Test - Sleeping Dogs : Großer Trubel im kleinen China
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Es gibt diverse Nahkampfwaffen wie Messer, Stahlrohre, Handtaschen oder Regenschirme. Schusswaffen sind ebenfalls vorhanden, spielen in Sleeping Dogs aber eine kleinere Rolle. Wei besitzt grundsätzlich keine Pistole, stolpert in den Missionen aber öfters über eine. Die Fähigkeit, in Deckung zu gehen, gehört zum guten Ton. In Zeitlupe über kleinere Vorsprünge zu rutschen und dabei Feinde unter Beschuss zu nehmen, zählt zu den Schmankerln. Wird Wei ordentlich in Mitleidenschaft gezogen, erkennt ihr das an den Platzwunden im Gesicht und den blutverschmierten Klamotten.
Kleider machen Leute
Die dürft ihr übrigens beliebig oft wechseln. In verschiedenen Geschäften kleidet sich Wei nach Lust und Laune ein. Von den Baggy-Pants mit weißem Unterhemd bis zum teuren Anzug ist für jeden Geschmack etwas dabei. Kleidet ihr euch einheitlich, erhaltet ihr bestimmte Boni. Unter anderem gibt es den Lady-Killer-Dress, der die Frauenwelt um den Verstand bringt, solltet ihr im Hipster-Sakko und den engen Röhrenjeans auftreten. Im gelben Bruce-Lee-Gedächtnistrainingsanzug richtet ihr mehr Schaden an.
Unterschiedliche Nahrungsmittel haben ebenfalls Effekte auf eure Fertigkeiten. Nudelsuppen regenerieren kurzzeitig die Energie, während Energy-Drinks temporär die Schlagkraft erhöhen. Ihr könnt euch auch massieren lassen. Leider dürft ihr nicht zuschauen, wenn attraktive Asiatinnen sich liebevoll um Wei kümmern. Diese Aktivitäten haben nicht nur einen spielerischen Mehrwert, sondern machen das virtuelle Hongkong glaubwürdiger.
Am Ende jeder Mission wird abgerechnet. Ihr bekommt Erfahrung in drei verschiedenen Bereichen: "Ansehen", "Cop" und "Triaden". Während ihr Ansehen über das Abarbeiten von Gefallen erhaltet, winken Triadenerfahrungspunkte im Kampf. Die Polizeierfahrung wird durch vorbildliches Verhalten im Straßenverkehr erhöht. Steigt ihr ein Level auf, könnt ihr neue Fähigkeiten aus jeweils zwei Laufbahnen auswählen. So gibt es zum Beispiel einen Slimjim, um einfacher Autos zu knacken, oder ihr erlernt die Fertigkeit, Gegner zu entwaffnen. Das Ansehen ist wichtig, um bestimmte Kleidungsstücke oder Autos freizuschalten.
Hollywood lässt grüßen
Ihr verbringt viel Zeit in Kraftfahrzeugen. Diese steuern sich im Gegensatz zu GTA IV deutlich direkter und dynamischer. Die Autos reagieren fast schon zu spritzig. Die arcadigere Fahrphysik wird durch eine zusätzliche Taste zum Rammen anderer Fahrzeuge unterstützt. Auf Knopfdruck steigt Wei außerdem aus seinem Auto oder vom Motorrad und springt aus voller Fahrt auf ein anderes. Sieht cool aus und erinnert ein wenig an Just Cause. Trotzdem fühlt sich jedes Auto einzigartig an. Schade, dass es keine unterschiedlichen Kameraperspektiven gibt und es sich nur umständlich in den Rückspiegel schauen lässt.
Hongkong ist ein attraktives Pflaster, das von United Front Games hübsch in Szene gesetzt wurde. Besonders nachts und bei schlechtem Wetter trumpft die Metropole auf. Der PC hat visuell die Nase vorn, denn die Texturen sind hier schärfer, die Auflösung ist höher und die Darstellung dank Kantenglättung einfach klarer. Auf den Konsolen entsteht bisweilen ein matschiges Bild. Man merkt, dass die Hardware an ihre Grenzen stößt. So ruckelt es in den Filmsequenzen ein wenig. Akustisch geht es hochwertig zur Sache. Die Hits namhafter Bands wie The Who, Machine Head oder Duran Duran werden im Radio gespielt, während bekannte Schauspieler wie Tom Wilkinson, Lucy Liu oder Emma Stone den Protagonisten ihre Stimme leihen.
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