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Preview - Iron Dawn : Eisernes Taktieren

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Dass rundenbasierte Strategiespiele immer noch Anklang finden, hat XCOM: Enemy Unknown jüngst unter Beweis gestellt. Das deutsche Entwicklerstudio Zombiefood wagt mit Iron Dawn den Versuch, das Genre um eine ausgeprägte Online-Komponente zu erweitern. Felix Dreyfus, Gründer des Studios, hat uns einen Blick auf das Spiel gewährt.

Iron Dawn basiert auf der Tabletop-Lizenz „Götterdämmerung“. Dementsprechend ist die Handlung des Spiels Teil dieses Universums. In der Welt Tharwyn herrschten einst die Götter, bis es dem Volk der Quel'nar gelang, eine Gottheit zu töten. Als Folge dieser Tat löschten die Götter die Hochkultur nahezu aus. Doch der unstillbare Wunsch nach Rache ließ die Quel'nar zurückkehren und einen Krieg ungeahnten Ausmaßes entfachen, der immer noch anhält. Ihnen gegenüber stehen die Menschen, die in der Gemeinschaft des Commonwealth ihr Territorium erbittert verteidigen.

Auf welcher Seite stehst du?

Die Macher von Iron Dawn bezeichnen ihr Spiel als eine Mischung aus klassischem rundenbasiertem Strategiespiel und Rollenspiel. Doch im Gegensatz zu anderen Vertretern, etwa dem bereits genannten XCOM, liegt der Fokus von Iron Dawn auf dem Online-Spiel. Ihr habt anfangs die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Fraktionen: dem Commonwealth und den Quel'nar. Jede Fraktion hat wiederum sieben unterschiedliche Klassen, die verschiedene Fähigkeiten besitzen. Unter den Menschen befindet sich beispielsweise die Feldsanitäterin. Sie ist unterstützend tätig und kann andere Einheiten nicht nur heilen, sondern auch temporär stärken.

Aufseiten der Quel'nar finden sich unter anderem die Kultisten der Schwarzen Rose. Sie sind in der Lage, Feinden die Essenz zu entziehen. Diese dient allen Einheiten auf dem Schlachtfeld dazu, Gebrauch von den individuellen Fähigkeiten zu machen. Geht die Essenz zur Neige, ist der Einsatz dieser Talente nicht mehr möglich. Pro Runde kann jede Figur bis zu zwei Aktionen ausführen, sei es nun Angriff, Verteidigung, der Einsatz von Fähigkeiten oder die reine Fortbewegung. Sollte die frisch angelaufene Kickstarter-Kampagne zu Iron Dawn von Erfolg gekrönt sein, werden auch die Zwerge als dritte spielbare Fraktion ihren Weg ins Spiel finden.

Klassische Strategie

Zug um Zug bewegt ihr eure Gruppe und macht von den unterschiedlichen taktischen Möglichkeiten Gebrauch. Eure Aufmerksamkeit sollte jedoch nicht nur euren Feinden und den eigenen Einheiten gelten, auch die Umgebung muss für den Sieg berücksichtigt werden. Mauern dienen der Deckung, zerbersten aber irgendwann, wenn sie mächtigen Angriffen ausgesetzt sind. Erhebungen verschaffen Fernkämpfern einen ungemeinen Vorteil, Nahkämpfer hingegen büßen einen Teil ihrer Stärke ein.

Neben dem klassischen Strategiepart wird Iron Dawn auch Rollenspielelemente enthalten. Jede Einheit besitzt einen eigenen Fähigkeitenbaum. Mit zunehmender Erfahrung werden neue Talente freigeschaltet. Dabei liegt es an euch, in welche Richtung sich die jeweilige Spielfigur entwickeln soll. Euch steht frei, ob ihr die Feldsanitäterin offensiv oder defensiv ausrichtet. Bei einer offensiven Ausrichtung behauptet sie sich eher in Nahkämpfen, als das sonst der Fall wäre. Nach absolvierten Auseinandersetzungen gibt es obendrein zufallsgenerierte Ausrüstungsgegenstände, die Werte wie Gesundheit, den Bewegungsradius oder verschiedene Resistenzen verbessern.

Und am Ende gewinnt ...

Wie bereits erwähnt liegt der Fokus von Iron Dawn auf der Online-Erfahrung. Die Spieler schlüpfen in die Rolle der beiden Fraktionen und entscheiden dabei selbst über den weiteren Verlauf der Handlung. Geht eine Schlacht mehrheitlich zugunsten der Menschen aus, so wird auch die Geschichte rund um den andauernden Konflikt auf Tharwyn so weitererzählt. Die nachfolgenden Szenarien knüpfen erzählerisch daran an. Die Verantwortlichen wüssten selbst nicht, welchen Verlauf die Geschichte rund um die Welt Tharwyn letztendlich nehme, so Dreyfus.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Spiels ist die Verwaltung und Organisation der eigenen Einheiten. Zwischen den taktischen Kämpfen rüstet ihr eure Truppe mit den gefundenen Gegenständen aus und verteilt die Talente. Ein Matchmaking-System stellt sicher, dass Spieler gleichen Ranges aufeinandertreffen. So bleibt ihr davor bewahrt, gleich zu Beginn nur auf die Mütze zu bekommen.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Iron Dawn scheint eine komplexe Spielerfahrung zu werden. Allerdings bedarf es mehr als einer Stunde, um eine erste Einschätzung abgeben zu können. Der Ansatz, den die Entwickler verfolgen, ist jedenfalls aller Ehren wert. Die Idee, den Verlauf der Geschichte durch die Aktionen der Spieler bestimmen zu lassen, klingt interessant. Allerdings müssen die Macher beweisen, wie dieses Konzept letztendlich in die Praxis umgesetzt wird. Entscheidend für solch eine Art von Spiel ist auch, ob die Spielbalance ausgeglichene Kämpfe bietet und somit einen fairen Wettkampf ermöglicht. Größter derzeitiger Kritikpunkt ist die technisch Seite. Die gezeigte Version litt unter niedrig aufgelösten Texturen, Detailarmut und klobigen Charaktermodellen. Es wird sich zeigen, ob diese Schönheitsfehler bis zur Veröffentlichung im Sommer noch behoben werden können. Bleibt zu hoffen, dass die vielversprechenden Ideen der Entwickler schließlich dazu führen, dass Iron Dawn ein gutes Spiel wird.

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