Test - Ratchet & Clank : Ratchet & Clank

Drek, der fiese Bösewicht.

Waffen und Tools mit Sinn und Verstand
Spielerisch wird euch eine wilde und vor allem sehr abwechslungsreiche Mischung aus Plattform-Elementen, Adventure und reichlich Action geboten. Für den Kampf und eure Aufgaben stehen euch reichlich witzige Waffen und Gadgets zur Verfügung, die nicht nur originell sind, sondern samt und sonders auch ihren Zweck im Spiel haben. So gibt es Schlossknacker, Metalldetektoren, Sauerstoffhelme, Magnetstiefel, Helipacks oder Schwunghaken und vieles mehr, welche euch vor allem bei den Plattform-Einlagen zur Seite stehen.

Bei den Waffen regiert ebenfalls die Vielfalt und Originalität. So gibt es eher normale Waffen wie Flammenwerfer, Blaster und Verwüster, aber auch bizarre Gerätschaften wie die Saugkanone, mit der kleinere Gegner einfach weggesaugt und wenn der Tank voll ist als Geschoss missbraucht werden. Oder Bomben-Handschuhe, die kleine Roboter losjagen, welche zum Gegner laufen und sich mit fiesem Kichern mit selbigem in die Luft sprengen. Beeindruckend dabei ist, dass wirklich alle Waffen auch zum Einsatz kommen, es ist fast unmöglich, ein Level nur mit einer einzigen Waffe zu bestreiten, da auch die Gegner in Bezug auf Nahkampf, Fernkampf, Bewegung, Schnelligkeit, Größe und Stärke bunt gemischt sind.

Natürlich könnt ihr verschiedene Gegenstände auch käuflich erwerben. In der Nähe eurer Landezonen auf den jeweiligen Planeten steht immer ein Automat, an dem ihr Waffen kaufen oder aber eure Munition nachbestücken könnt. Als Währung dienen Schrauben und Muttern, die ihr überall in den Levels in Massen findet und die zudem auch in Kisten versteckt sind oder von erledigten Gegnern fallengelassen werden. In besagten Kisten findet ihr aber nicht nur Schrauben, sondern hier und da auch Munition oder aber Lebenskugeln, welche eure Trefferpunkte wieder auf Vordermann bringen. Allerdings ist Vorsicht angesagt, denn einige Kisten entpuppen sich als Minen, die bei Berührung scharf werden.

Die Sichtweite in den Levels ist immens.

Schneller Zugriff auf alles
Gut gelöst ist gerade in Bezug auf die vielen Tools das Interface. Ihr könnt in eurem Inventar bis zu acht Waffen auf eine Schnellauswahl legen. Im Spiel drückt ihr dann einfach die Dreieck-Taste und könnt mit dem Analog-Stick die jeweilige Waffe auswählen. Standardmäßig ist Ratchet mit einem Schraubenschlüssel bewaffnet, der nicht nur zum Schlagen und Werfen geeignet ist, sondern mit dem auch einige andere Aufgaben zu lösen sind. Im Menü habt ihr zudem einzelnen Zugriff auf Waffen, Gegenstände und Gadgets.

Ebenso gut wie das Interface ist auch die Steuerung aus der Third-Person-Perspektive geraten. Der Analog-Stick dient zum Laufen und Rennen, mit der X-Taste wird gesprungen, Quadrat ist der Schraubenschlüssel und Kreis die aktuelle Waffe. Gegner, die in Schussrichtung und -weite stehen, werden mit einem grünen Kreis markiert, alternativ könnt ihr mit der L1-Taste auch manuell zielen, was bei weiter entfernten Gegnern angesagt ist. Zudem könnt ihr euch mit den Schultertasten auch umsehen, wobei es in seltenen Fällen vorkommt, dass die Sicht etwas versperrt ist. Ergänzend gibt es einige Kombinationen, speziell in Bezug auf die Ausrüstung, welche euch im Spiel jeweils erklärt werden.

Simpler geht es kaum: die Schnellauswahl.

Grafisches Feuerwerk im Comic-Stil
Auf der grafischen Seite erwartet euch ein grandioses und ideenreiches Feuerwerk in bester Comic-Qualität. Die Entwickler konnten dank einer Technologie-Partnerschaft die Engine aus 'Jak & Daxter' benutzen und haben diese noch kräftig modifiziert und erweitert. Als Ergebnis wird euch eine wunderschöne und detailreiche Grafik geboten, die nur so vor sehenswerten Effekten strotzt. Die Spielwelten sehen schlicht umwerfend aus und sind abwechslungsreich wie bei kaum einem anderen Spiel. Da gibt es Lavawelten, Ressorts am Meeresstrand, grünlich-giftige Laboratorien und vieles mehr. Schon bei der Landung auf einem Planeten haut es einen fast vom Stuhl, wenn sich vor einem eine riesige Stadt ausbreitet, über deren Dächern zahllose Raumschiffe und andere Flugvehikel umherhuschen und Explosionen aufleuchten. Dabei geht noch nicht einmal die Performance in die Knie. Ergänzt wird das Ganze durch toll gestaltete Charaktere, Wesen und Roboter sowie schicke Animationen.

Ebenso wie die optische Kulisse kann auch der akustische Teil voll überzeugen. Neben einer flotten und abwechslungsreichen Hintergrundmusik kann dabei vor allem die Sprachausgabe gefallen, wobei es zwischen den einzelnen Sprachen (das Spiel ist multilingual) kaum Qualitätsunterschiede gibt. Die Stimmen passen erstklassig zu den Charakteren und die Dialoge in Form von schicken Zwischensequenzen sind derart gut gemacht, dass man sie sich mit Vergnügen zu Ende anhört. Dasselbe Qualitätsniveau wird auch bei den zahlreichen Soundeffekten gehalten.

Fazit

von Andreas Philipp

Wie schon im Vorfeld abzusehen war, ist Insomniac mit 'Ratchet & Clank' ein echter Geniestreich gelungen. Abgesehen von den wunderschön gestalteten und abwechslungsreichen Welten und den liebenswerten Charakteren bietet das Spiel nicht nur eine Menge Humor, sondern schlicht und einfach Spielspaß pur. Die Mischung aus Plattform-Elementen, Baller-Action und Adventure geht einfach perfekt auf und lässt zu keiner Sekunde Langeweile aufkommen. Für ordentlich Spieltiefe sorgen etliche abwechslungsreiche Aufgaben und ein umfangreiches Repertoire an Waffen und Gadgets, die mit Hirn eingesetzt werden wollen, aber dank ausgeklügeltem Interface auch Einsteiger nicht in die totale Verwirrung stürzen. Ein hervorragendes Spiel ohne nennenswerte Schwächen und damit ein Pflichttitel für die kalten Herbstabende!