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Test - Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit : Die andere Lara

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Penible Detektivarbeit

Zudem trüben viele kleine Macken im Rätsel-Design den Spielspaß. Da das Spiel streng linear aufgebaut ist, kommt es immer wieder zu Hängern, wenn ihr eine bestimmte Handlung übersehen habt. So weigert sich Lara zum Beispiel, eine Lampe auszuschalten, um sie zu reparieren, wenn ihr nicht vorher mit einem Polizisten über den Tatort geredet habt. Auch bei der Geschichte bleibt die Logik manchmal auf der Strecke. So gibt es zwei Wechsel bei den spielbaren Charakteren, die im Grunde überflüssig sind. Es bleibt der Eindruck, dass die Entwickler mit Gewalt möglichst viel in das Spiel stecken wollten, ohne über den Sinn dahinter nachzudenken.

Aber wir wollen natürlich nicht nur meckern. Der Großteil der Rätsel und auch der Minispiele fügt sich hervorragend in das Spiel ein und ist mit etwas Nachdenken auch immer zu lösen. Vor allem die schon erwähnten Detektivaufgaben lassen eure Arbeit als Ermittler in einem Kriminalfall authentisch erscheinen. Ob es nun darum geht, Tathergänge zu rekonstruieren oder Fotos vom Tatort mit Gemälden zu vergleichen, ihr seid immer ganz nah dran an der Arbeit der Protagonisten. Eine tolle Idee ist auch, dass Gegenstände in der Nahansicht immer wieder gedreht werden müssen, um auch deren Rückseite zu untersuchen. So wird die 3-D-Engine nicht nur optisch, sondern auch spieltechnisch sinnvoll eingesetzt.

Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit - German Gameplay Trailer
Zu Memento Mori 2 von dtp Entertainment wurde nun das erste Video mit Szenen direkt aus dem Spiel veröffentlicht.

Immerhin gibt es viele und durchaus sinnvolle Spielhilfen. Neben der obligatorischen Hotspot-Anzeige, die farblich zwischen spielrelevanten und eher unwichtigen Objekten unterscheidet, kommt auch wieder ein Tagebuch zu Einsatz, in dem nicht nur all eure bisherigen Schritte aufgeschrieben werden, sondern auch alle Dokumente aufgeführt sind. Diese sind durchaus notwendig, da viele Rätsel nur mithilfe solcher Informationen zu lösen sind.

Grafik, die Maßstäbe setzt

Einen Punkt gibt es allerdings, in dem sich Memento Mori 2: Wächter der Unsterblichkeit um Längen positiv von der Adventure-Konkurrenz abhebt. Die Rede ist natürlich von der im Vorfeld schon hochgelobten Grafik. Diese ist in absolut jeder Hinsicht atemberaubend. Licht- und Schatteneffekte und eine wirkungsvolle Tiefenschärfeoptik lassen Spielfilmatmosphäre aufkommen. Auch die Nahansicht der Figuren und Animationen sind in dieser Qualität bisher noch in keinem Adventure zu sehen gewesen. Lediglich die Bewegungen der Charaktere wirken manchmal etwas holprig.

Keine Blöße gibt sich das Spiel auch beim Sound. Die Sprecher agieren durch die Bank professionell und glaubwürdig. Der Soundtrack bringt die nötige Dramatik mit, um fesselnde Situationen angemessen zu untermalen, kann sich in ruhigen Momenten aber auch angenehm zurücknehmen. Erwähnenswert sind ebenso die tollen Lieder der schottischen Sängerin Jill MacDonald, die man sich ruhig auch außerhalb des Spiels zu Gemüte führen sollte.

Fazit

von Thomas Weise
Die Entwickler haben die Stärken des Vorgängers noch weiter ausgebaut und die Schwächen ausgemerzt. Aber gerade bei einem der Kritikpunkte sind sie über das Ziel hinausgeschossen. Die viel zu leichten Rätsel des ersten Teils wurden ersetzt durch vielfach zu komplizierte, häufig auch noch unlogische Aufgaben und teils sehr gestreckte Minispiele. Dadurch kommt das Spiel zwar auf eine beachtliche Länge, unterbricht aber immer wieder den Spielfluss. Das gleichen jedoch die spannende Mystery-Geschichte und der grundsätzliche hohe Anspruch der Rätsel wieder aus. Vor allem aber haben die Entwickler mit der wirklich atemberaubenden 3-D-Grafik neue Maßstäbe im Genre gesetzt. Der tolle Soundtrack und die professionelle Synchronisation runden die durch Geschichte und Grafik geschaffene düstere Atmosphäre ab. Dem Spiel als Ganzes fehlt allerdings vor allem die Balance, die ein erstklassiges Adventure ausmacht. Vielleicht haben die Entwickler ja bei Memento Mori 3 den Dreh raus.

Überblick

Pro

  • viele Rätsel und Minispiele …
  • spannende StoryHandlung
  • realistische Detektivarbeit
  • beachtliche Länge
  • atemberaubende 3-D-Grafik
  • toller Soundtrack
  • professionelle Synchronisation

Contra

  • … von denen viele leider unlogisch, gestreckt und unnötig kompliziert aufgebaut sind

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