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Test - Naruto: The Broken Bond : Vorbildliche Anime-Umsetzung

  • X360
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Die Aufgaben eines Ninjas

Da das Konoha Gakure in Trümmern liegt und der Aufbau eine Weile dauert, spielt The Broken Bond größtenteils außerhalb des Dorfes. Zusammen mit Narutos sexistischem Lehrer Jiraiya erkundet ihr andere Dörfer und Landschaften, wie zum Beispiel eine Kleinstadt mitsamt Jahrmarkt und unterschiedlichen Minispielen. Das Problem: Da Naruto nun die Welt um das Dorf erkundet und viele der Wege zu Beginn noch versperrt sind, spielt sich sein zweites Xbox-360-Abenteuer deutlich linearer. Zwar trefft ihr ab und an auf Menschen, die ihre Sorgen und Nöte haben, die meiste Zeit folgt ihr aber dem blauen Pfeil auf eurer Karte zur nächsten Main-Quest.

Die Missionen an sich spielen sich anfangs noch recht abwechslungsreich, später bemerkt man aber relativ schnell die Ideenarmut der Entwickler. Meist müsst ihr irgendwelche Gegenstände von A nach E über die Ortschaften B, C und D bringen. Einen direkten Weg gibt es dabei nicht, ihr müsst umständlich die vorgeschriebenen Weg abklappern - nervig.

Unterwegs warten immer mal wieder kleinere Rätsel auf euch, die auf die Fähigkeiten der Team-Mitglieder zugeschnitten sind. Beispiel: Die Brücke über den Fluss wurde zerstört, zudem versperrt ein kleines Tor den Weg dahinter. Die Lösung: Mit Narutos Schattenklon-Jutsu formen wir aus unseren Ebenbildern eine Brücke, während unser Begleiter Shikamaru mit seinem Schatten-Jutsu seinen Arm verlängert und den für uns unerreichbaren Schalter für das Tor betätigt. Solche kleinen Rätsel lockern das repetitive Gameplay immer wieder auf, wiederholen sich mit der Zeit aber ständig. Zudem erfordern sie in der Regel nicht sonderlich viel Hirnschmalz.

Naruto: The Broken Bond - Launch-Trailer
Passend zum Launch von Naruto: The Broken Bond ein neuer Trailer.

Wer sich in der Welt umschaut, findet neben Geld auch Münzen, die zum Einkaufen benötigt werden. Neben Heiltränken oder Ramen lassen sich so auch neue Fähigkeiten erwerben oder im Dojo verbessern. Nervig: Für jeden spielbaren Charakter muss man separat im Dojo trainieren. Dies ist auch zwingend erforderlich, da die kluge KI der Gegner im späteren Spielverlauf jeden Fehler eurerseits ausnutzt. Zwar benötigt ihr zum Durchspielen knapp 12 bis 14 Stunden, würde man die teils langatmigen Laufwege und nervigen Hol- und Bring-Missionen wegrationalisieren, kommt man auf eine effektive Spielzeit von knapp 8 Stunden - und das entsprecht ungefähr der Länge des Vorgängers.

Der Beginn einer Rivalität

Toll: Alle Zwischensequenzen werden in The Broken Bond nur noch mit der Spiel-Grafik erzählt. Das fördert die Atmosphäre und reißt einen nicht mehr mit den sporadisch eingestreuten TV-Szenen wie im Vorgänger aus dem Spiel. Überhaupt gelang es Ubisoft Montreal, die Atmosphäre des Spiels perfekt der Vorlage anzupassen. Der Cel-Shading-Look sorgt für echtes Comic-Feeling, die Musik stammt direkt aus der TV-Serie und die Sprachausgabe ertönt nun sowohl in Englisch als auch Japanisch. Zwar fragen wir uns erneut, weshalb man auf eine deutsche Tonspur - immerhin läuft die Serie im Kinderprogramm von RTL2 - verzichtet hat, aber wenigstens wurden die Untertitel in ein gutes Deutsch übersetzt.

Wer im Singleplayer bereits alles erforscht und den letzten Kampf mit Sasuke überstanden hat, wird sich über den Mehrspieler-Modus an einer Konsole oder über Xbox Live freuen. Letzterer Modus wurde technisch nochmals verbessert und wies bei unseren Test-Sessions keine störenden Lags auf. Zudem sind die Kämpfe nun deutlich ausgeglichener, da der „Jutsu-Spam" aus dem Vorgänger nicht mehr möglich ist.

Fazit

Jens Sobotta - Portraitvon Jens Sobotta
Meine Damen und Herren: So hat eine Anime-Umsetzung auszusehen. Naruto: The Broken Bond besitzt nicht nur eine schöne Cel-Shading-Optik, es fängt mitsamt der Musik auch perfekt die Atmosphäre der TV-Serie ein. Ubisoft Montreal tat gut daran, das Gameplay, insbesondere das Kampfsystem, an einigen Stellen leicht zu verbessern. Trotzdem besteht weiterhin Luft nach oben. So toll Narutos Abenteuer auch beginnt, es ist linearer als Rise of a Ninja und wiederholt sich zu schnell. Naruto wurde erfolgreich „montrealisiert“ – sowohl zum Guten als auch zum Schlechten.

Überblick

Pro

  • hübsche Grafik
  • spannende Geschichte
  • leicht erlernbare Steuerung
  • 30 freischaltbare Kämpfer

Contra

  • linear
  • repetitiv
  • teilweise schwaches Missions-Design
  • keine deutschen Sprecher

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