Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Söldner: Secret Wars : Spiel der Woche 25/04

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Mit Kameraden in den K(r)ampf

Später stehen euch auch einige Söldnerkumpane zur Seite, mit denen ihr die Aufträge gemeinsam angehen könnt. Diese werden jedoch nicht von euch selbst, sondern von der bereits weiter oben beschriebenen KI gesteuert. Das Ergebnis ist leider genauso erschreckend wie befürchtet: Ständig bleiben die Kameraden an absolut lächerlichen Hindernissen hängen, laufen haarsträubende Pfade entlang und stellen sich auch im offenen Kampf nicht gerade sonderlich geschickt an. Dank eines kleinen PDAs, mit dem ihr ständig das gesamte Missionsgebiet überblicken könnt, erteilt ihr ihnen zwar entsprechende Kommandos und Wegpunkte, doch in der Praxis verpufft diese interessante Idee leider im Nichts - zumindest im Singleplayer-Modus. Schade eigentlich, denn dadurch würde sich eine zusätzliche taktische Tiefe ergeben, die dem Spiele eine besondere Würze verleihen könnte.

Multiplayer-Freuden

Kommen wir jetzt aber zu einem etwas erfreulicheren Aspekt des Spiels - dem Multiplayer-Modus. Dieser rettet das gesamte Spiel letztendlich noch über das Mittelmaß hinaus. Das Prinzip ist hierbei weitgehend das gleiche und in der aktuellen Version dürfen bis zu 32 Spieler gleichzeitig gegeneinander antreten - später soll diese Zahl sogar auf 128 gesteigert werden. Dies ist teilweise auch bitter nötig, denn einige der Karten sind wirklich gigantisch und stellen so manchen Konkurrenten in dieser Hinsicht locker in den Schatten. Gleichzeitig kann dies aber auch dazu führen, dass euch mit zu wenigen Mitstreitern leicht ein Gefühl der Vereinsamung beschleicht. Hat man jedoch genügend Leute zur Hand, kommt richtig Spaß auf. Ein Teammitglied kann dabei zum Kommandanten ernannt werden, der dann über oben erwähntes PDA verfügt und das Schlachtfeld überschauen kann. Seinen Befehlen sollte man unbedingt Folge leisten. Allgemein ist Teamplay sehr wichtig, vor allem da auch manche Vehikel mit mehreren Personen besetzt werden müssen. So sorgt beispielsweise ein Söldner dafür, dass sich der Panzer in Bewegung setzt, während der andere das mächtige Geschütz bedient. Hier muss man sich gut abstimmen, um nicht ziellos durch die Gegend zu brettern.

Auch an Spielmodi mangelt es nicht. Neben den bekannten Varianten wie 'Deathmatch' und 'Capture tue Flag' dürft ihr euch unter anderem an einer Partie 'Conquest' versuchen. Dabei handelt es sich um eine Variante des aus der UT-Serie bekannten 'Domination'-Modus, bei dem Flaggenpunkte möglichst lange gehalten werden müssen. Hinzu kommen noch vier weitere Spielmöglichkeiten, die allesamt recht spaßig gestaltet wurden. Wenn da nur nicht der etwas marode Netzwerkcode wäre, der gepaart mit der teilweise mangelnden Serverstabilität zu ständigen Disconnects und Spielabbrüchen führt. Zum Release von ‘Söldner: Secret Wars’ war dieser Zustand kaum tragbar, hat sich mittlerweile jedoch zumindest ansatzweise verbessert.

Wie sieht das denn aus?

Das waren die ersten Gedanken des Testers beim Anblick der Grafik. Doch der erste negative Eindruck wurde immerhin teilweise widerlegt. Die Optik des Spiels schwankt ständig zwischen netten und grausigen Effekten. Die eigentlichen Spielfiguren sehen recht gut aus und wurden auch ansprechend animiert. Gleiches gilt für die Fahrzeugmodels, bei denen nur ein paar wenige etwas aus der Reihe fallen. Auch die Explosionseffekte können sich durchaus sehen lassen. Auf der Negativseite muss man jedoch teilweise verwaschene Texturen, arg verschwommene Wettereffekte und die karge Ausstattung der Innenräume verbuchen. Auch die Menüführung inklusive Missionsbriefing sind mehr als lieblos dahingeschludert worden.

Beim Sound sieht es sogar noch einen Tick düsterer aus. Musik ist so gut wie keine vorhanden und die Sprachausgabe ist ebenfalls recht spärlich gestreut. Dafür ist diese klar verständlich und sauber digitalisiert worden.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Wir testen mit Absicht die reine Verkaufsversion, denn immerhin wird diese letztendlich von den Leuten im Laden gekauft. Diese macht insgesamt einen extrem unfertigen Eindruck und wirkt gehetzt zusammengeschustert. Die wirklich guten Ansätze, die im recht spaßigen Multiplayer-Modus auch ansatzweise zur Geltung kommen, wurden ansonsten gnadenlos verhunzt. Eine grausige KI, eine mehr als schwache Physik-Engine, Balancing-Probleme und eine extrem lieblose Präsentation sind nur einige der Kritikpunkte. Auch der sehr karge Solopart sollte lieber komplett gestrichen werden. Grafisch macht das Spiel einen ganz ordentlichen Eindruck, auch wenn wirklich Höhepunkte genauso fehlen wie die Musik - beides hätte der Atmosphäre durchaus gut getan. In der vorliegenden Version würde ich eher vom Kauf abraten, denn auch im Multiplayer-Modus harzt es noch ein wenig. Schade, hier wurde viel Potenzial verschenkt.
Anmerkung: durch den am letzten Wochenende erschienenen Patch wurden zwar viele kleinere Mankos vor allem im Multiplayer-Bereich behoben, gravierende Mängel sind jedoch weiterhin vorhanden und aus Gründen unserer Test-Politik fließen Patches nicht in die Wertung ein.

Überblick

Pro

  • zahlreiche Waffen und Vehikel
  • 60.000 Charaktermöglichkeiten
  • spaßiger Multiplayer-Modus
  • interessantes PDA-Feature

Contra

  • klägliche KI
  • lieblose Präsentation
  • katastrophaler Solopart
  • peinliche Physik
  • Performanceprobleme im Online-Modus
  • wirkt unfertig

Kommentarezum Artikel