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Test - Project Zero 2 : Project Zero 2

  • PS2
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Etwas seltsam ist dabei, dass die Anzahl der Kämpfe im Vergleich zu 'Project Zero' eher noch zugenommen haben und die Rätseldichte zurückgegangen ist – sie besteht größtenteils nur noch aus der Suche nach Schlüsseln und neu geöffneten Türen. Dazu kommt, dass ihr nun weniger oft schon bekannte Gebiete durchforsten müsst und dadurch der Spielablauf noch geradliniger ausgefallen ist. Kenner des Erstlings und Fans von Action-Adventures sind dadurch etwas unterfordert. Der Umfang des Spiels hat überdies zwar zugenommen und ist durch das Dorfszenario etwas abwechslungsreicher, die Spielzeit ist aber leider nicht markant angestiegen. Reizvoll ist hingegen das Upgraden der Kamera, das nun komplexer ausgefallen ist. Mittels zu findendem Zubehör und Spezialkugeln könnt ihr eure 'Waffe' aufrüsten und dieser neue Fähigkeiten geben, um so beispielsweise Gegner zu verlangsamen oder sie sichtbarer zu machen. Neu ist das Radio. Ihr findet im Spiel öfters Kristalle, die äußerst unheimliche Sprachfetzen aufgezeichnet haben und die über das Radio abspielbar sind. So erfahrt ihr neue Details zur Story und den (meist nun gespenstischen) Personen und deren Schicksal im Dorf und beim Ritual.

Schaurig-schöner Horror
Abseits dieser Mankos kann 'Project Zero 2: Crimson Butterfly' mit denselben Stärken aufwarten, die schon beim Vorgänger überzeugten. Die Horror-Atmosphäre ist einfach im wahrsten Sinne des Wortes unheimlich gut. Alle paar Schritte hört ihr ein beklemmendes Geräusch, vernehmt ein Stöhnen oder das Kichern eines Kindes und trefft tatsächlich immer mal wieder auf kurz auftauchende Geister – mal seht ihr in einem entfernten Gang ein gespenstisches Mädchen vorbeieilen, mal starrt euch kurz aus einer dunklen Ecke ein alter Mann an, ein weißer Arm packt euch, ein toter Mönch steht plötzlich im Weg, eine wabernde Erscheinung spricht zu euch, eine Türe poltert, ein unheimliches Wesen schwebt durch die Gegend oder eine untote Leiche baumelt aufgeknüpft von der Decke. Selbst nervenstarke Naturen dürften sich in solchen Momenten erschrecken. Die Gruselatmosphäre wird dadurch noch verstärkt, so dass sich vieles nicht zuletzt durch die spannende Story im Kopf des Users abspielt und auf vordergründige Splatter-Effekte verzichtet werden kann.

Grafisch hat sich 'Project Zero 2' im Vergleich zum Erstling noch mal gesteigert und bietet eine sehr gute Optik. Insbesondere die Texturen können sich absolut sehen lassen und auch der Detailgrad und der visuelle Abwechslungsreichtum in den unheimlichen Szenarien können punkten. Dazu kommen hübsch eingesetzte Effekte wie Griselfilter, Schwarz-Weiß-Passagen und Streifen und Verschmutzungen wie bei einem alten Film. Ein besonderes Lob muss man für die vielen alptraumhaften Zwischensequenzen aussprechen – diese sind sehr geschickt platziert und unterstützen die Atmosphäre ausgezeichnet. Ebenfalls löblich sind der vorhandene 60 Hz-Modus und die sehenswerten Wettereffekte.

Es gibt aber auch Kritikpunkte: Die Animationen der Spielcharaktere sind passend zur Steuerung ziemlich hakelig und starr ausgefallen. Ebenfalls nicht gerade hilfreich in punkto Steuerung sind die vielen Kamerawechsel, die aber immerhin noch weiter für eine filmreife Grusel-Atmosphäre sorgen. Ein wichtiger Punkt für die tolle Horrorstimmung ist aber natürlich auch der Sound mit seinen vielfältigen Gruselgeräuschen und der nur selten einsetzenden Musik. Einzig die englische Sprachausgabe fällt da etwas ab, dafür gehen die deutschen Untertitel weitgehend in Ordnung.

 

Fazit

von David Stöckli
Keine Frage, 'Project Zero 2' bietet eine hervorragende Grusel-Atmosphäre und viele Schreckmomente gepaart mit einer spannenden Story. Ebenfalls positiv hervorzuheben sind die tolle Grafik und der unheimliche Sound. Leider bin ich vom horrorlastigen Action-Adventure aber ein wenig enttäuscht. Spielerisch ist das Ganze ziemlich einfach und anspruchslos ausgefallen und die Foto-Duelle sind eher nervig als unterhaltsam. Trotzdem: Wer ein Horror-Fan ist und den Vorgänger mochte, kann im Grunde bedenkenlos zugreifen.

Überblick

Pro

  • geniale Gruselatmosphäre
  • atmosphärische Grafik
  • spannende Story

Contra

  • anspruchslose Rätsel
  • hakelige Steuerung
  • nervige Kämpfe

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