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Test - Kirby und das vergessene Land : Zwei rosa Backen voller Spielspaß

  • NSw
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Wenn es darum geht, Nintendos niedlichsten Helden zu küren, führt kein Weg an Kirby vorbei. Aber wenn Land und Leute in Gefahr sind, kann der putzige Kerl auch ganz ernste Seiten aufziehen. Das wissen längst alle, die seine bisherigen Abenteuer kennen. Aber in Kirby und das vergessene Land muss der kleine Kerl wahrlich über sich hinauswachsen.

Unverhofft kommt oft: Über Planet Pop zieht urplötzlich ein Wirbelsturm auf, der den verdutzten Kirby kurzerhand in eine fremde Welt verfrachtet. Dort ist sogleich sein Einsatz gefragt, denn das sogenannte Bestienrudel hat alle Waddle Dees gefangen genommen. Das geht natürlich gar nicht, also begibt sich die rosafarbene Grinsebacke auf eine großangelegte Rettungsmission – erstmals komplett in 3D.

Ganz schön wild

Macht Entwickler HAL Laboratory dazu auch auf Open World? Nein, keine Sorge. Aber in Sachen Umfang hat es das vergessene Land trotzdem in sich. Die Reise beginnt in einem überwucherten Stadtgebiet, erstreckt sich über den Strand nebst himmelblauem Meer, führt durch einen abgedrehten Vergnügungspark und endet in frostigen Gefilden noch längst nicht. Dabei schafft es nahezu jedes Level, neue Elemente und kleine Überraschungen einzubringen.

Zusammen mit der farbenfrohen und liebevollen Gestaltung der Gebiete und Charaktere macht Kirby und das verlorene Land grafisch alles richtig. Selbst notorische Nörgler werden angesichts des herrlich verspielten Stils über manches Kantenflimmern und gelegentliches Ruckeln hinwegsehen, zumal es spielerisch überhaupt nicht stört.

Trotz dritter Dimension ändert sich nichts am Grundprinzip. Kirby kann weiterhin laufen, springen, schweben und natürlich mampfen. Ebenfalls erhalten bleibt der allgemein niedrige Schwierigkeitsgrad: Selbst die Einstellung namens „Wilder Modus“ dürfte niemanden ins Schwitzen bringen, der schon ein paar Jump ‘n’ Runs hinter sich gebracht hat. Die eher drolligen als bedrohlichen Gegner verbinden sich mit leichten Sprung- und Rennpassagen zu einem Spielablauf, der selbst in seinen rasantesten Momenten ziemlich entspannt bleibt. Außerdem steckt Kirby einige Treffer ein und futtert regelmäßig Obst und andere Leckereien, die ihn im Nu wieder aufpäppeln. Erst die letzten Level legen etwas zu, sind aber ebenfalls stressfrei machbar.

Braucht ihr dennoch Unterstützung, darf jederzeit ein lokaler Partner einsteigen und einen Waddle Dee übernehmen, der mit seinem Speer angreift. Der Helfer ist vor allem für Bereiche gut, in denen beide Figuren nah beieinander bleiben können. Entfernt sich der Waddle Dee nämlich nur ein kleines Stück von Kirby, wird er sogleich in dessen Nähe teleportiert. Zudem ist die Reichweite seiner Attacken begrenzt, was den Krieger an einigen Stellen zum Zuschauer degradiert.

Mund auf, Auto rein!

Falls ihr euch immer schon gefragt habt, was Kirby tatsächlich verdrücken kann: In diesem Spiel bekommt ihr die Antwort. Gleich zu Beginn saugt der kleine Kerl einen Kleinwagen (!) ein und saust als solcher über die Straßen – wer hier nicht wenigstens schmunzelt, sollte seine Lachmuskeln untersuchen lassen. Im weiteren Spielverlauf wird daraus regelrecht Formel Kirby, wenn der rosa Flitzer auf kurzen Strecken den Nachbrenner zündet.

Noch ulkiger ist Getränkeautomat-Kirby. Nach dem Verdrücken wackelt der Held als kantiger Dosenspender durch die Gegend und knallt den Feinden per Dauerfeuer die Zuckerbrause vor den Latz. Und dann wäre da noch Achterbahn-Kirby ... nein, wir nehmen nicht zu viel vorweg und belassen es bei einem Versprechen: Sämtliche Formen, die Kirby im neuen Vollstopf-Modus annimmt, sind unfassbar witzig und niedlich.

Echte Hingucker sind auch die normalen Verwandlungen. Saugt Kirby bestimmte Feinde ein, übernimmt er wie eh und je ihre Fähigkeit, beispielsweise Bumerang, Schwert oder Bombe. Dazu kommen einige neue Verwandlungen, beispielsweise eine stachlige Kappe, dank der sich Kirby zu einem Igel zusammenrollen und alles auf seinem Weg aufpieksen kann. Katamari lässt grüßen!

Kirby und das vergessene Land - Launch Trailer

Kirby und das vergessene Land ist ab heute für Nintendo Switch erhältlich.

Rette die Waddle Dees!

All diese Fähigkeiten helfen aber nicht nur dabei, leichter durch die Level zu gelangen. Sie spielen auch eine zentrale Rolle bei der zweiten wichtigen Aufgabe: der Rettung aller Waddle Dees. Um die Kerlchen ausfindig zu machen, müsst ihr die Augen offen halten. Meist sind sie nämlich etwas abseits des Weges versteckt oder mit einer kleinen Aufgabe verbunden.

Nehmen wir erneut den knuffigen Rennwagen als Beispiel: Schafft ihr es, auf der Strecke die Bestzeit zu knacken, bringt das einen Waddle Dee zum Vorschein. An anderer Stelle müsst ihr schnell über bröckelnde Felsen laufen, um den Kollegen rechtzeitig erreichen und aus seiner Gefangenschaft befreien zu können. Wieder andere Käfige tauchen erst auf, nachdem ihr einen Feind mit einer bestimmten Fähigkeit besiegt habt. Die Bandbreite der Aufgaben ist groß und motiviert dazu, auch den letzten Waddle Dee zu finden.

Das ist allerdings optional, denn für den Abschluss einer Welt reicht die Rettung einer kleinen Menge aus. Als Dankeschön tun sich die Kerlchen am Ende zusammen und reißen die Tür zum jeweiligen Boss ein. Verglichen mit dem Rest des Spiels fallen diese Auseinandersetzungen zwar anspruchsvoll aus, lassen aber ebenfalls keinerlei Stress oder gar Frust aufkommen. Die Taktik der buchstäblich dicken Brocken ist leicht zu durchschauen und die Arenen, in denen es rund geht, bieten genug Platz zum Ausweichen.

Darf’s noch etwas mehr sein?

Etwas abseits der eigentlichen Reiseroute tauchen regelmäßig Dimensionsrisse auf. Dahinter verbergen sich kurze Herausforderungen, die an eine bestimmte Fähigkeit geknüpft sind. Unter anderem werft ihr Bomben auf entfernte Gegner, aktiviert Schalter per Bumerang oder rutscht auf Eisbahnen in Richtung Ausgang. Jede Herausforderung ist anders aufgebaut und sehr unterhaltsam.

Als Belohnung für den Abschluss gibt es seltene Steine, mit denen ihr Kirbys Fähigkeiten verbessern könnt. Beispielsweise wird aus dem einfachen Feuerspucker ein Kirby, der glühende Gesteinsbrocken wirft. Für jede Kraft stehen mehrere Verbesserungen bereit, die den Zugang zu weiteren Dimensionsrissen gewähren. Aber selbst wenn ihr die nicht spielt, lohnen sich die Upgrades allein für die herrlichen Verwandlungen, die Kirby dabei durchmacht.

Wo wir gerade beim Thema Ausbau sind: Der findet auch in der Stadt der Waddle Dees statt. Ihre Heimat wächst mit der Anzahl von Kameraden, die Kirby im Spielverlauf rettet. So entstehen unter anderem ein Shop mit Snacks zum Mitnehmen und eine Arena, in der ihr es erneut mit bereits besiegten Bossen aufnehmt. Im Finale erwartet Kirby schließlich das Duell mit einem alten Rivalen. Leute mit einem Faible für Sammelfiguren kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Kleine Kapseln mit den Charakteren aus dem Spiel finden sich in den Levels und können aus Automaten gewonnen werden, die in der Waddle-Dee-Stadt stehen.

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