Kantenglättung, die auf Basis von Datenbanken via KI errechnet wird.

Ein praktischer Aspekt dabei ist, dass RTX einfach an- oder abgeschaltet werden kann, um die Performance zu optimieren, ebenso wie einzelne RTX-Effekte, und zwar ohne ein Neuladen eines Spiels. So können auch Spieler mit schwächeren Karten der RTX-Reihe von den Effekten profitieren, ohne dass das System komplett in die Knie geht.

Welche RTX-Grafikkarten gibt es?

RTX 2060 - ab 329 Euro (Launch: 07.01.19)

RTX 2060 Super - ab 385 Euro (Launch: 09.07.19)

RTX 2070 - ab 389 Euro (Launch: 17.10.18)

RTX 2070 Super - ab 469 Euro (Launch: 09.07.19)

RTX 2080 - ab 649 Euro (Launch: 20.09.2018)

RTX 2080 Super - ab 719 Euro (Launch: 23.07.19)

RTX 2080 Ti - ab 1.104 Euro (Launch: 27.09.2018)

(Preise gemäß Übersicht auf www.nvidia.com, Stand 28.01.2020)

RTX sieht man aktuell noch nicht in jedem neuen Titel, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass Raytracing auf den bisherigen Konsolen nicht möglich ist und nicht selten die Konsole als Lead-Plattform bei der Entwicklung gesetzt ist. Das dürfte sich ab Ende 2020 ändern, denn ersten Meldungen zufolge ist Hardware-Raytracing auch ein Thema bei den kommenden Konsolen Xbox Series X und PlayStation 5. Auch bei den dort verwendeten AMD-GPUs, so munkelt man, wird die RT-Berechnung auf externe Kerne verlagert, sodass die eigentliche GPU-Leistung nicht geschmälert werden soll.

An großen Titeln, die künftig auf die NVIDIA-Technik setzen werden, mangelt es aber nicht,. Selbst ein Klassiker wie Minecraft wird künftig mit RTX aufgepeppt. Das unlängst auf September verschobene Cyberpunk 2077 setzt auf Ambient Occlusion und Diffused Illumination. Dying Light 2 möchte ähnlich die Metro Exodus Global Illumination nutzen. Watch Dogs: Legion soll mit RTX-Reflexionen glänzen, ebenso wie das kommende Rollenspiel Vampire Bloodlines 2. Auch Doom: Eternal wird auf NVIDIAs Technik setzen.

Eins ist zumindest absehbar, nämlich dass Raytracing künftig zu den Grafikstandards gehören wird. Die Implementierung in der RTX-Reihe ist nach einigem Reifeprozess gelungen, auch wenn noch relativ wenig genutzt, und wertet die Grafikqualität kräftig auf. Man darf gespannt sein, wie das Raytracing in der kommenden Konsolengeneration einschlagen wird und was kommende Updates von RTX und DLSS sowie die kommenden Grafikkarten, allen voran NVIDIAs Ampere-Generation, da noch drauflegen können. Dann hoffentlich auch mit dem erhofften Performance-Schub, der flüssiges Zocken in 4K mit RTX möglich macht.

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