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Test - Rune : Rune

  • PS2
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Rune
… bis hin zu verschneiten Städten.

Komplizierte Steuerung aber simples Gameplay
Die Steuerung von 'Rune: Viking Warlord' zeigt sich leider sehr kompliziert. Wie man es sich als Konsolenspieler fast schon gewohnt ist, zeigt die Umsetzung von PC auf Konsole bei Spielen wie 'Rune: Viking Warlord' deutlich die Vorteile von Maus und Tastatur. Während ihr euch auf dem PC nämlich mit der Tastatur fortbewegt und den Blickwinkel präzise mit der Maus kontrollieren könnt, fallen bei der PS2 natürlich beide Aufgaben auf den Controller. Wie schon öfters wurde das Problem hier so gelöst, dass der linke Analog-Stick für die Fortbewegung zuständig ist und der rechte den Blickwinkel bestimmt und verändert. Wie gewohnt, zeigt sich diese Lösung anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, bietet aber nach einiger Einarbeitungszeit eine doch sehr gute Kontrolle über Ragnar und dessen Aktionen. Grosser Kritikpunkt hier ist allerdings, dass die Analog-Sticks nicht wirklich als solche benutzt werden können. Bewegt ihr den linken Analog-Stick nur ganz fein nach vorne, rennt ihr nämlich genau gleich schnell, wie wenn ihr ihn so weit wie möglich nach vorne drückt.

Die Flut an Steuerungsdetails, die es zu kennen gilt, geht aber noch weiter. In der Standardsteuerung, die den schmucken Namen eures Leiters und Gottes 'Odin' trägt, wird nämlich mit den Schultertasten angegriffen. Mit R1 führt ihr einen Schlag aus, mit R2 hebt ihr euer Schild, falls ihr denn ein solches haben solltet. Die L-Tasten braucht ihr, um zwischen den verschiedenen Waffen zu wechseln. Mit der L2-Taste wechselt ihr von Waffentyp zum nächsten, während L1 von Waffe zu Waffe wechselt. Habt ihr also beispielsweise eine Axt in der Hand, wollt aber ein Schwert, müsst ihr zunächst L2 drücken um den Typ 'Schwert' zu aktivieren. Zieht Ragnar nun statt seinem mächtigen Zweihänder ein kleines Kurzschwert müsst ihr noch L1 drücken, bis denn das gewünschte Schwert gezogen wird und einsatzbereit ist. Auch wenn das System etwas kompliziert klingen mag, kann es doch überzeugen und verrichtet auf jeden Fall bessere dienste, als es ein normales System täte, bei dem ihr durch alle Waffen wechseln müsst.

Rune
Jetzt ist erstmal Pause angesagt.

Auch L3 und R3 haben bei 'Rune: Viking Warlord' Verwendung gefunden. Per L3 duckt ihr euch, um durch enge Gänge und Höhlen zu kommen und mit R3 visiert ihr einen Gegner an, so dass sich Ragnar automatisch immer zu diesem wendet und ihr praktisch nur noch laufen, schlagen und abwehren müsst. Mit der X-Taste bringt ihr Ragnar zum Springen und mit der Viereck-Taste hebt ihr Gegenstände auf oder verwendet Hebel und ähnliches. Auch werfen kann der gute Ragnar seine Waffen. Dies geschieht mit der Dreieck-Taste und zeigt sich vor allem bei Äxten angenehm effektiv, so dass sich stärkere Gegner schon von weitem schwächen lassen. Die Kreis-Taste schliesslich dient dazu, eure Runenkraft zu aktivieren. Hierzu muss natürlich eine kurze Erklärung folgen: Im Laufe des Spiels werdet ihr verschiedene Runen finden, die sich als Steinbrocken mit Eingravierungen präsentieren und verschiedene, magische Zwecke haben. Heilrunen beispielsweise heilen euch nicht nur vollständig, sondern vergrössern auch eure Energieleiste, so dass mehr Energie gespeichert werden kann. Die für Runenkraft entscheidenden Runen werdet ihr am häufigsten antreffen. Jede aufgehobene Rune steigert eine Leiste in der rechten unteren Bildschirmecke. Je nachdem, welche Waffe ihr verwendet, stehen euch verschiedene Spezial-Fähigkeiten und -Angriffe zur Verfügung, die euch allerdings Runenkraft kosten. Beispielsweise könnt ihr euer Kampfschwert zum Brennen bringen, wodurch bei treffenden Schlägen bei Gegnern grösserer Schaden entsteht.

Das Gameplay von Rune zeigt sich grundlegend sehr simpel. Ihr müsst die verschiedenen Levels, die vor euch liegen, durchqueren und dabei allen möglichen düsteren Gestalten den Garaus machen, um euch den Weg freizuräumen. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es dann ab und zu auch kleinere Sprung-Sequenzen zu meistern, die durch die niedrige Framerate und die unsensible Steuerung schon zum Glücksspiel werden können. Ansonsten gilt es meist nur, durch die linearen Levels zu ziehen, alles niederzumetzeln und ab und zu einen Schalter zu suchen und zu betätigen, der euch dann das Weiterkommen ermöglicht. Solange nicht der harte Schwierigkeitsgrad gewählt wird, kann das ganze Spiel praktisch ohne Kampfstrategie gespielt werden. Selbst die starken Dämonenkrieger, die ihr am Ende des Spiels zu Gesicht bekommt, können euch nicht wirklich bedrohen, solange ihr fleissig die L1-Taste drückt.

Rune
Alle Texte und Dialoge im Spiel sind auf Deutsch.

Was ausserdem schon mal nerven kann, sind einige seltsame Stellen in diversen Levels, bei denen ihr in einer anscheinenden Sackgasse landet und zurückgehen müsst, da sich irgendwo hinter euch ein Weg aufgetan hat oder ähnliches. Manchmal ist es nämlich wirklich nicht ersichtlich, wo es denn tatsächlich weiter geht, so dass das sonst so simple 'Level durchrennen'-Gameplay abrupt unterbrochen wird. Immerhin stimmt bei 'Rune: Viking Warlord' allerdings die Spiellänge, denn Ragnars Abenteuer kann euch, sofern ihr tatsächlich bis zum Ende spielt, schon so manchen Nachmittag kosten, und dass nicht nur wegen der lächerlich langen Ladezeiten, bei denen einminütige Ladesequenzen auf - je nach Geschick - nur knapp längere Levelabschnitte folgen.

Der Multiplayer-Modus bietet zwar nette Unterhaltung für zwischendurch, dürfte aber schon nach kurzer Zeit langweilig werden. Zwar sind die Hetzjagden durch die Levels durchaus spassig und manchmal auch spannend, allerdings können die hier zur Verfügung stehenden Levels absolut nicht überzeugen und sorgen schnell für Langeweile, da entweder zu komplexe und verwinkelte Gänge oder einfach offene Areale ohne Details geboten werden. Ein gesundes Mittelmass bei dem es automatisch zu spannenden Momenten kommt, fehlt bei der Auswahl leider völlig.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Schade. In 'Rune: Viking Warlord' steckt wie schon in der PC-Version durchaus Potenzial, nur leider wurde bei der PS2-Umsetzung alles wirklich nur verschlimmert. Seien es die matschigen und eintönigen Texturen, die extrem kantigen Aussenlandschaften oder die inakzeptable Framerate. Grafisch kann 'Rune: Viking Warlord' sowieso keinen Blumentopf gewinnen. Beim Sound kann man eigentlich das meiste Engagement erkennen. Hier gibt es passende, wenn auch etwas abwechslungslose Soundeffekte, stimmungsvolle Musik und gut gesprochene deutsche Dialoge zu hören. Das Gameplay zeigt sich simpel und doch motivierend, wird durch die langweilige und ruckelige Grafik als auch durch die viel zu langen Ladezeiten aber leider abgewertet, da so einfach kein gutes Spielgefühl aufkommen mag und durch die langen und ständig auftretenden Unterbrechungen der Spielfluss gestört wird. Einfach so zugreifen sollte bei 'Rune: Viking Warlord' eigentlich niemand. Wer ein kurzweiliges Action-Adventure mit Hack'n'Slay- und Jump'n'Run-Ambitionen sucht, sollte einmal probespielen, alle anderen sollten doch eher zur Konkurrenz greifen.  

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