Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Rise of Legends : Rise of Legends

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Auch in den mitreißenden Multiplayer-Partien auf den insgesamt 42 mitgelieferten Karten gab es in unseren Testläufen keine nennenswerten Balancingprobleme. Hier kommt übrigens das geschickte Dominanzsystem zum Tragen. Habt ihr beispielsweise als Erstes eine bestimmte Menge Rohstoffe gesammelt, bekommt ihr Zugriff auf einen Bonus – bis der Gegner euch die Dominanz streitig macht. Ganz ohne Macken kommen die Einheiten aber nicht daher. Nicht selten verhaken sich diese an Objekten der Karte und mit der Wegfindung ist es manchmal ebenfalls nicht weit her. Alte Kinderkrankheiten des Genres, die zwischenzeitlich eigentlich als geheilt betrachtet werden sollten.

Fast schon zu viel

Doch zurück zu den Eigenarten des Spiels. Jede Stadt umgibt eine Grenze, die eine wichtige Rolle spielt. Gebäude dürfen nur innerhalb des eigenen Territoriums errichtet werden und auf feindlichem Boden erleiden eure Einheiten sogar Zusatzschaden – eine weitere taktische Komponente. Doch damit nicht genug: Neutrale Söldnerstationen, Städte oder Zechen warten nur darauf, von euch übernommen zu werden. Wie ihr das anstellt, bleibt euch überlassen. Friedliche Naturen errichten eine Karawane und mit jeder Warenladung steigt die Chance, dass das Gebäude automatisch in euren Besitz gelangt. Alternativ legt ihr einen großen Betrag an Gold auf den Tisch und übernehmt das Zielobjekt mitsamt allen Wacheinheiten. Wem das zu lange dauert oder zu teuer ist, der geht den militärischen Weg der Eroberung. Spätestens jetzt wird deutlich, wie komplex das Geschehen in 'Rise of Legends' ist – fast schon etwas zu viel des Guten.

Noch nicht genug? Während der drei Solokampagnen verschiebt ihr eure Figur bzw. Armee auf einer Strategiekarte zwischen den Regionen des Landes hin und her. Bevor ihr also das nächste Ziel der Haupthandlung angeht, liegt es an euch, strategisch wichtige Provinzen zu erobern. Das bringt gleichzeitig auch eine gewisse Missionsdynamik ins Geschehen, da der Weg zum Ziel nicht strikt vorgegeben ist. Apropos Missionen: Diese sind recht abwechslungsreich gestaltet. Mal befreit ihr verbündete Soldaten aus den Klauen der Gegner, während ihr wenig später ein packendes Gefecht mit einer Art Bossgegner bestreiten müsst. Lediglich die sich wiederholenden Eroberungs- bzw. Deathmatch-Missionen sind etwas nervig. Nachschub erstellt ihr euch auf Wunsch übrigens selbst, denn dem Spiel liegt ein umfangreicher Editor bei.

Feuerwerk der Effekte

Dass aber auch diese immer wieder Spaß machen, liegt an der opulenten Inszenierung des Geschehens. Das fängt bereits mit der detailverliebten Darstellung der Städte und Einheiten an. Kleine Zahnräder drehen sich an den Gebäuden, Skorpionreiter stacheln ihre Reittiere an und die Transportflieger der Vinci wackeln fast schon unbeholfen durch die Lüfte. Ein wahres Effektfeuerwerk entbrennt spätestens beim Einsatz der Spezialfähigkeiten der Helden. Dann blitzt, kracht und glüht es auf dem gesamten Monitor – ein grandioses Spektakel. Leider kann die Landschaftsgestaltung da nicht ganz mithalten und wirkt stellenweise richtig trostlos. Hatten die Designer am Ende etwa zu wenig Zeit? Na ja, Schwamm drüber.

Zur famosen Optik gesellt sich passend eine nicht minder gelungene Soundkulisse. Dröhnendes Artilleriefeuer, stapfende Roboter und fauchende Drachen werden von einer orchestralen Musik untermalt. Manchmal kommen die Effekte jedoch ein wenig dünn rüber. Die Musik überlagert sich manchmal etwas unglücklich und auch die deutsche Sprachausgabe weist einige unschöne Schnitzer auf. Große Patzer gibt es jedoch nicht.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Holla! 'Rise of Legends' ist ein wahres Strategie-Schwergewicht. Hinter den prachtvoll inszenierten Gefechten steckt dermaßen viel taktischer Tiefgang, wie er von so manchen Konkurrenztiteln nicht mal gemeinsam auf die Waagschale gebracht wird. Man muss seine Augen überall haben und zahlreiche Faktoren berücksichtigen. Grenzen erweitern, Bezirke planen, Städte übernehmen, Forschung betreiben, Helden aufstufen und vieles mehr. Für Einsteiger ist das schon etwas zu viel des guten, während sich Profis freudig die Hände reiben. Ein paar Macken, wie die Wegfindung, die am Ende etwas dünne Story sowie kleine Schnitzer bei Optik und Akustik, verhindern am Ende eine höhere Wertung. Dennoch: Wer anspruchsvolle Strategie sucht sowie von Elfen, Orks und US-Soldaten die Schnauze voll hat, muss unbedingt zugreifen. 'Rise of Legends' ist ein grandios inszeniertes Strategie-Epos.

Überblick

Pro

  • unterschiedliche Fraktionen
  • taktischer Tiefgang
  • variantenreiche Gefechte
  • Strategiekarte ermöglicht Missionswahl
  • toller Multiplayer-Part
  • mächtiger Editor

Contra

  • Wegfindung mit Aussetzern
  • fast schon zu komplex
  • Musikstücke überlagern sich manchmal
  • Eroberungsmissionen zu monoton

Kommentarezum Artikel