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Test - Reservoir Dogs : Reservoir Dogs

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Treffer an Polizisten, Wächtern und anderen Kontrahenten füllen zudem einen Adrenalinbalken auf. Ist dieser voll, startet ihr per Knopfdruck das so genannte Bullet Festival – eine Mischung aus Bullet-Time und Fokus-Modus. Dieser Special-Move eignet sich hervorragend, um allzu aufdringliche Feinde in Schach zu halten. Werdet ihr verletzt, ist das nur halb so schlimm. Überall findet ihr Erste-Hilfe-Kästen, an denen ihr die Lebensenergie wieder auffrischen könnt. Aufgrund der recht dämlichen KI der Gegner sind die Shootouts jedoch recht eintönig und wenig fordernd. Nicht selten stolpern Wachmänner einfach an euch vorbei und reagieren viel zu langsam. Hinzu kommen die etwas ungenaue Steuerung sowie eine störrische Kamera, die gerne an nahe gelegenen Objekten hängen bleibt.

Schmeiß die Waffe weg!

Ein besonderer Clou ist jedoch das Bedrohungssystem. Schnappt euch einen Zivilisten als Geisel und droht, diesen zu erschießen. Wachmänner geben diesem Druck schnell nach, während Polizisten erst auf konkrete Gewaltanwendung reagieren. Haben sie einmal die Waffe niedergelegt, dirigiert ihr sie per Analog-Stick an eine Mauer und lasst sie niederknien. Ha, kaltgestellt! Achtet jedoch immer auf euren Rücken, denn einige Gesetzeshüter greifen bei zu geringer Bedrohung erneut zur Waffe. Im Notfall exekutiert ihr die Geisel vor den Augen der Cops – brutal, aber effektiv. Überhaupt lohnt es sich, mit möglichst wenig Waffengewalt durch die Kapitel zu marschieren – als Belohnung winkt eine positive Bewertung der Gangsteraktivitäten. Sammler kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Sackt die versteckten Blaupausen in den Levels ein, um Extras, wie Videos und Artworks, freizuschalten.

Weitere Abwechslung bieten die Fahrmissionen. Hinter dem Steuer eines wuchtigen Ami-Schlittens liefert ihr euch packende Verfolgungsjagden, versucht, an der Stoßstange eines Kollegen kleben zu bleiben, oder rammt einige Rivalen möglichst unsanft vom Asphalt. Die Steuerung der Wagen ist zwar stellenweise etwas schwammig, weist aber keine gröberen Fehler auf. Manchmal greift ihr während der Fahrt zur Waffe, um andere Autos in die Luft zu jagen. Dadurch steigt wie bei den Actioneinlagen der Adrenalinspiegel, der bei voller Aufladung einen kurzzeitigen Geschwindigkeitsschub verleiht. Klingt so weit alles ganz nett, doch insgesamt bietet 'Reservoir Dogs' einfach zu wenig Abwechslung, da sich die Spielmechanismen zu schnell und vor allem zu oft wiederholen. Das Missionsdesign ist im Ansatz gelungen, doch selbst das innovative Bedrohungssystem verliert recht schnell an Reiz. Hinzu kommen die bereits erwähnten Probleme mit der KI und der Kamera.

Nicht hübsch, aber sehenswert

Ok, die Grafik von 'Reservoir Dogs' gewinnt wahrlich keinen Blumentopf. Matschige Texturen, kantig wirkende Charaktere und teilweise extrem hässliche Treppcheneffekte vermiesen die Optik. Dem gegenüber stehen jedoch überwiegend tolle Animationen, eine fast schon kinoreife Inszenierung der Zwischensequenzen sowie einige schicke Spiegeleffekte (beispielsweise auf dem Marmorboden des Bankgebäudes). Soundtechnisch sieht es insgesamt besser aus. Neben dem tollen Film-Soundtrack erwartet euch eine gelungene (englische) Sprachausgabe, bei der Michael Madsen persönlich mitwirkt. Alle anderen Akteure des Films glänzen traurigerweise mit Abwesenheit – ihre Ersatzleute machen aber einen guten Job.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Für das Spiel müsste es eigentlich zwei Wertungen geben. Fans der Filmvorlage laben sich an der tollen Atmosphäre des Kultstreifens und erfreuen sich an den neuen Aspekten, die der Konsolentitel aufdeckt. Ohne diesen Bonus sieht es jedoch schon etwas anders aus: Blöde KI-Gegner, zu wenig Abwechslung und altbackene Grafik. Glücklicherweise gibt es einige gute Ideen, wie das Bedrohungssystem, die 'Reservoir Dogs' letztendlich noch über den Durchschnitt hinweghelfen. Tarantino-Fans dürfen zugreifen, alle anderen sollten jedoch unbedingt eine Probepartie absolvieren.

Überblick

Pro

  • innovatives Bedrohungssystem
  • Flair der Filmvorlage gut eingefangen
  • toller Soundtrack

Contra

  • altbackene Grafik
  • dämliche Gegner-KI
  • insgesamt zu wenig Abwechslung
  • Steuerung und Kamera mit Macken

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