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Test - Mad Catz R.A.T. 6+ / S.T.R.I.K.E. 4 : Futuristische Maus, konservative Tastatur

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Mad Catz gibt es bereits seit 1989, doch 2017 ging die Firma den Bach runter. Nach dem C-Publishing von Rock Band 4 mit Harmonix nebst deutlich unter den Erwartungen verbliebenen Verkäufen musste das Unternehmen den Stecker ziehen. 2018 folgte die Neugründung in Hongkong, das alte Konzept von Gaming-Hardware mit dem gewissen Extra blieb und viele Produkte wurden neu oder in veränderter Form aufgelegt. Wir haben uns jeweils eine Maus und eine Tastatur gekrallt.

Mad Catz S.T.R.I.K.E. 4 (129,99 Euro)

Mit der S.T.R.I.K.E. 4 hat Mad Catz eine Brot-und-Butter-Tastatur im Programm, die mit 129,99 Euro relativ teuer geraten ist, angesichts der Tatsache, dass ihr auf großartige Extras verzichten müsst. Mad Catz setzt zwar auf die linearen und bewährten Cherry-MX-Red-Switches, an deren Qualität es nichts zu nörgeln gibt. Goodies wie Handballenablage, dedizierte Medientasten oder USB-Passthrough sucht ihr allerdings vergebens. Ähnlich ausgestattete Tastaturen gibt es wie Sand am Meer und zum Teil auch mit ähnlicher Qualität deutlich unter 100 Euro.

Das soll natürlich nicht heißen, dass die S.T.R.I.K.E. 4 keine gute Tastatur wäre. Schon bei der Verarbeitung sammelt sie Punkte dank Aluplatte und robuster Konstruktion. Die Tasten sind freistehend im Standard-Layout angeordnet, wie mittlerweile sehr verbreitet. Der Anschlag ist allerdings relativ laut, offenbar gibt es im Gehäuse recht viel Resonanzraum. Über die verbauten Cherry-MX-Red-Schalter müssen wir nicht diskutieren, sie leisten nach wie vor hervorragende Arbeit, schnell und präzise.

N-Key-Rollover und Anti-Ghosting werden geboten. Die Chameleon-RGB-Beleuchtung ist hübsch, die Konfiguration erfolgt über die Flux-Software. Die funktioniert gut, könnte allerdings etwas übersichtlicher sein. Tastenbelegungen und Profile erstellen ist aber nach etwas Einarbeitung kein Problem. Alles in allem gibt es an der S.T.R.I.K.E. 4 nichts zu nörgeln. Für Mad-Catz-Verhältnisse ist sie nur eben überraschend konservativ und für das Gebotene zu teuer.

Mad Catz R.A.T. 6+ (79,99 Euro)

Anders sieht es bei der R.A.T. 6+ aus. Die Maus ist zumindest optisch alles andere als konservativ, damit aber auch gleich Geschmackssache. Das futuristische Design ist definitiv ein Alleinstellungsmerkmal – so könnte ohne weiteres ein Raumschiff in The Expanse aussehen. Dazu ist der Nager, Verzeihung, die Ratte, auch noch extrem robust, nicht zuletzt aufgrund der dicken Metallbodenplatte. Damit ist sie allerdings auch relativ schwer – satte 120 Gramm bringt die R.A.T. 6+ auf die Waage. Mittels drei 6-Gramm-Gewichten kann sie sogar noch etwas schwerer gemacht werden. Ungewöhnlich, geht der Trend doch zur Zeit deutlich zu leichten Mäusen unterhalb der 80-Gramm-Grenze.

Aufgrund ihrer Form ist die Maus ausschließlich für Rechtshänder geeignet, die Handgröße ist dafür eher unerheblich. Den „Hintern“ der Maus, wo der Handballen auflegt, könnt ihr sogar dank eines Schiebemechanismus mit Arretierungsschalter verstellen, sodass ihr damit die Länge der Maus verändern könnt. Für die weitere Bequemlichkeit wurde sogar an eine Daumenablage gedacht. Über Gummierungen an den Seiten verfügt die Maus dafür nicht. Insgesamt ist die Ergonomie gewöhnungsbedürftig, aber überraschend gut.

Neben den Anpassungsmöglichkeiten gibt es weitere Extras. An der linken Seite befinden sich, wie meist üblich, zwei recht kleine, aber gut erreichbare Daumentasten. Punktgenau an der Daumenspitze gibt es eine weitere Sniper-Taste, die frei belegt werden kann, aber zum Beispiel gut dafür geeignet ist, um als Scharfschütze in einem Shooter eine andere DPI-Belegung zu nutzen. Überraschend ist das zweite Mausrad oberhalb der Daumentasten, das nicht nach vorn/hinten, sondern nach links und rechts scrollt. Witzige Idee, die Anordnung ist allerdings nicht so prickelnd. Die Daumenhaltung zur Bedienung des zusätzlichen Mausrads ist eher unbequem. Aber man muss es ja nicht nutzen, wenn man nicht will.

Die beiden Maustasten reagieren schnell und mit gutem Feedback, dank der qualitativ wie immer hochwertigen Omron-Schalter. Links daneben gibt es noch einen fest belegten Profilwahlschalter für die bis zu drei auf der Maus speicherbaren Profile. Er ist schwergängig genug, um nicht aus Versehen ausgelöst zu werden. Das klickbare Mausrad gefällt uns sehr gut, gummiert und mit feiner Rasterung, aber auch leichtgängig genug für schnelle Betätigung.

Das Innenleben der R.A.T. 6+ kann sich ebenfalls sehen lassen. Verbaut ist ein optischer Sensor mit bis zu 12.000 DPI, nämlich der Pixart PMW3360, ein insgesamt sehr guter Sensor, der beim Zocken präzise und schnell arbeitet. Nicht umsonst ist er bei vielen Mäusen auf dem Markt vorhanden. Er liefert 50G Beschleunigung und eine Abtastrate von bis zu 1.000 Hz. Was natürlich ebenfalls nicht fehlen darf, ist eine schicke RGB-Beleuchtung, die drei Zonen umfasst. Die Konfiguration erfolgt über die Flux-Software und bietet umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Festgelegt sind nur die Funktionen von linker Maustaste und Profilwahlschalter.

Bis auf die etwas ungünstige Anordnung des zusätzlichen Mausrads gibt es an der R.A.T. 6+ herzlich wenig auszusetzen. Design und Ergonomie sind hier eher der Knackpunkt und eine Frage des persönlichen Geschmacks. Hinsichtlich Verarbeitung und Funktionalität ist die Maus aber wirklich ein feines Ding.

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