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Test - Port Royale 4 : Ahoi, ihr Landratten!

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Greift zu, wenn...

… ihr Freude am Zahlenverschieben in karibischem Ambiente habt.

Spart es euch, wenn...

… wenn ihr euch bei Handelssimulationen mit euren Untergebenen identifizieren müsst, um Motivation zu schöpfen.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Trockene Geschäfte im paradiesischen Nass

Port Royale 4 ist eine gute Handelssimulation mit Besiedlungs-Anteilen, die ein wenig Einarbeitung erfordert, aber das ist keineswegs ein Nachteil. Der Spielablauf ist komplex genug, um mein Oberstübchen stets auf Trab zu halten. Besonders der Ausbau der Städte mit seinen mehrfach verschachtelten Verknüpfungen zwischen Warenverkehr, Einwohnerzufriedenheit und allgemeinem Stadtbild erfordert viel Feingefühl, wodurch die Herausforderung durchweg zu unterhalten weiß. Dabei verzichtet Port Royale 4 auf übermäßige Zufallsfaktoren. Handelspreise, kriegerische Aktionen und das Stadtmanagement lassen sich gut berechnen.

Das ist einerseits schön, weil man logischen Grundregeln folgen kann, andererseits vielleicht ein wenig zu vorhersehbar. Das Spiel erfüllt seine Pflicht nämlich mit der Leidenschaft eines Steuerberaters. Die Simulation ist akribisch, nur leider etwas leb- und leidenschaftslos. Abseits von ein paar abstrakten Intros in Ölmalerei-Stil, die nur in der Kampagne vorkommen, und kleinen Portraits von Vizekönigen und Kapitänen, spürt man keinen Kontakt zu Land und Leuten beziehungsweise deren Kultur oder Schicksal. Ein großer Anteil besteht aus reiner Zahlenschieberei, die in der ein oder anderen Kategorie gerne etwas übersichtlicher ausfallen dürfte. Wer solcherlei Tiefgang an einer Wirtschaftssimulation schätzt, wird zweifellos bestens unterhalten. Unter diesen Umständen jedoch den aufregendsten Teil ebenfalls in ein trockenes Schachspiel zu verwandeln – die Rede ist von den nun rundenweise ablaufenden Seeschlachten – empfinde ich als zweischneidig, da es trotz Sonder-Perks an strategischer Finesse und Überraschungsmomenten fehlt.

Kurzum: An der Simulation habe ich wenig auszusetzen, aber wer gerne Pixelmännchen beim Leben und Leiden zusieht, wird bei verwandten Genrevertretern besser befriedigt.

>> Nichts für Landratten: Die 10 besten Piraten-Spiele

Überblick

Pro

  • großes Handelsgebiet
  • funktionale, wenn auch eher simple Grafik
  • logischer Spielaufbau
  • nettes Karibikambiente
  • kurze, aber unterhaltsame Kampagnenkapitel
  • viel Mikro-und Makromanagement

Contra

  • unübersichtliche Einzelmenüs
  • überwiegend trockene Präsentation
  • Runden-Seeschlachten ohne Überraschungen
  • virtuelle Zeit recht langsam (maximal 3x)

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