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Test - R.I.P.D.: The Game : Lahme Lizenzballerorgie

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Der Publisher Atlus und das Entwicklerstudio Oldschool Games servieren uns mit R.I.P.D. The Game das Spiel zum gleichnamigen Action-Film mit Ryan Reynolds und Jeff Bridges. Dabei stellt sich mal wieder die Frage: Der übliche Lizenzschrott oder eine positive Überraschung?

Jedes Mal, wenn zu einem halbwegs interessanten Kinofilm ein Videospiel erscheint, macht sich in der Gameswelt-Redaktion umgehend ein intensives Gefühl der Skepsis breit. In der Vergangenheit gab es einfach schon viel zu viele Lizenzgurken, sodass die Erwartungshaltung auch bei R.I.P.D. The Game ziemlich niedrig war. Wie sich herausstellen sollte - zurecht.

Das Spiel basiert auf dem gleichnamigen Film mit Ryan Reynolds und Jeff Bridges, der hierzulande jedoch erst am 29. August 2013 in den Kinos anlaufen wird. Wie in der Filmvorlage schlüpft ihr in die Rolle von einem der beiden Protagonisten und müsst quasi als Gesetzeshüter des Himmels unzählige Dämonen, Monster und ähnliche Kreaturen ausschalten, bevor sie die Welt der Lebenden unsicher machen können. Schon im Film ist die Handlung ziemlich platt, doch das Spiel kann das locker übertreffen. Bis auf ein paar Standbilder und kurze Einblendungen gibt es eigentlich nichts, was man ruhigen Gewissens als "Präsentation" oder "Hintergrundgeschichte" bezeichnen könnte. Alles wirkt platt und belanglos.

Ziemlich gleiches Duo

Dabei bilden die Charaktere Nick und Roy keine Ausnahme. Die beiden haben keinerlei individuelle Persönlichkeit und sind quasi beliebig austauschbar. Und wenn wir schon beim Thema "austauschbar" sind - das gilt auch für das Spielgeschehen. Einen Großteil der Zeit verbringt ihr damit, euch durch sieben Schauplätze zu ballern, die wiederum in fünf Runden unterteilt sind. Diese Dauergefechte erinnern an die sogenannten Horde-Karten beziehungsweise Horde-Spielmodi aus anderen Action-Spielen. Ihr tretet immer größeren und stärker herausfordernden Wellen von Monstern gegenüber, bis ihr das Ende des jeweiligen Abschnitts erreicht habt.

Was in den ersten Minuten noch etwas Spaß macht, versinkt schon wenig später unweigerlich im Sumpf der Eintönigkeit. Zwar könnt ihr mit Kill-Streaks kurzzeitig einige Spezialfähigkeiten freischalten und eure Waffen aufrüsten. Doch das alles täuscht nicht darüber hinweg, dass R.I.P.D. The Game nichts anderes als stumpfes Geballer ohne Abwechslung oder erfrischende Ideen ist. Lediglich der Endgegner stellt einen kleinen Höhepunkt dar.

Für ein auf kooperative Action ausgelegtes Spiel macht R.I.P.D. The Game zudem sehr viel falsch. Die miese Wegfindung der Monster, das kaum erkennbare Treffer-Feedback, die schlechte Zielfunktion und die mangelnde Übersicht machen euch das Leben unnötig schwer. Zudem läuft das Matchmaking extrem schleppend ab, Mitspieler verlassen oftmals mitten im Geschehen das Spiel und KI-Kameraden gibt es nicht. Auch die akustische und optische Präsentation des Spiels ist nicht mehr als Durchschnitt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken

Irgendwie hege ich bei der Veröffentlichung von Spielen, die auf einer Filmlizenz basieren, noch immer die Hoffnung auf eine gute Umsetzung - obwohl ich es mittlerweile eigentlich besser wissen müsste. R.I.P.D. The Game ist eines dieser unrühmlichen Beispiele dafür, wie man eine zumindest halbwegs brauchbare Vorlage noch unterbieten kann. Finger weg von diesem Mist!

Überblick

Pro

  • Originallizenz
  • Koop-Action

Contra

  • miese Wegfindung
  • schlechte KI
  • unzureichendes Matchmaking
  • eintöniges Spielgeschehen
  • flache Charaktere
  • lasche Präsentation

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