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Test - Project Zero 3: The Tormented : Project Zero 3: The Tormented

  • PS2
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Pimp my camera!

Erwähnte Punkte beim Bezwingen von Geistern finden im altbekannten Tuning-System für die Camera Obscura ihren Einsatz und ermöglichen euch, die exorzistischen Fähigkeiten eurer unkonventionellen Waffe kräftig aufzumotzen. Dabei stehen von zusätzlichen Funktionen wie das kurzzeitige Lähmen von Geistern bis hin zu konventionellen Verbesserungen wie dem Vergrößern eurer Reichweite so einige Verbesserungsmöglichkeit zur Verfügung. Was in dieser Hinsicht aber eine Veränderung zu den Vorgängern darstellt ist das jeder der drei Protagonisten im Spiel eine eigene Kamera hat, die entsprechend separat in ihren Werten verbessert werden muss. Das Punktekonto teilen sich alle Helden aber, so dass ihr euch gut überlegen solltet, wie ihr die Punkte aufteilt ohne irgendwann mit einem Spielcharakter mit einer schwächlichen Kamera dazustehen.

Zu Dritt gegen das Böse

Wenig überraschend hat Tecmo versucht den verschiedenen Charakteren auch abseits der separaten Kameras ein wenig Bedeutung einzuhauchen. So haben alle Charaktere die ein oder andere exklusive Fähigkeit die im Spielverlauf nützlich wird. So kann die eher zierliche Miku durch sehr enge Zwischenräume schleichen, die für andere eine Sackgasse bedeuten, und hat allgemein die besten Fähigkeiten um im Kampf gegen die Geister zu bestehen, unter anderem die Möglichkeit die Zeit vorübergehend zu verlangsamen um bessere Bilder schießen zu können. Kei Amakura – bezeichnenderweise der einzige Mann im Verbund – hingegen hat die einmalige Fähigkeit sich vor Geistern zu verstecken, um so Kämpfen zu entgehen. Dies ist in der Theorie zwar keine schlechte Idee, vor allem weil die exorzistischen Fähigkeiten von Kei in Kämpfen stark zu wünschen übrig lassen, findet in der Praxis aber nur begrenzt Anwendung da es immer noch am besten und sichersten ist entdeckte Geister zu bezwingen als diese einfach zu entgehen. Zu guter Letzt wäre da noch die eigentliche Hauptfigur Rei, welche mit einem speziellen Blitz ausgestattet ist, welcher es euch erlaubt, Geister zurückzuwerfen und kurzzeitig zu lähmen, falls diese euch zu nahe kommen.

Horror vom Feinsten

Auch wenn spielerisch bei ’Project Zero 3: The Tormented’ also wenig neues geboten wird, und genau genommen auch die Story samt Aufbau an die Vorgänger erinnert, so lässt sich eines doch keineswegs abstreiten: Die Gruselatmosphäre, welche die Entwickler hier mal wieder auf die DVD gezaubert haben, ist einmalig gut. Wie gewohnt verschwimmen im Spiel die Grenzen zwischen dezenten Unwohlsein gepaart mit schaurigen Details an den Schauplätzen und richtigen Schockmomenten, bei denen ein Geist plötzlich auftaucht und so für den ein oder anderen Moment erhöhten Herzschlags sorgt. Wer sich für beide Arten des Horrors begeistern kann wird hier vorzüglich bedient.

Erwartungsgemäß ist ’Project Zero 3: The Tormented’ das technisch bisher beste Spiel der Serie. Grosse Veränderungen zu den Vorgängern solltet ihr dabei aber nicht erwarten, viel mehr wird auch optisch auf Bewährtes gesetzt. Das gilt sowohl für die typisch japanisch gestalteten Charaktere, inklusive der teils absolut genial schrecklichen Geister und derer tragischen Geschichten, als auch die schaurigen und heruntergekommenen Schauplätze, bei denen das Gruseln gleich noch einmal leichter fällt. Grafische Highlights sind dabei neben den allgemein sehr atmosphärischen Umgebungen vor allem die Geister, welche in ihrer wabernden Gestalt herrlich zur Geltung kommen. Nur die Animationen der noch lebenden Figuren sind leider wieder einmal etwas mangelhaft und wirken hölzern.

Sowohl Musik als auch Soundeffekte werden im Spiel sehr spärlich eingesetzt. Dies sorgt aber umso mehr für Spannung, da der dezente Klangteppich einem oftmals im Dunkeln lässt, wenn es darum geht, Bedrohungen vorauszusehen. So hört ihr schon mal das Weinen eines kleinen Kindes oder verstörende Stöhngeräusche während ihr durch scheinbar leere Gänge schleicht und bereitet euch auf das schlimmste vor, während letztlich dann aber gar nichts passiert. Die Stimmen eurer Widersacher aus dem Jenseits sind wie gehabt herrlich schauerlich und geben den Kämpfen die letzte Würze. Abseits der Spektralwesen ist die englische Sprachausgabe aber leider nicht ganz so gelungen und wirkt etwas aufgesetzt. Dass die englischen Stimmen dabei alles andere als Lippensynchron erklingen, verstärkt dies noch.

Fazit

von Sascha Szopko
Alles beim Alten im Land des Horrors: ’Project Zero 3: The Tormented’ ist eine würdige Fortsetzung des Geschehens rund um die Camera Obscura und deren Benutzer, das ist dann aber leider auch alles. Spielerisch bedeutungsvolle Neuerungen lässt das Spiel insgesamt vermissen. Für den hoffentlich geplanten vierten Teil der Serie wäre es sehr wünschenswert, wenn sich Tecmo zumindest der hakeligen und betagten Steuerung annimmt - vor allem während der Kämpfe in der Egoperspektive stört diese. Nichtsdestotrotz können Fans der Vorgänger hier bedenkenlos zugreifen, geboten wird wie gewohnt Horror vom Feinsten, der nun aber mehr denn je etwas spielerische Überarbeitung und etwas anspruchsvollere Rätsel vertragen könnte.

Überblick

Pro

  • geniale Gruselatmosphäre
  • gelungene Schockmomente
  • spannende Story
  • cineastische Kameraperspektiven ...

Contra

  • ... welche teils die Kontrolle erschweren
  • hakelige Steuerung
  • Kämpfe manchmal frustrierend
  • etwas anspruchslose Rätsel

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