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Test - Max Payne : Max Payne

  • PS2
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Jahrelang warteten die PC-Zocker auf den viel versprechenden Shooter 'Max Payne' und konnten dann im Sommer 2001 endlich mit der stylischen und brutalen Action loslegen. Nun ist auch die erste Konsolenversion des Spiels aus dem Hause Take 2 erschienen - 'Max Payne' für PlayStation 2.

Max Payne
Das kurze aber spassige Tutorial.

Max tanzt auf allen Plattformen
Nachdem Anfang des Jahres 2001 der Hype rund um den PC-Titel 'Black & White' abgeklungen war, beherrschte monatelang ein eigentlich recht unspektakulärerer Name die Titelseiten der PC-Magazine und auch in diversen Foren war oftmals von ihm die Rede: 'Max Payne'. Als das Spiel dann endlich im Sommer 2001 für PC erschien, war die Begeisterung gross, denn das Spiel konnte halten, was es versprochen hatte. Coole Grafik, eine vielschichtige Story, kompromißlose Action, detailverliebtes Leveldesign und vor allem ein neuartiges innovatives Feature, auf das wir noch später eingehen werden, zeichnete den Titel der bislang noch recht unbekannten finnischen Spieleschmiede Remedy aus.

Nach dem grossen Erfolg von 'Max Payne' auf PC überraschte es nicht, dass schon bald Ankündigungen folgten, in denen bekannt gegeben wurde, dass der Action-Titel auch für die aktuellen Konsolen umgesetzt werde. Während sich für die viel versprechende Xbox-Version das österreichische Team Neo Software verantwortlich zeichnet, werkelten die Kandier von Rockstar höchstpersönlich an der Fassung für PlayStation 2. Einige Spielefreaks waren allerdings ziemlich skeptisch, ob die tolle Grafik mit dem Schwerpunkt auf vielfältigen Texturen überhaupt einigermassen auf der Sony-Konsole realisierbar ist - von der für Maus und Tastatur optimierten Steuerung schon gar nicht zu sprechen. Nun ist das PS2-'Max Payne' recht überraschend bereits ein halbes Jahr nach der PC-Version fertiggestellt und muss sich dem strengen Testerauge stellen.

Die Tücken der Steuerung
Nach dem nicht sonderlich hübschen Intro, in dem einige Spielszenen in verpixelten Videoausschnitten gezeigt werden, gelangt ihr ins Hauptmenü, wo ihr zunächst in den Optionen die Steuerung nach euren Wünschen einstellen könnt, allerdings sind nur drei Tastenbelegungsvarianten vorhanden. Die empfehlenswerteste Steuerungsart ist folgendermassen aufgebaut: Mit dem linken Analog-Stick bewegt ihr Max Payne, den ihr stets aus einer Third Person-Perspektive à la 'Tomb Raider' beobachtet, nach vorne oder hinten und führt Seitwärtsschritte aus. Leider erfolgt hier die Abfrage nicht analog, so das Max selbst bei geringstem Betätigen des Sticks sofort im Eiltempo in die entsprechende Richtung sprintet - in engen Räumlichkeiten leider eine recht hakelige Angelegenheit. Mit dem rechten Analog-Stick dreht ihr die Spielfigur nach links oder rechts und schaut euch um, wobei ähnlich wie in einem Egoshooter auch gezielt wird. Praktischerweise ist das Spiel mit einer Autoaim-Funktion ausgestattet, bei der sich Max automatisch dem sich ihm am nächsten befindenden Gegner zuwendet und ihn anvisiert.

Max Payne
Immer mit einem verkniffenen Grinsen im Gesicht - Max Payne.

Damit aber Max überhaupt schiesst, müsst ihr die R1-Taste betätigen, während R2 für das Springen zuständig ist. Da unser Held allerdings nicht viel besser springt als ein nasser Sack und sich auch ähnlich elegant beim Hüpfen steuern lässt, kann man nur froh sein, dass die Spielentwickler an Sprungabschnitten gespart haben. Weitere wichtige Buttons sind der Kreis für den Einsatz von 'Pain Killer', damit füllt ihr wieder eure Energie auf, die X-Taste um Sachen wie Notizen oder Zeitungsartikel zu untersuchen und die Viereck-Taste, mit deren Betätigung ihr die angewählte Waffe nachladen könnt. Mit dem Digi-Steuerkreuz wechselt ihr die Wumme - vorausgesetzt, Mr. Payne hat sie schon eingesammelt und besitzt die entsprechende Munition.
Insgesamt ist die Steuerung recht hakelig ausgefallen und hätte sicherlich klar besser ausfallen können, wenn die Entwickler die PC-Steuerung nicht so kompromißlos in das PS2-Joypad 'gepresst' hätten. Um die doch recht komplexe Steuerung zu lernen, empfiehlt sich ein Abstecher ins kurze Tutorial, in dem euch die Steuerung und der Kampf in einem kleinen Level beigebracht wird. Selbst der gekonnte Einsatz des Scharfschützengewehrs sollte nach diesem Training kein Problem mehr sein.

Matrix oder was?
Doch nun zum Feature, das 'Max Payne' so einzigartig macht und dem Spiel als grosser innovativer Pluspunkt zugeschrieben werden muss: Mittels Druck auf R2 könnt ihr das Geschehen in eine Art Zeitlupe, 'Bullet Time' genannt, schalten, so dass also die ganze Action viel langsamer abläuft. Der Clou dabei: ihr könnt so ähnlich wie im Kinofilm 'Matrix' den gegnerischen Attacken besser ausweichen und leichter schnell zielen als unter normaler Geschwindigkeit. Ausserdem ist Max in diesem Modus zwar verletzbar, aber er beisst nicht ins Gras, egal wie viele Schüsse er in dieser Zeit einstecken muss. Logisch, dass ihr nicht das ganze Spiel hindurch in diesem Zeitlupenmodus agieren könnt: Sobald ihr in Zeitlupe schaltet, leert sich rapide ein Sanduhr-Icon am Bildrand - ist dieses leer, muss Payne auf dieses coole und nützliche Feature verzichten. Glücklicherweise füllt sich die Anzeige mit jedem Gegner auf, den ihr erschossen habt - und da dies praktisch nonstop geschieht, solltet ihr mehr als genug 'Bullet Time' besitzen. Um dieses Feature noch etwas konsequenter zu nutzen, empfiehlt sich der oftmalige Einsatz der R1-Taste. Drückt ihr diese zusammen mit dem Analog-Stick, hechtet Max Payne in Zeitlupe in die entsprechende Richtung - am Schluss des Sprungs schaltet sich die Zeitlupe dann automatisch aus. Dies ist dann auch gleich ein heikler Punkt, da Max für einen kurzen Moment sehr verwundbar ist. Trotzdem werdet ihr einige Stellen im Spiel ohne 'Bullet Time' schlicht nicht schaffen - ob man das mag oder nicht, sollte jeder selbst entscheiden. Auf jeden Fall bringt dieses Feature viel Style und Movie-Feeling in die Shooter-Action.

Max Payne
Payne findet sein ermordetes Kind.

Film Noir
Doch nun zur Story: Das Spiel beginnt mit einer Sequenz, die Max Payne auf einem Hochhaus mitten in einem nächtlichen Schneesturm zeigt. Ihr übernehmt nun aber nicht hier die Steuerung über den Helden, sondern ihr durchlebt eine lange Rückblende - erst am Schluss findet ihr euch wieder auf dem Hochhaus wieder. Die Handlung beginnt vor drei Jahren, als eines Tages der sympathische junge Polizist Max Payne beim Heimkommen bemerkt, dass etwas nicht stimmt. Das Haus ist verwüstet und es dringen Schreie vom ersten Stock her zu ihm. Schnell eilt er hinauf und wird von psychopathischen Drogensüchtigen angegriffen. Nach einem kurzen Kampf bemerkt er allerdings, dass er zu spät kam - sein Baby und seine Frau sind schon tot, ermordet von diesen Freaks. Max will mehr über diese Junkies wissen, die bei der Mordtat auf einem Trip der neuen Droge Valkyr waren. Max setzt verbittert und angetrieben von seinen Rachegefühlen alles daran, um die Verantwortlichen dieser Droge aufzuspüren und auszuschalten. Zu diesem Zweck ermittelt er undercover und verkehrt in den zwielichtigen Kreisen der Mafia, inmitten von Dealern und Banditen.

Eines Tages will sich Max Payne mit einem guten Arbeitskollegen zwecks Austausch von Informationen an einer U-Bahnstation treffen, doch als er dort eintrifft, findet er sich plötzlich in einem regelrechten Krieg mit bewaffneten und schussfreudigen Gegnern wieder. Selbst sein Informant wird vor seinen Augen erschossen - das riecht nach einer Falle! Und tatsächlich ist Payne nun auf der Flucht vor der gesamten Gangsterwelt und auch vor seinen ehemaligen Kollegen, die ihn wegen des Mordes an seinem Freund verhaften wollen. Doch die Flucht nutzt unser Held als blutigen Rachefeldzug, wobei er immer wieder hinters Licht geführt wird, aber auch ein Puzzlestück nach dem anderen findet, um den Mord an seiner Frau und seinem Kind aufzudecken. Allerdings wird Payne bald lernen, dass die Wahrheit schmerzen kann und er sich fragen muss, ob es sich überhaupt gelohnt hat, die Geheimnisse aufzudecken ...

 

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