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Preview - Napoleon: Total War : Anderer Krieg, gleiches Spiel?

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Das kann übrigens auch dem großen Chef persönlich passieren. Allerdings wandert Herr B. nicht gleich in die nächstbeste Holzkiste, sondern verkrümelt sich erst mal ins heimische Paris zur Rekonvaleszenz. Das hat aber trotzdem fatale Folgen. Denn wie das so üblich ist: Wenn der Chef nicht da ist, ist es mit der Arbeitsmoral der Mitarbeiter auch nicht weit her. Massive Einbußen in Sachen Moral und Kampfkraft sind die Auswirkung. Ihr tut also gut daran, auf eure Generäle und ganz besonders euren Heerführer ein wachsames Auge zu haben.

Viele kleine Neuerungen

Die Schlachtfelder selbst strotzen dank neuer Engine vor Details. Gezeigt wurde uns unter anderem eine enorm umfangreiche Winterkarte mit lauschigen Wäldern und leise rieselndem Schnee. Ein ganz anderes Bild wiederum in Ägypten, wo ihr vor den berühmten Pyramiden unter gleißender Sonne und durch wehenden Sand in die Schlacht zieht. Wetter und Terrain sollen mehr denn je Auswirkungen auf die Schlacht haben. So leiden Napoleons Truppen bei der Wüstenhitze unter Moraleinbußen, während Schnee die Beweglichkeit beeinträchtigt.

Im Hinblick auf die KI gibt es ebenfalls massig Überarbeitungen. Unter anderem sollen die Truppen weit stärker darauf achten, in welchem Terrain sie unterwegs sind, und Höhenstufen besser in Anspruch nehmen, um sich einen Vorteil zu erarbeiten. Doch nicht nur das, die Armeen sind sogar in der Lage, sich nach Prioritäten aufzuteilen. So steht beispielsweise der Schutz von Generälen und Heerführer ganz weit oben - noch vor dem Erreichen anderer Missionsteilziele. So wird mitunter ein Teil der Truppen abgezogen, um dem General zur Seite zu stehen. Wem die KI nicht reicht, dem wird ein Feature sicher gefallen: Es ist möglich, dass ein anderer Spieler online via Steam die KI des Gegners ersetzt.

Ins Diplomatiesystem wurde ebenfalls einiges an Arbeit gesteckt. Rein theoretisch soll es möglich sein, das damalige Geschehen mit geschickter Diplomatie völlig umzukrempeln und sogar England auf die Seite von Frankreich oder auch Nicht-Alliierte auf die eigene Seite zu ziehen. Embargos und Sanktionen sind möglich, ebenso wie eine Anzahl an Negativoptionen, um den Gegner zu isolieren oder wirtschaftlich zu schwächen. Oder halt um die Moral der feindlichen Truppen zu beeinträchtigen - bis hin zum Attentat auf einzelne Generäle.

Neue Engine = noch mehr Einheiten?

Natürlich ist auch die neue Version der Engine in der Lage, Unmengen von Einheiten gleichzeitig auf dem Bildschirm darzustellen. Über 350 Einheitentypen werden geboten, und die werden bis ins Kleinste detailliert auf den Bildschirm gezaubert. Selbst unterschiedliche Uniformen und verschiedene Gesichter sind beim gleichen Einheitentyp zu entdecken. Ergänzt wird das Ganze durch massig Kampfanimationen, die ihr beim stufenlosen Zoom auf dem Schlachtfeld aus der Nähe bewundern könnt. Das sieht zuweilen zwar noch etwas chaotisch aus und einzelne Soldaten machen oft den Eindruck, als wüssten sie nicht so recht, wo sie hin wollen. Aber das dürfte ein Fall fürs Finetuning vor der Veröffentlichung werden.

Insgesamt macht die neue Visualisierung einen gewohnt guten Eindruck: Unmengen an Einheiten, viele Details, dazu schicke Wetter- und Partikeleffekte. Hinzu kommen die zahlreichen unterschiedlichen Umgebungen, auf denen die Schlachten stattfinden. Die Übersichtskarte bietet ebenfalls deutlich mehr Details, da eher begrenzte Regionen zum Einsatz kommen. Creative Assembly geht damit einen Schritt weg vom globalen Kriegsgeschehen hin zu mehr lokalen Ereignissen. Dank des deutlich schlankeren Interfaces gibt es übrigens eine Menge mehr auf dem Monitor zu sehen, und das ist auch gut so, denn ihr erhaltet weitaus mehr visuelles Feedback zum Kampfgeschehen als in anderen Teilen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ein neues Total War, aber das alte Spielprinzip: Echtzeitschlachten mit Massen von Einheiten, dazu rundenbasierte globale Taktik. Schick garniert, historisch weitgehend akkurat und ebenso weitgehend frei von Innovationen. Immerhin, dank neuer Engine sehen Napoleons Feldzüge schick aus, die Kampagnen haben ihren eigenen Charakter und vor allem die Feinheiten dürften für Fans der Serie wie gerufen kommen. Napoleon: Total War bietet genau das, was zu erwarten war: Strategie und Taktik auf hohem Niveau, aber insgesamt wenig wirklich Neues.

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