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Test - Obscure 2 : Das Grauen hat einen Namen: Wiimote

  • Wii
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Passenderweise findet ihr Erste-Hilfe-Sets oder dergleichen bemerkenswert selten. Die Nutzung eines solchen Regenerationsobjekts ist nur mitten im Spiel möglich durch gleichzeitige Fummelei mit der C-Taste und dem Digi-Steuerkreuz. Ein gezielter Einsatz mitten im Kampfgeschehen wird so fast unmöglich. Während man auf PC und PS2 noch über so manchen Mangel aufgrund der passablen Steuerung hinwegsehen konnte, fallen mit der verpfuschten Wii-Kontrolle auch die sonstigen Mankos gnadenlos auf.

Verschenktes Rätsel-Design

Ein kleines Plus stellen die abwechslungsreichen Charaktere dar: Mit dem einen schiebt ihr schwere Objekte zur Seite, mit dem nächsten hackt ihr Türen und mit einem ganz anderen klettert ihr an Fassaden herum. Blöd in diesem Zusammenhang sind nur jene Stellen, wo ihr die zwei steuerbaren Figuren im Vorfeld selbst aussuchen müsst. Weil das Design größtenteils stocklinear ist und es keine Alternativlösungen für die Rätsel gibt, dürft ihr öfters mal zurück zum letzten Knotenpunkt laufen, solltet ihr die Charaktere mit den falschen Fähigkeiten eingepackt haben.

Allgemein sind die Rätsel relativ clever designt, dafür mangelt es stellenweise an Hinweisen. Richtig originell wird 'Obscure 2' nie, aber wir haben schon Einfallsloseres in diesem Genre gesehen. Dafür hängt ihr an den blödesten Stellen fest, nur weil ihr mangels Kameraübersicht eine wichtige Kiste oder ein essentiell wichtiges Fenster überseht. Dies gilt sogar für die wenigen Speicherpunkte, spätestens hier klappt jedem anspruchsvollen Spieler das Messer in der Tasche auf.

Nicht schön

Die Präsentation ist von der Qualität her dreigeteilt: Den schlechtesten Eindruck macht die Grafik, welche viel zu grau, viel zu dunkel und viel zu matschig ist. Das Bild scheint im 16:9-Modus lieblos in die Breite gezogen, die Charaktermodelle wirken alt und die Animationen sind steif. Selbst die vorgerenderten Zwischensequenzen schrecken dank schlechter Komprimierung ab, anstatt dass sie zur Atmosphäre beitragen. Anscheinend haben die Entwickler die alte PS2-Fassung ohne Motivation und Einsatz auf die Nintendo-Konsole rübergezogen.

Etwas besser ist der Sound, der jedoch durch teilweise sehr unpassende Effekte sowie suboptimale englische Sprecher qualitativ nach unten gezogen wird. Am besten ist definitiv der im Prinzip hervorragende Orchester-Soundtrack, der aber letztendlich im Spielgeschehen etwas untergeht und dessen Stärken nicht genug zur Geltung kommen.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Ich gestehe: Dies ist mein erstes ’Obscure’. Das Genre interessiert mich eigentlich und der Zweispielermodus machte mich bereits beim Vorgänger neugierig, aber bislang fehlte halt die Zeit. Dass ich nun ausgerechnet dieses Umsetzungsdebakel als Erstes zu Gesicht bekomme, ist mehr als tragisch. Die guten Ansätze, wie das solide Rätseldesign und die verschiedenen Charaktereigenschaften, werden von einem ganzen Sack voller Fehlentscheidungen (z.B. dass für ein Game-over nur einer der beiden Charaktere sterben muss) und Steuerungsverbrechen (die komplette Wiimote-Anpassung) nahezu völlig zerstört. Bei der Story nerven mich die arg stereotypischen Teenie-Charaktere und die in meinen Ohren wenig aufregende Sprachausgabe. Grafisch gefällt mir ’Obscure 2’ keinen Meter und nur die Musik ist richtig gut. Aber kein einziger Pluspunkt konnte dafür sorgen, dass sich bei mir so etwas wie Spielspaß einstellte.

Überblick

Pro

  • prinzipiell erstklassiger Soundtrack
  • Charaktere mit verschiedenen Eigenschaften
  • Koop-Modus für zwei Spieler
  • Rätseldesign weitestgehend ordentlich

Contra

  • frustrierend bis ins Mark …
  • ... dank schlechter Kamera …
  • ...und dank schlechter Wiimote-Anpassung
  • matschig graue Grafik
  • Sound und Sprachausgabe stellenweise verbesserungswürdig

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