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Test - Sins of a Solar Empire : Kann gute Strategie Sünde sein?

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Viel Abwechslung

Jede der Fraktionen hat einen eigenen, sehr ausführlichen Technologiebaum, Entwicklungen und natürlich Schiffsmodelle zur Verfügung. Kleine Fregatten müssen für den Anfang ausreichen. Später kommen spezialisierte Typen hinzu, die auf große Reichweite spezialisiert sind, für das Bombardieren von Planetenoberflächen oder als reine Unterstützung dienen, um zum Beispiel Feuerkraft und Zielgenauigkeit zu verbessern. Kreuzer markieren die nächst höhere Stufe und bilden das eigentliche Rückgrat jeder Flotte im späteren Verlauf. Auch hier finden wir wieder viele Spezialistischen. Trägerschiffe, die kleine Jägerverbände ins Feld schicken oder Reparaturschiffe.

Den Ausgang einer Schlacht werden meistens die riesigen Schlachtschiffe entscheiden. Deren Besatzung kann als einzige Erfahrungslevel erreichen. Mit jeder Stufe kann ein neuer Fähigkeitspunkt verteilt und vielleicht eine zusätzliche Jägerstaffel angeheuert werden. Auch hier haben wir wieder für alle möglichen Bereiche spezialisierte Monster aus Metall. Schiffe, die nur für den Kampf gebaut wurden und dementsprechend bewaffnet sind, andere wiederum, deren Hauptaufgabe es ist, unterstützend einzugreifen und als Besonderheit große Mutter- oder Kolonialisierungsschiffe, mit denen zerstörte Welten gleich neu besiedelt werden.

Diplomatie spielt eine kleine Rolle. Wollt ihr mit einer der konkurrierenden Parteien Frieden oder Handelsabkommen schließen, muss erst Ansehen aufgebaut werden. Dies geschieht durch das Absolvieren von Aufgaben. Warum gerade unsere Gegner uns Aufträge erteilen, ist nicht unbedingt logisch zu erklären. Aber was solls, am Ende werden wir sowieso alle aus dem Weg räumen müssen, denn nur so kann ein Szenario gewonnen werden. Frieden ist also immer zeitlich begrenzt und wird häufig schneller als erwartet von einer Seite wieder gebrochen. Zünglein an der Waage spielen Piraten, die uns immer wieder überfallen, um Kopfgelder zu kassieren. Dies machen sie aber auch nur so lange, wie wir deren Piratennest noch nicht ausfindig gemacht haben.

Piraten sind dumm

Strategisch verhalten sich die Gegner in der Regel schlauer als gedacht. Die feindlichen Fraktionen erkennen schnell, ob ein Kampf von ihnen gewonnen werden kann. Ist dies nicht der Fall, treten sie schleunigst den Rückzug an. Nur Piraten agieren völlig kopflos. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie immer und immer wieder dieselbe Kolonie angreifen und jedes Mal wieder an der Verteidigung scheitern. In den Schlachten die Übersicht zu wahren ist gar nicht so einfach. Alle Schiffe werden auf der linken Bildschirmhälfte angezeigt. Rote Markierung zeigen an, wenn das Schiff Schaden nimmt. Außerdem behalten wir dort Schild- und Hüllenstärke im Auge. Zusätzlich erschwert wird die Übersicht durch die aktivierbaren Fähigkeiten, die wir aber meist automatisiert haben. So schaut man eher dem Treiben zu oder gibt Anweisungen, das Feuer auf einen Gegner zu fokussieren. Fortgeschrittene Spieler werden hier natürlich Vorteile genießen.

Online können bis zu zehn Spieler aufeinander treffen. Entsprechende Karten sind groß genug, so dass viel Platz zum Erkunden und Erobern vorhanden ist. Sehr löblich ist, dass die Community aktiv unterstützt wird. Spiele werden automatisch aufgezeichnet und können auf der offiziellen Seite hochgeladen werden, damit sich Interessierte besonders eindrucksvolle Schlachten anschauen können. Ein Editor ist ebenfalls integriert, der es erlaubt, eigene Sternenkarten zu kreieren.

Anfänger aufgepasst

Mit den Menüs und dem Interface muss man sich erst einige Zeit vertraut machen. Das Tutorial ist zwar eine gute Hilfe, erklärt aber auch nicht alle wichtigen Punkte. Stufenlos kann von der Sternenkarte bis ganz nah an die kleinsten Fähren gezoomt werden. Die Präsentation ist ok, aber nicht atemberaubend. Große Weltraumschlachten mit Dutzenden von Schiffen, die Lasersalven, Raketen und Bomben verschießen, sehen richtig gut aus. Hier und da hätten wir uns noch ein paar höher aufgelöste Texturen oder mehr Effekte gewünscht, aber wirklichen Anlass zum Meckern bietet das Spiel in der Hinsicht nicht.

Ganz im Gegensatz zu dem, was zu hören ist. Einheiten plappern immer wieder die gleichen eintönigen Sprüchlein und die Musik ist eher fad. Nur bei Scharmützeln wird diese ein wenig lauter und drängt sich mehr in den Vordergrund. Abwechslungsreiche Sprachausgabe gibt es kaum. >>

Fazit

von Dennis Hartmann
Es klingt mittlerweile reichlich abgedroschen, aber man verwendet das Wort doch immer mal wieder gerne. 'Sins of a Solar Empire' ist ein Geheimtipp für Weltraumstrategen, die Wert auf Aufbau und Strategie legen. Ein echter Rohdiamant, der hier und da zwar ein wenig Feinschliff vermissen lässt, dennoch aber super in ein Diadem passen würde. Für den zweiten Teil wünsche ich mir eine richtige Geschichte, die auch ansprechend präsentiert wird!

Überblick

Pro

  • zahlreiche Szenarios
  • umfangreicher Techtree
  • viele unterschiedliche Raumschiffe und Gebäude
  • bis zu zehn Spieler online
  • actionreiche Weltraumschlachten

Contra

  • keine richtige Kampagne
  • Sprachausgabe auf Dauer nervig
  • mehr Effekte und höher aufgelöste Texturen wären schön

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