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Preview - King's Bounty: The Legend : Runden-Strategie aus Russland

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Noch eine Runde Strategie

Je nachdem, welche Klasse euer Held hat (von dem ihr übrigens tatsächlich nur einen habt), setzen sich eure Fähigkeiten zusammen. So bringt Krieger zwar ordentlich Boni für die Kampfstärke seiner Truppen mit, ist aber ein eher lausiger Zauberer. King's Bounty: The LegendDer Magier trumpft hingegen mit starken Zaubersprüchen auf, ist aber nicht für den Nahkampf zu gebrauchen - keine Überraschung. Der Paladin liegt irgendwo zwischen beiden Klassen. In der Praxis unterscheiden sich die drei Klassen durchaus und machen einen sehr ausgewogenen Eindruck. Vor allem die Kämpfe als Krieger und Magier lassen völlig andere Taktiken zu.

Während des rundenbasierten Kampfes greift euer Held nicht direkt in das Geschehen ein, kann aber durch den einen oder anderen Zauber mitmischen. Eine neue Idee sind die sogenannten „Spirits of Rage". Hierbei handelt es ich um vier verschiedene Dämonen, die mit verheerenden Fertigkeiten die Gegnertruppen dezimieren können. Diese können im Laufe des Spiels auch aufgewertet werden. Wer jetzt denkt, dass das die Balance des Spiels negativ beeinflusst, der hat nicht mit den Boss-Gegnern gerechnet. Die kommen zum Beispiel als Riesenkrake oder monströse Schildkröte daher und sind eigentlich nur mit der Hilfe der Zorngeister zu bezwingen.

Ansonsten läuft auf der Abenteuerkarte alles wie gehabt. Neben den Kämpfen mit Gegnerhorden, die ihr allerorten findet, gilt es, alles mitzunehmen, was nicht niet- und nagelfest ist. So sackt ihr Gold, Boni und neue Fähigkeiten ein. Eine witzige Neuerung ist der Einsatz von Tag- und Nachtwechseln, die tatsächlich Auswirkungen auf das Spiel haben. So sind Vampire in Kämpfen bei Tag eher lethargisch, legen bei Nacht aber einen Zahn zu.

Nur noch eine Quest

Einer der größten Unterschiede zur 'Heroes'-Reihe besteht aber in den Quests. Wurden diese dort eher spärlich eingesetzt, findet ihr in 'Kings Bounty: The Legend' an allen Ecken und Enden jemanden, der einen lukrativen Auftrag für euch hat. Das erhöht den Suchtfaktor des Spiels ganz erheblich und ist mitunter auch recht lustig. So könnt ihr während einer Quest zwar eine fleischfressende Pflanze, die mit ihren Ablegern ein Dorf bedroht, einfach töten und dann die Belohnung mitnehmen. Wer schlau ist, redet (!) aber zuerst mit ihr und erfährt, dass sie eigentlich nur eine Kuh als Düngemittellieferant benötigt. Besorgt ihr der Pflanze die Kuh, fällt die Belohnung deutlich höher aus.

Neben solch originellen Quests gibt es auch immer wieder welche, die kleine, aber teilweise recht komplexe Geschichten erzählen. Wie die von dem Müller, der kein Mehl mehr mahlen will, weil er wegen des Ringtauschs mit einer jungen Frau zu einem Zombie geworden ist - und ihr nun den Ring von der jungen Frau erschmeicheln müsst, um den Müller wieder zu einem menschlichen Wesen zu machen, der sich wieder in das Dorfleben integrieren kann. Wow! Apropos Ringtausch und Einschmeicheln bei jungen Frauen: In 'Kings Bounty: The Legend' könnt - und solltet - ihr übrigens heiraten. Kandidatinnen finden sich hier und dort bei Quests und bringen neben einer Mitgift auch noch Boni mit.

Grafisch muss sich der Titel übrigens kein bisschen hinter dem letzten Teil der 'Heroes'-Reihe verstecken. Alles sieht sehr schick und vor allem knallbunt aus, wenn der Comic-Look mancher Kreaturen vielleicht auch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Musik und Effekte sind bisher auch sehr nett umgesetzt. Nur zur Sprachausgabe lässt sich nicht viel sagen, da die bisher komplett in russisch daherkommt. Zum Glück gibt es die Texte parallel auch zu lesen.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
'Kings Bounty: The Legend' präsentiert sich als Quasi-Nachfolgetitel der 'Heroes of Might and Magic'-Reihe, die es einst selber begründet hat. Es sieht bisher nicht nur genau so gut aus, sondern spielt sich auch genau so gut. Und das nicht trotz, sondern gerade wegen der Unterschiede. Das Bereisen der Karte in Echtzeit, die beeindruckenden Zorngeister und die vielen und umfangreichen Quests beleben das klassische Spielprinzip, an dem sich seit den Zeiten des Originalspiels – zum Glück – kaum etwas geändert hat. Inwieweit sich der Verzicht auf den Städteausbau und die Beschränkungen in Hinsicht auf Helden und Einheiten auf das fertige Spiel auswirken wird, bleibt abzuwarten. Der Suchtfaktor stimmt aber auf jeden Fall schon mal. So, wie es jetzt aussieht, könnte aus 'Kings Bounty: The Legend' im Grunde ein 'Heroes of Might and Magic VI' werden, so wie damals 1995 aus 'Kings Bounty 2' 'Heroes of Might and Magic 1' wurde.

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King's Bounty: The Legend
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