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Preview - Just Cause 3 : Sir Störung

  • PC
  • PS4
  • One
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Um die Mission abzuschließen und die Anlage für unsere Rebellenfreunde einzunehmen, gilt es, eine Liste mit verschiedenen Aufgaben abzuhaken. Erst wenn genügend Turbinen, Satellitenschüsseln und Treibstoffreservoirs in ihre Bestandteile zerlegt wurden, ertönt die Siegesfanfare. Abseits eurer Handfeuerwaffen könnt ihr natürlich auf Fahrzeuggeschütze und weiteres schweres Gerät zurückgreifen. Den Helikopter, den Di Ravellos Schergen geschickt haben, um euch aufzuhalten, entert ihr kurzerhand und veranstaltet mit dessen Hilfe noch mehr Bambule.

Später sollen wir im Namen des Widerstands ein Dorf zurückerobern. Das läuft im Grunde genauso ab. Ersetzt einfach Treibstofftanks durch Propagandaplakate und Satellitenschüsseln durch Lautsprecher, die pausenlos Di Ravellos Parolen in die Welt plärren. Im Laufe des Spiels schaltet ihr immer mehr Rebellenabwürfe frei, die euch neue Waffen und Fahrzeuge liefern – Konfetti inklusive. Zudem könnt ihr euch mit sogenannten Mods ausstatten. Die basieren zum Teil auf Spielerkreationen der PC-Version von Just Cause 2. Mit ihnen verpasst ihr Autos Raketenantriebe oder rüstet zielsuchende Granaten aus.

König des Krawalls

Bei Avalanche weiß man offensichtlich genau, wo die Stärken der Reihe liegen. Folglich sehen die Explosionen so prächtig und wuchtig aus wie in kaum einem anderen Spiel. Wenn ihr mit einer gelungenen Kettenreaktion einen Außenposten in Schutt und Asche legt, freut sich eure destruktive Seite und lässt störende Logik gar nicht erst zum Zuge kommen. Auch die offene Welt hinterlässt zumindest im spielbaren Abschnitt einen guten Eindruck. Die herrliche Weitsicht und abwechslungsreiche Vegetation sind echte Hingucker. Schade nur, dass alles etwas zu unbelebt wirkt.

Weniger anspruchsvoll solltet ihr bei der Präsentation sein. Die Story mag später noch Fahrt aufnehmen, in unserer Preview-Version war sie lediglich rudimentär vorhanden und scheint kaum ein südeuropäisches Klischee auszulassen. Die Vertonung trägt ihren Teil dazu bei. Sie ist nicht nur schlecht und lässt zum Beispiel Rico wie einen gelangweilten Volltrottel wirken, sondern nervte überdies mit Tondopplungen. Aber seien wir ehrlich: Für die Sprachaufnahmen hätte man auch nachts um drei Leute aus der Disko schleppen können. Darauf kommt es bei Just Cause nicht an. Weitere Bugs wie schwebende NPCs und falsche Lichtreflexionen waren ebenfalls auszumachen.

Neben den Hauptmissionen und den immer relativ identisch ablaufenden Eroberungen von Gemeinden und Gewerbegebieten wird es in Just Cause 3 diverse Nebenbeschäftigungen geben, von denen wir drei bereits ausprobieren konnten. Zum einen mussten wir unter verschiedenen Voraussetzungen in einer bestimmten Zeit möglichst viel Zerstörung anrichten, zum anderen absolvierten wir ein Checkpoint-Rennen in einem schicken Sportflitzer. Die dritte Option sah schließlich vor, ein Fahrzeug mit größtmöglicher Geschwindigkeit in einen Leuchtturm zu schleudern und dabei rechtzeitig auszusteigen. Das Ganze endete freilich – wie könnte es anders sein – mit einem großen Knall.

Fazit

Tim Hopmann - Portraitvon Tim Hopmann
Genau das, was man erwarten durfte

Just Cause 3 wird sicherlich kein Spiel, das sämtliche Toplisten stürmt. Vermutlich werden Story, Charaktere und deren Motive schon wenige Tage nach dem Durchspielen verblasst sein. Doch sind sie nur das Beiwerk eines Spiels, dessen Vorgänger schon nicht versuchte, seine Identität zu verbergen. Just Cause steht für Spaß – für oberflächlichen, effektvollen, kurzweiligen Spaß.

Ich mag diese Art von Spiel; ich mag es, mit dem Wingsuit durch die Welt zu schweben, abzuschalten und jeden erdenklichen Blödsinn anzustellen. Nach den zwei Stunden mit der Preview-Fassung gab ich den Controller nur widerwillig aus der Hand. Einige Schwächen des Spiels waren zwar auch in der kurzen Zeit nicht zu übersehen und andere, wie mangelnde Abwechslung, zeichneten sich bereits ab, aber Just Cause 3 könnte vollendetes Videospiel-Fastfood werden. Nicht sonderlich gehaltvoll, aber verdammt befriedigend.

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