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Test - Impire : Schaffe, schaffe, Dungeon baue

  • PC
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Out of the dark

Die Idee der Entwickler, sich auch außerhalb des Dungeons auf die Suche nach Rohstoffen und Schätzen zu begeben, ist an sich eine schöne Sache. Leider wirkt diese Funktion aber nicht ausgereift und ist nur rudimentär ausgeprägt. Zwar könnt ihr eure Truppen tatsächlich auf Beutezug schicken, habt dabei aber wenig Kontrolle über den Ausgang der Erkundungstour. Sind die Truppen einmal entsendet, könnt ihr nichts weiter machen als abzuwarten. Ihr könnt dann die Monsterschar auf der Weltkarte beobachten, aktives Eingreifen bleibt euch allerdings verwehrt. Ein Abbruch der Mission ist ebenfalls nicht möglich.

Deutlich interessanter ist es da schon, in feindliche Dungeons einzudringen. Da der gegnerische Dungeon-Keeper natürlich ebenso für allerlei Schergen und Fallen gesorgt hat, birgt der Ausflug in eine fremde Höhle etliche Gefahren. Die Schatzkammer und die purzelnden Erfahrungspunkte entlohnen aber letztlich für den ganzen Stress. Besonders heikel wird es, wenn unvorhergesehen eine Heldentruppe in den Dungeon stürmt. Dann kann es schnell zu Konflikten zwischen den eigenen Einheiten, den Helden und den Monstern des beheimateten Dungeon-Keepers kommen. In diesem Fall ist ebenfalls strategisches Vorgehen gefragt.

Es ist selten gut, mit seiner Armee einfach nur nach vorne zu preschen, obwohl eine umfangreichen Kampftruppe auch damit Erfolg haben würde. Wenn es dann aber doch mal zu brenzlig wird, hilft euch das Teleportsystem, mit dem ihr eure Truppen an einen anderen Ort versetzen könnt. Taktiker können im fremden Dungeon ihrerseits Fallen anbringen und so dem feindlichen Overlord das Leben zur Hölle machen. In der fremden Höhle könnt ihr euch übrigens so mancher Nebenmission zuwenden, die euch unter Umständen mit sogenannten DEC-Punkten belohnt. Diese erhaltet ihr für besondere Errungenschaften im Spiel. Verwenden könnt ihr sie, um beispielsweise neue Räume oder Truppeneinheiten freizuschalten.

Impire Online

Zu guter Letzt ein paar Worte zum Mehrspielermodus, auch wenn sich zum Testzeitpunkt auf den Servern kaum Mitspieler haben finden lassen: Insgesamt können bis zu vier Spieler an einer Online-Schlacht teilnehmen. Dabei geht es stets gegeneinander, einen kooperativen Modus sucht ihr vergebens.

Die ersten fünf Minuten in einer Online-Partie gehören jedem Spieler für sich. In dieser Zeit sollt ihr einen möglichst gut ausgebauten Dungeon erstellen, um ihn schließlich gegen die anderen Spieler zu verteidigen. Für ein Online-Match stehen die üblichen Modi wie King of the Hill oder Capture the Flag auf bislang acht verschiedenen Karten zur Verfügung.

Fazit

Sebastian Hamers - Portraitvon Sebastian Hamers

Die Idee hinter Impire dürfte vielen Spielern gefallen. So gut der Gedanke von Cynanide Montreal auch ist, so mittelmäßig ist dann leider die Ausführung geraten. Die Kämpfe verlaufen oft ohne richtige Spannung. Wer genügend Kampfeinheiten versammelt hat, muss sich über den Ausgang einer Schlacht wenig Sorgen machen. Hier reicht es aus, die gefallenen Einheiten durch neue zu ersetzen. Deutlich besser gelungen ist der Aufbauanteil. Es macht wirklich Spaß, immer wieder neue Räume oder Einheiten freizuschalten, neue Fallen zu positionieren und zuzusehen, wie die eindringenden Helden an ihnen scheitern. Ein weiterer Höhepunkt, wenn auch mit Abstrichen, ist das Erforschen fremder Dungeons. Wenn dann auch noch eine Heldengruppe hinzukommt, kann es schon recht chaotisch werden, was dem Spiel aber guttut. Trotzdem sind die Kämpfe auch hier langweilig, lediglich das taktische Vorarbeiten im Kerker oder das Platzieren von eigenen Fallen machen die Erforschung ein Stück spannender. Unterm Strich ist Impire kein schlechtes Spiel, lässt aber ärgerlicherweise viel Potenzial ungenutzt. Mit einer Portion mehr Feintuning im Bereich der Kämpfe, einer packenden Geschichte und einer schickeren Inszenierung hätte Impire ein würdiger Nachfolger von Dungeon Keeper sein können. So bleibt es nur ein weiterer Titel von vielen, die es nicht geschafft haben, dieses schwierige Erbe anzutreten.

Überblick

Pro

  • immer noch frisches Konzept
  • komfortables Mikromanagement
  • viele Kleinigkeiten freizuschalten
  • Mehrspielermodus
  • viele verschiedene Truppentypen

Contra

  • wenig taktischer Tiefgang
  • Spielabläufe wiederholen sich schnell
  • kein kooperativer Modus
  • langweilige Geschichte
  • kein Eingreifen in Außenbezirken möglich

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