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Test - Mario & Sonic bei den Olymp. Winterspielen : Schüttelt euch in den Winter

  • Wii
  • DS(i)
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Körpereinsatz erwünscht

Besonders viel Spaß macht das Ringen um Punkte zusammen mit bis zu drei Freunden, die sich alle vor der Mattscheibe versammeln - grölend, schwitzend, die Balance haltend. Zumindest dann, wenn ein Balance Bord im Wohnzimmer vor sich hinfunkt. Noch witziger wäre es ja, würden mehrere Spieler mit der Körperhaltung kämpfen, aber wer hat schon mehr als eine dieser Plastikwaagen zu Hause? Beim Bobfahren setzt man sich drauf und lenkt das Gefährt durch Gewichtsverlagerung, beim Skifahren geht man in die Hocke, wie man es auch auf der echten Piste tun würde - witzig!

Leider wird die Wii in genau diesen Disziplinen von Framerate-Einbrüchen ins Stolpern gebracht - zwar nicht so großen, dass es sich störend auswirkt, aber immerhin solchen, die man spürt. Auch die Übergänge von der Rennstrecke zu den Sonic-typischen Loopings in den Traumdisziplinen sind nicht immer sauber und fühlen sich stellenweise wie ein kleiner Bruch an.

Schön ist dagegen, dass man einige Sportarten kooperativ angehen kann, um etwa zu zweit im Bob Platz zu nehmen. Damit das Gefährt möglichst schnell ins Ziel rauscht, muss es nicht nur auf der Ideallinie bleiben, sondern auch von beiden Spielern gelenkt werden, indem sie die Wiimote kippen. Das Eishockey erinnert dagegen eher an das gute alte Ice Hockey vom NES. Kein Wunder, schließlich hält man die Wiimote quer, steuert die Figuren mit dem Digikreuz und schießt mit der Taste 2 - wie früher eben.

Abenteuer im Miniformat

Auf dem DS macht das noch mehr Spaß, da man Gegnern den Puck mittels Stylus abluchst und ihn hurtig ins Tor stupst - auch wenn verdächtig viele Schüsse auf Anhieb ins Schwarze treffen. Irgendwie fühlt sich das Ganze hier dynamischer und lebhafter an, es kracht und wummert mehr, wenn der Puck am Torwart vorbeidonnert.

DS-Olympioniken freuen sich nicht nur über den Austausch von Geisterdaten oder darüber, mit nur einem einzigen Modul gegeneinander anzutreten, sondern auch über einen Abenteuermodus. Der ist nicht so spannend, wie es der Name verspricht, aber wenigstens wird eine zusammenhängende „Geschichte" erzählt: Bowser und Dr. Eggman rauben die Schneegeister und damit die Grundlage für eine winterliche Olympiade. Wie gut, dass Mario und Sonic die dicksten Freunde sind (natürlich!) und sich gemeinsam auf die Socken machen, um in der Iso-Ansicht ein paar Schauplätze zu bereisen, neue Items zu finden und in zahlreichen Disziplinen bekannte Charaktere auf ihre Seite zu ziehen.

Zwar gibt's hier Dialoge, aber nichts, was man unbedingt lesen müsste oder nicht ohnehin nach zwei Sekunden wegklicken würde. Immerhin werden die Disziplinen zusammengehalten und der Modus vermittelt durchs Stöbern, Reden und Sammeln ein besseres Gefühl von Fortschritt, als es die lose aneinandergepappten Disziplinen in den Wettkampfmodi schaffen.

Fazit

von Sebastian Thor
„EINZELMATCH! ZWEI SPIELER! SPORTART AUSWÄHLEN! SKI FREESTYLE! BUCKELPISTE!“ - vielen Dank, Nintendo und SEGA. Nach einer halben Stunde hatte nicht nur ich einen Hörsturz, sondern auch die Leute, die sich mit mir zusammen durch 17 Tage Sportfest schüttelten, rüttelten und fuchtelten. Selbst auf dem DS wird man schon im Hauptmenü von einem musikalischen Tusch begrüßt, der sich mit Müh und Not aus den kleinen Lautsprechern zwängt. Hätte man von dieser Euphorie lieber etwas aufs nüchterne Figurenverhalten und die atmosphärischen Kleinigkeiten übertragen, dann wäre aus der guten vielleicht eine sehr gute Winterolympiade geworden. Die macht natürlich immer noch Spaß – vor allem wenn man eine Handvoll Freunde zusammentrommelt und sich kooperativ oder gegeneinander spielend vor dem Fernseher tummelt. Was auch gleichzeitig die einzige Möglichkeit ist, die spärlichen Mehrspieleroptionen auszukosten, denn einen Online-Modus vermisst man genauso wie selbst erstellbare Turniere auf Wii und einen wählbaren Schwierigkeitsgrad für viele Disziplinen. Unterm Strich sorgen die einfach zu erlernende Steuerung, die phantasievollen Traumdisziplinen und die vielen kleinen Party-Spiele für schnell einsetzendes Grölen und Quieken, das zwei, drei Turniere lang durchs Treppenhaus schallt. Danach ergeht es Sonics und Marios Winterexkurs wie dem Vorgänger: Weil's so witzig war, hängt man noch ein paar Runden dran, nimmt den Abenteuermodus auf dem DS mit und verfrachtet das Spiel genauso schnell in den Schrank, wie der Winter jedes Jahr kommt und geht.

Überblick

Pro

  • Unmengen an Disziplinen
  • witzige Traumdisziplinen
  • eingängige Steuerung
  • Abenteuermodus (DS)
  • vorbildliche Tutorials
  • Tausch von Geisterdaten (DS)
  • ordentlich eingefangene Olympia-Atmosphäre
  • Balance-Board-Unterstützung
  • viele witzige Party-Minispiele

Contra

  • kein Online-Modus
  • Figuren agieren zu hölzern
  • nervige Ladezeiten (Wii)
  • leiche Ruckler beim Fahren
  • keine Turniere auf Wii erstellbar
  • kein einstellbarer Schwierigkeitsgrad
  • überkandidelte Musik

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