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Test - Phalanx : Phalanx

  • GBA
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Zu Zeiten von SNES und Mega Drive waren Shoot'em Ups so beliebt und vor allem so zahlreich wie nie zuvor. Einer der überzeugenderen Titel dieser Art war damals 'Phalanx'. Die Beliebtheit eines 'Gradius' hat 'Phalanx' allerdings nie erreicht, aber so mancher Shooter-Fan erinnert sich noch gerne an das Spiel mit der damals beeindruckenden Grafik. Nun erscheint 'Phalanx' für den Game Boy Advance und muss erneut mit einem Spiel der 'Gradius'-Reihe konkurrieren. Wie die Ballerorgie im Vergleich abschneidet, erfahrt ihr in diesem Review.

Phalanx
Der erste Level.

Ihr übernehmt die Rolle von Rick Sanada, dem besten Piloten der Erdstreitkräfte. Das allerdings nicht ohne Grund: Rick wurde genetisch verändert und besitzt nun Reaktionen, die dreimal schneller als die eines normalen Menschens sind. Diese wird er auch brauchen, denn obwohl Rick den Phalanx A-144-Raumjäger zur Verfügung hat, wird der Kampf gegen die Heerscharen von Ausserirdischen, die einen Bodentrupp von Forschern angegriffen haben, nicht einfach.

Im Hauptmenü angekommen habt ihr die Wahl, ob ihr ein neues Spiel starten, ein altes fortsetzen oder die Optionen unter die Lupe nehmen wollt. Letzteres sollten vor allem Anfänger erst einmal tun, um den Schwierigkeitsgrad herunter- und die Anzahl der eigenen Leben heraufzuschrauben. Ausserdem könnt ihr hier eine von drei Geschwindigkeitsstufen für euren Raumgleiter wählen. Da jemand, der 'Phalanx' noch nie gespielt hat, aber schlecht abschätzen kann, welche Geschwindigkeitsstufe für ihn die beste ist, kann diese Einstellung anfangs unsinnig erscheinen. Mehr oder weniger unsinnig ist das Ganze tatsächlich, da ihr mitten im Spiel per Druck auf die Select-Taste die Geschwindigkeit ändern könnt. Solltet ihr also eine genaue Steuerung benötigen, könnt ihr durch zweimaliges Drücken auf die langsamste Stufe schalten.

Ansonsten zeigt sich die Spielmechanik natürlich recht simpel. Ihr bewegt euren Raumgleiter, der seitlich zu sehen ist, mit dem Steuerkreuz, schiesst mit dem A-Knopf und aktiviert Bomben mit dem B-Knopf. Mit dabei sind natürlich auch Spezialbomben in bildschirmfüllenden Ausmassen, die euch in brenzligen Situationen den Weg freiräumen. Diese aktiviert ihr mit der L-Taste. Die R-Taste findet Verwendung, um zwischen den aufgesammelten Waffen zu wechseln. Bis zu vier verschiedene Waffen könnt ihr einsammeln. Sammelt ihr aus Versehen eine Waffe auf, die euch nicht zusagt, könnt ihr mit der R-Taste wieder auf die letzte Waffe zurückgreifen.

Die Waffenauswahl reicht hierbei von Lasern, die alles durchdringen, über zielsuchende Raketen und Energiebällen, die ebenfalls den Weg zu einem Ziel selber suchen, bis hin zu kleinen aber feinen Reflektor-Strahlen, die an Wänden abprallen und euch so vor allem in engen Passagen eine grosse Hilfe sind.

Phalanx
Hier ist Geschick gefragt.

Anders als bei 'Gradius' habt ihr in 'Phalanx' immer einen Schutzschild, der drei Treffer einstecken kann, bevor euer Raumgleiter zu Bruch geht. Erst wenn ihr also viermal getroffen worden oder mit etwas kollidiert seid, verliert ihr eines eurer Leben. Nichtsdestotrotz kann sich der Schwierigkeitsgrad von 'Phalanx' auch auf der einfachen Schwierigkeitsstufe wirklich sehen lassen. Zahlreiche gegnerische Raumschiffe attackieren euch gleichzeitig und feuern ihre Schüsse ab, während ihr auch noch der Umgebung ausweichen müsst, die sich in manchen Leveln auch bewegt.

Gutes Beispiel dafür ist der zweite Level. Hier werdet ihr im mittleren Bereich des Levels zusätzlich noch von einem Wasserstrahl gebremst, der eure Reaktionsgeschwindigkeit heruntersetzt. Nur zwei kleine Bereich ober- und unterhalb des Wassers lassen euch in ungebremster Geschwindigkeit manövrieren. Zusätzlich kommen dann noch Hindernisse hinzu, die nur einen Bruchteil der Höhe durchquerbar machen, da sie den ganzen Rest blockieren. Später kommen euch diese Hindernisse dann auch noch mit hoher Geschwindigkeit entgegen.

Ansonsten zeigt sich das Gameplay so, wie man es erwarten würde. Die Menge an Gegnern und deren Schüsse kann Anfänger schon mal überfordern, trotzdem bleibt das Spiel aber fair und lässt sich mit etwas Übung auch mehr oder weniger meistern. Bossgegner brauchen wie gewohnt etwas länger, bis sie das Zeitliche segnen. Nicht nur schön fürs Auge sind hierbei die verschiedenen Stellen, an denen ein Boss Schaden nehmen kann. Machen euch die Kanonen an der unteren Seite des gegnerischen Schiffs Sorgen? Dann konzentriert euer Feuer auf diese und sie werden schon bald zu Bruch gehen.

Phalanx
Natürlich gibt es reichlich Explosionen.

Der Umfang des Spiels lässt ein wenig zu wünschen übrig. Insgesamt müsst ihr euch durch acht Level kämpfen. Je nachdem wie oft ihr spielt, werdet ihr durchaus ein paar Tage benötigen, um das Spiel zu beenden, da ein Sieg beim ersten Versuch eher unwahrscheinlich ist. Obwohl die Levels untereinander recht abwechslungsreich gemacht sind und oft auch neue Gegner bieten, kommt ihre Gestaltung irgendwie nicht an die von 'Gradius' heran. Weshalb das so ist, ist schwer in Worte zu fassen - irgendwie scheint das Gameplay beim Klassiker einfach einen Tick ausgereifter zu sein, was angesichts der vielen Vorgänger auch nicht wirklich verwunderlich ist.

Auch technisch ist 'Phalanx' fast eine 1:1-Kopie des gleichnamigen SNES-Titels, schlecht ist das aber keineswegs. Die Grafik kann mit detaillierten Gegnern, einem stets flüssigen Spielgeschehen und satten Farben begeistern, während die Musik - wie gewohnt - in jedem Level mit einer anderen Melodie aufwarten kann und keine Langeweile aufkommen lässt. Den Schüssen und Explosionen fehlt leider merkbar der Bass, so dass diese nicht ganz so gut klingen, wie man es sich gewünscht hätte.

 

Fazit

von Sascha Szopko
'Phalanx' für den GameBoy Advance ist eine würdige Umsetzung des SNES-Titels, mehr aber leider nicht. Grafisch gibt es nichts auszusetzen. Die Levels sind abwechslungsreich und detailliert, die Farben sind kräftig und Slowdowns sucht man im Spiel vergeblich. Die Soundeffekte sind leider nicht wirklich überzeugend, da sie ja fast ausschliesslich aus Explosionen und Schüssen bestehen, die sich über den kleinen Lautsprecher des GBAs nicht wirklich wie Explosionen und Schüsse anhören. Die Musik macht das aber soweit wieder wett, da sie aufgrund ihrer Lautstärke nicht wirklich nur im Hintergrund bleibt. Abgesehen von einigen kleinen Änderungen bei der Grafik und dem Gameplay ist alles beim alten geblieben, so dass sich ein Kauf für Kenner des Originals nicht wirklich lohnen dürfte. Sehr schade, man hat sich bei 'Gradius Advance' schliesslich auch ins Zeug gelegt und komplett neue Levels erschaffen. Wer aber einfach simple Shoot'em Up-Action sucht und des Konkurrenten 'Gradius Advance' schon überdrüssig geworden ist, kann bedenkenlos zu 'Phalanx' greifen, sofern er nicht schon das Original auswendig kennt.  

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