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Special - Ein Jugendzentrum zum Spielen : Die beste Gaming-Location Österreichs

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    Interview: Stefan Baloh, Präsident esvö

    Gameswelt: Im Prater gibt es keine Spielhallen mehr, die Gaming-Lounge auf der Mariahilferstraße hat zugesperrt. Das Area52 sperrt als modernes Jugendlokal neu auf. Wer soll hierher zum Spielen kommen?

    Baloh: Wir sind nicht kommerziell orientiert. Das heißt, unsere Preise sind einfach nicht in dem Segment, wo ein Prater oder eine Gaming-Lounge arbeiten muss. Dort ging es auch um Münzspielapparate. Das ist bei uns anders. Da kann man nicht mehr zahlen, wenn man eine Stunde oder fünf Stunden da ist.

    GW: Ein Jahresmitgliedschaft ist nicht gerade billig.

    B: Für Erwachsene kostet es 490 Euro. Die Jugendlichen zahlen 290 fürs ganze Jahr. Umgerechnet macht das für einen Tag spielen im Jugendzentrum zwischen zwei und vier Euro aus. Wir müssen nur den Strom zahlen können. Wir sind ja auch dem Steuerzahler Rechenschaft schuldig und dürfen das auch nicht gratis hergeben.

    GW: Das Area52 wird vom Bundesministerium und von der Stadt gefördert. Hätte es sonst keine Überlebenschance?

    B: Nein, ohne die Unterstützung würde das sicher nicht funktionieren. Da die Miet-, Strom- und Internet-Kosten an sich sehr hoch sind und wir die Grundkosten mit den Einnahmen nicht decken können.

    GW: 2003 hat es hier mit LAN-Partys angefangen. Seitdem hat sich das Area52 zum Trainingszentrum für E-Sport entwickelt. Welche Erfolge haben die E-Sportler von der Area52 bereits international gefeiert?

    B: Wir haben hier regelmäßig die World Cyber Games, die eSport League, haben Teams und Clans mit Counterstrike. Wir selbst sind kein Spielerclan, der selbst Spieler entsendet. Wir sehen uns – so wie etwa im Fußball – als Verband, in dem viele unterschiedliche Vereine spielen. Da sind etwa Leute vom Team Plan-B oder pBo.

    GW: Was macht die Area52 aus?

    B: Wichtig ist, dass immer ein Jugendarbeiter vor Ort ist. Das ist bei uns Pflicht, ist auch eine Bedingung, die wir uns auferlegt haben. Wir achten sehr stark auf die PEGI-Einhaltung – die Einhaltung der Altersgrenze – und bieten Spielschwerpunkte an. Und ganz klar: Wir haben auch die Guidelines, die auch die BuPP herausgegeben hat: Wie lange soll ich sitzen, was soll ich zur Auflockerung tun. Unser Hauptfokus liegt auf dem Miteinanderspielen. Dass die Jugendlichen hier vernetzt spielen können und nicht unbedingt einen Einzelspielertitel spielen werden, ist klar, aber sie können neue Spiele hier anschnuppern. Und das ist schon beim Tag der offenen Tür im April wesentlich besser angenommen worden, als wir dachten. Da haben sich Leute, die noch nie Gears of War oder LEGO Indiana Jones gespielt haben, das Spiel einmal angeschaut, um einmal zu sehen, wie das ist - um auch die Welt von anderen Spielen kennenzulernen.

    GW: Wie werden Eltern oder Pädagogen einbezogen? Gibt’s da Infoabende wie bei der BuPP?

    B: Nein, die Infoabende bleiben bei der BuPP. Wir sind ein Jugendlokal. Was wir machen, bleibt im Rahmen der normalen Aufklärungsarbeit. Wenn also Eltern mit ihrem Kind kommen, dann zeigen wir ihnen das Lokal und zeigen ihnen, wie alles hier abläuft.

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