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Test - Rallisport Challenge 2 : Rallisport Challenge 2

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Einsteigerfreundliches Suchtprogramm
Das Renngeschehen selbst gibt sich recht unkompliziert. Fahrzeug-Tuning ist vorhanden, bietet aber vergleichsweise relativ wenige Optionen, die zudem das Fahrverhalten nicht so heftig beeinflussen – ihr könnt jedes Rennen auch mit den Standard-Einstellungen bestreiten und gewinnen. Erfreulich: DICE hat es möglich gemacht, dass ihr den Großteil der Einstellungen vornehmen könnt, während im Hintergrund die Strecke geladen wird - eine prima Idee, welche die Wartezeiten beim langen Nachladen erheblich verkürzt. Zudem könnt ihr eure Einstellungen jederzeit abspeichern und euch so feste Setups beispielsweise für Eis, Schnee oder Schlamm erstellen, ohne jedes Mal erst alle Details neu festlegen zu müssen.

Das Fahrverhalten der zahlreichen Fahrzeuge – darunter wahre Massen an originalen Wagentypen inklusive der berüchtigten B-Gruppe – zeigt sich recht gutmütig, wobei angenehm auffällt, dass sich auch wirklich alle Fahrzeuge anders steuern lassen. So hat der eine Bolide mehr Speed und Beschleunigung, der andere liegt hingegen besser in den Kurven. Insgesamt steht bei der wilden Heizerei das Tempo im Vordergrund – fahrerische Finessen beim Kurvenfahren oder großartige Rücksicht auf den Untergrund müsst ihr nur selten an den Tag legen, was das Ganze recht unkompliziert gestaltet und den Einstieg immens erleichtert.

Dazu trägt auch das gut nachvollziehbare, wenn auch streckenweise wenig realistische Fahrverhalten der Boliden bei. Die Steuerung ist sehr direkt ausgefallen, die Boliden reagieren sofort und ohne Zögern auf eure Lenk- und Beschleunigungsmanöver. Generell steht die einfache Steuerung im Vordergrund, während der Einfluss der Rahmenbedingungen die zweite Geige spielt. Damit wir uns nicht missverstehen: in diesem Fall bedeutet Arcade nicht, dass die Sache einfach nur simple Heizerei ist, denn bereits nach wenigen Rennen packt einen die Sucht und es gibt ein regelrechtes 'Ein Rennen geht noch'-Gefühl, welches dafür sorgt, dass die kurze Rallye-Session schnell zu einer durchgezockten Nacht werden kann.

Ähnlich gutmütig zeigt sich auch das Schadensmodell. Zwar werden Schäden in der normalen Stufe optisch voll dargestellt, auf das eigentliche Fahrverhalten ist der Einfluss jedoch gering. Lediglich im 'schweren' Schadensmodus sind Beeinträchtigungen deutlicher spürbar im Hinblick auf Geschwindigkeit und Lenkverhalten. Reparaturen gibt es zwischen den meist nur wenigen Rennen eines Wettbewerbes übrigens nicht – ihr startet stets mit einem voll funktionsfähigen Boliden eurer Wahl.

Technisch erneut auf der Höhe der Zeit
Wo 'RalliSport Challenge 2' wieder einmal kräftig punkten kann, ist vor allem die Grafik, denn die ist streckenweise wirklich vom Feinsten. Das geht los mit den sehr akkurat dargestellten Fahrzeug-Modellen, die viele Details von Schlieren auf der Scheibe bis hin zur Verschmutzung der Karosserie bieten. Begeistern können einen jedoch vor allem die wunderschönen Umgebungen, die nicht nur viele Details bieten, sondern auch nicht an hübschen Animationen wie auffliegenden Vögeln sparen. Wogender Nebel, Staubwolken oder dichte Regenschwaden sorgen für reichlich Augenschmaus. Da kommt die Konkurrenz derzeit nicht einmal annähernd heran.

Störend wirken hierbei nur das gelegentliche Aufpoppen von Bäumen bei waldreichen Pisten und die Tatsache, dass viele Pisten doch sehr denen aus dem Vorgänger ähneln. Im Multiplayer-Modus wurde allerdings die Grafik offenbar etwas zurückgeschraubt, denn hier wirken die Texturen teilweise etwas schwächer als im Einzelspieler-Modus. Sehr schön: ihr könnt nach dem Rennen Replays nicht nur mit verschiedenen Optionen ansehen, sondern auch auf der Xbox abspeichern.

Auch bei der Akustik gibt es wenig zu bemängeln. OK, der Soundtrack kann wieder einmal vernachlässigt werden und dümpelt auf üblichem Rennspiel-Niveau herum. Dafür bietet 'RSC 2' satte Fahr- und Motorengeräusche sowie glasklare Ansagen der Kopiloten. Erstere verändern sich zudem auch abhängig von eurer gewählten Kamera-Perspektive, wobei deren Auswahlmöglichkeiten ebenfalls wenig Wünsche offen lassen, sieht man mal von der etwas hässlichen Cockpit-Perspektive ab.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Man darf nicht den Fehler machen, 'RalliSport Challenge 2' mit Spielen wie 'Colin McRae' oder 'Richard Burns Rally' zu vergleichen, denn 'RSC 2' ist deutlich auf die Arcade-Schiene ausgerichtet. Auch wenn mehr Realismus in Bezug auf das Fahrverhalten vorhanden ist als beim ersten Teil, so ist 'RSC 2' weiterhin nichts für Rallye-Puristen. Wer jedoch auf Eis oder Schotter mal so richtig Gas geben will, ist bestens aufgehoben. Das Spiel bietet jede Menge Abwechslung, exzellente Grafik und nicht zuletzt auch einen dicken Batzen Spielspaß. Auch der Online-Modus weiß zu überzeugen, trotz einiger Design-Schnitzer. Unterm Strich also absolut empfehlenswert für alle, die die Nase voll haben von Formel 1, DTM & Co und nicht unbedingt eine beinharte Simulation bevorzugen.

Überblick

Pro

  • beeindruckende Streckengrafik
  • sehr guter Fahrzeug-Sound
  • abwechslungsreiche Wettbewerbe
  • sehr einsteigerfreundlich
  • tonnenweise Unlockables
  • stark verbessertes Fahrzeug-Verhalten

Contra

  • gelegentliche Popups und Texturschwächen
  • kein Saison-Modus
  • Strecken nicht auf Mehrspieler-Maximum ausgelegt
  • Schwächen im Balancing der Schwierigkeitsgrade

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